Formel 4: Spielberg | 07.06.2015
Sieg für Eriksson - Österreicher ohne Punkte
Im ersten Rennen der Formel 4 in Spielberg konnten weder Thomas Preining noch Florian Janits Punkte holen, den Sieg feierte Eriksson.
Fotos: Formel 4
Der 17-jährige Schwede Joel Eriksson ist der erste Sieger der Formel 4 außerhalb von Deutschland. Der Schwede gewann das Auftaktrennen in Spielberg. Gleichzeitig war es sein erster Erfolg in der Premierensaison der Formel-Nachwuchsserie des ADAC. Der neue Meisterschaftsführende Ralf Aron und Rookie Guan Yu Zhou komplettierten das Podest.
"Dieser Sieg macht mich so unglaublich glücklich - endlich bin ich wieder an der Spitze", sagte Motopark-Pilot Eriksson nach seinem ersten Podestplatz in dieser Saison. Der 17-Jährige verteidigte die Pole Position souverän bis zum Zieleinlauf. Nach 18 Runden hatte Eriksson 1,035 Sekunden Vorsprung auf Aron. Durch den frühen Ausfall des bisherigen Spitzenreiters Marvin Dienst übernimmt Prema Powerteam-Pilot Aron mit 63 Punkten die Führung in der Gesamtwertung.
Sein Teamkollege Yu Zhou sorgte als bestplatzierter Formel-Neueinsteiger für einen doppelten Podiumserfolg des italienischen Rennstalls. In der Rookie-Meisterschaft klettert Yu Zhou auf den dritten Platz hinter Mick Schumacher und Jonathan Cecotto. Schumacher, der beim Saisonauftakt in Oschersleben sein erstes Rennen im Formelsport gewann, schied nach einer Kollision in Runde eins aus.
Souveränes Spitzentrio
Während Eriksson beim disziplinierten Start aller 37 Nachwuchstalente die Oberhand behielt, verlor Yu Zhou seinen zweiten Startplatz früh an den Esten Aron. Das Spitzentrio blieb bei insgesamt zwei Safety-Car-Phasen cool und behauptete die vorderen Positionen.
Der größte Gewinner der Startphase war Michael Waldherr, der sich zügig vom sechsten auf den vierten Platz verbesserte. Der Motopark-Youngster nahm die Verfolgung auf, für einen entscheidenden Überholversuch reichte es jedoch nicht. Waldherr hatte als Viertplatzierter weniger als eine Hundertstelsekunde Rückstand auf Podest-Debütant Guan Yu Zhou.
Preining 14. - Janits auf Platz 21
Der Linzer Tommy Preining, der nach einem nicht ganz optimalen Qualifying von Startplatz 15 ins Rennen ging, hatte im ersten von drei Rennen in Spielberg einen Ausrutscher zu verzeichnen, der ihn noch einige Plätze zurückwarf. Im weiteren Rennverlauf zeigte Thomas Preining sein Talent und einige gute Überholmanöver, mehr als Platz 14 war aber am Ende nicht möglich.„Leider bin ich im Qualifying heute Vormittag mit den Reifen nicht wirklich zurechtgekommen. Von Startplatz 15 war es dann ein schwieriges Rennen. Trotzdem sind mir ein paar gute Manöver gelungen und das stimmt mich für morgen zuversichtlich“, so der 16- jährige.
Bei 35 Grad im Schatten ging Florian Janits von Startplatz 21 ins Rennen. Das Resultat eines durchwachsenen Qualifyings am Vormittag, das den jungen Österreicher zum Grübeln veranlasste. „So richtig komme ich mit der Strecke nicht zurecht“, ließ er wissen.
Leider begann für Janits das Rennen mit einem Malheur. Nachdem ihm der Motor kurz abgestorben war, wurde der junge Österreicher ans Ende des 36-köpfigen Feldes durchgereicht. Doch gerade das wirkte scheinbar befreiend. Janits: „Jetzt hatte ich absolut nichts mehr zu verlieren, und dementsprechend locker bin ich dann auch gefahren.“
Gerade in dieser schier aussichtslosen Phase zeigte Florian Janits jenes Racer-Talent, wegen dem die renommierte Salzburger Lechner Racing School so sehr auf ihn setzt. Platz um Platz wurde gutgemacht, Gegner um Gegner ausgebremst – ganze 15 Autos sollten es am Ende sein, die Janits erfolgreich zurück überholen konnte.
Am Ende stand Platz 21 und ein trotz höher gesetzter Ziele zufriedener Pilot: „Man hat gesehen, dass der Speed passt. Das stimmt mich zuversichtlich für die zwei Rennen am Sonntag. Im Mittelsektor ist sogar noch mehr drin. Daran muss ich noch arbeiten, dann mag mich vielleicht auch die Strecke und umgekehrt ich sie auch.“
Die Stimmen vom Podium
Joel Eriksson (17, SWE, Motopark), Sieger:
"Dieser Sieg macht mich so unglaublich glücklich - endlich bin ich wieder an der Spitze. Der Start verlief nicht ganz perfekt. In der ersten Kurve war plötzlich Guan Yu Zhou sehr nah am meinem Vorderrad. Ich wollte eine Kollision vermeiden und fuhr deshalb weit nach außen. Glücklicherweise konnte ich Platz eins halten. Von diesem Moment an machte ich richtig Druck. Leider verlor ich meinen Vorsprung durch die beiden Safety-Car-Phasen wieder. Ich war aber immer fest vom Sieg überzeugt, da ich jedes Mal den nötigen Abstand herausfahren konnte, um beim Re-Start vorne zu bleiben - mein Auto war heute wirklich perfekt. Jetzt gehe ich noch motivierter in die beiden Rennen am Sonntag."
Ralf Aron (17, EST, Prema Powerteam), Zweiter:
"Ich freue mich sehr über dieses Ergebnis. Das Auto war einfach großartig - danke an das gesamte Team. Ich muss anerkennen, dass Joel heute etwas besser war. Wir sind aber stark und werden am Sonntag wieder angreifen. Zu Beginn erschien mir der Sieg in Reichweite, allerdings ging mir gegen Mitte des Rennens der nötige Speed verloren. Das Positive ist, dass ich nun die Meisterschaft anführe. Ich werde natürlich mein Bestes geben, um diese Position zu halten."
Guan Yu Zhou (16, CHN, Prema Powerteam), Dritter:
"Ich freue mich über diesen dritten Platz. Er bedeutet viele Punkte und einen großen Sprung in der Meisterschaft. Es wäre sogar mehr möglich gewesen. Ich erwischte einen sehr guten Start und war in der ersten Kurve innen. Joel beschleunigte auf der Außenseite aber besser auf die Gerade und blieb vorne. Gleichzeitig erwischte ich den Kurvenausgang nicht perfekt und büßte damit nochmals eine Position ein. Nach den beiden Safety-Car-Phasen gelang es mir, den Anschluss zu halten. Es war schade, dass ich zum Ende hin etwas Speed verlor und so nicht mehr angreifen konnte."