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USCC: Daytona

Qualifying: SMP-LMP2 auf der Pole

Verrücktes Regenquali für die 24h von Daytona 2016: Schnellste Runde von Tandy im Porsche, aber Pole für den BR01-Nissan von SMP.

Fotos: Nick Dungan <adrenalmedia.com>

Nur die neuntschnellste Rundenzeit des Qualifyings, aber dennoch auf der Pole Position: SMP hat sich die beste Ausgangsposition für den Start in das 24-Stunden-Rennen von Daytona verschafft. Im phasenweise heftigen Regen absolvierte Mikhail Aleshin (BR01-Nissan) in 2:05,793 die schnellste Runde der Prototypenklasse, war dabei aber um 4,385 Sekunden langsamer als Nick Tandy im GTLM-Porsche.

Zur Erklärung: Die IMSA setzt die Prototypen zum Start in den Saisonauftakt vor die GT-Fahrzeuge, um gefährliche Situationen in der Frühphase zu vermeiden. "Die Bedingungen waren verrückt", sagt Aleshin und fügt schmunzelnd an: "Man erwartet doch niemals, dass man in den USA, speziell in Florida, bei solchem Regen fahren muss. Aber okay, es hat ja alles geklappt. Nun freue ich mich auf ein tolles Rennen."

Die erste Startreihe wird sich SMP mit ESM teilen müssen. Pipo Derani brachte den giftgrünen Ligier-Honda des amerikanischen Teams mit einem Rückstand von 0,325 Sekunden auf den zweiten Platz. Die Stärke der LMP2-Autos, die sich bereits bei allen bisherigen Testläufen angedeutet hatte, unterstrich Oswaldo Negri mit Platz drei in der Klasse. Ricky Taylor war auf Rang vier der schnellste Fahrer in einem Daytona Prototype.

Alex Wurz konnte bei seinem USCC-Debüt im Kampf um die Pole Position nichts ausrichten. Der Österreicher, der seinen Helm eigentlich mit Ende der vergangenen Saison an den Nagel gehängt hatte, war aber im Riley-Ford-DP von Ganassi auf Rang fünf immerhin schneller als der erfahrenere Scott Dixon (7.) im Schwesterauto. Bei starkem Aquaplaning wurden auch die Schwächen der Prototypen-Regenreifen im Vergleich zu jenen der GTLM-Klasse deutlich.

Der DeltaWing zeigte sich im Qualifying überhaupt nicht – nach Angaben des Teams eine strategische Entscheidung. "Das wird uns im Rennen kaum beeinflussen. Wenn es die erste Gelbphase gibt, ist alles wieder im Lot", ist sich Fahrerin Katherine Legge sicher. In der PC-Kategorie war Johnny Mowlem nicht zu schlagen. Der Brite hatte im dichten Regen rund 1,7 Sekunden Vorsprung auf den zweitplatzierten Ryan Simpson sowie Ryan Eversley im zweiten Auto des US-amerikanischen BAR1-Teams.

Ebenfalls rutschige Bedingungen hatten die Piloten im Qualifying der GTLM-Klasse. Selbst die Fahrer mit umfangreicher Erfahrung in den Werksautos konnten den Kampf gegen die Regenmengen nicht gewinnen. Gianmaria Bruni drehte sich mit dem SMP-Ferrari in die Reifenstapel, zur gleichen Zeit rodelte sein langjähriger Teampartner Toni Vilander im baugleichen 488 GTE von Risi wild über die Wiese. Die Session wurde mit roter Flagge unterbrochen.

Die schnellste Runde in der hart umkämpften Klasse mit fünf Herstellern drehte letztlich Le-Mans-Sieger Nick Tandy (Porsche). Der Brite hatte mit 2:01,408 fast eine Sekunde Vorsprung auf das Schwesterauto von Fred Makowiecki. "Es hat eben geregnet – und im Regen sind wir meistens nicht so schlecht", so Tandy salopp nach seiner GTLM-Pole-Runde. "Daytona bedeutet mir persönlich – aber auch dem gesamten Team – sehr viel. Deshalb ist es besonders schön."

Auf den dritten Platz brachte John Edwards den besten der beiden neuen BMW M6 über die Ziellinie. Dahinter folgten die beiden Ferrari von Alessandro Pier Guidi und Toni Vilander. Hinter Dirk Werner (BMW) folgten die beiden Corvette von Oliver Gavin und Jan Magnussen. Joey Hand stellte den Ford GTE auf Platz neun und rutschte mit dem neuen US-Renner anschließend ins Gras. Das Schwesterauto von Ryan Briscoe folgte auf dem zehnten Klassenrang.

In der GTD-Klasse für GT3-Fahrzeuge spielte Norbert Siedler (Park Place) die besonderen Stärken des Porsche im Regen voll aus. Der erfahrene Tiroler markierte in 2:05,798 die schnellste Runde. Siedler, der sich den 911 GT3 R mit Jörg Bergmeister sowie Patrick Lindsey und Matt McMurry teilt, war um 0,559 Sekunden schneller als Marc Basseng im Lamborghini von Franz Konrad.

Das Rennen über 24 Stunden beginnt am Samstag um 20:40 Uhr MEZ.

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