
WTCC: Marrakesch | 07.05.2016
Honda dominiert Qualifying in Marrakesch
Totaler Triumph: Im Qualifying in Marrakesch platzieren die Honda-Piloten alle drei Werksautos auf den ersten drei Plätzen - Thompson im Eröffnungsrennen auf Pole. Citroen triumphiert in MAC3.
Foto: FIA WTCC
Das Qualifying der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) in Marrakesch wurde zu einem grandiosen Erfolg von Honda. Rob Huff fuhr auf die Pole-Position. In Q3 fuhr der Brite eine Zeit von 1:21.743 Minuten und war damit 0,036 Sekunden schneller als sein Teamkollege Norbert Michelisz. Tiago Monteiro im dritten Werks-Honda komplettierte das starke Mannschaftsergebnis als Dritter.
"Es ist ein paar Jahre her, seit ich diese Wort gehört habe", antwortet Huff auf die Glückwünsche zur Pole-Position. Zuletzt war er in seinem WM-Jahr 2012 auf den besten Startplatz gefahren. "Wir wussten: Wenn wir eine Chance haben, diese verdammten Citroen zu schlagen, dann hier. Wir sind alle fantastisch gefahren."
Honda spielte einerseits den Gewichtsvorteil von 40 Kilogramm gegenüber den Citroens aus, profitierte in Q3 aber auch von einem Fehler von Weltmeister Jose-Maria Lopez. Der Argentinier, der in Q2 noch die Bestzeit vorgelegt hatte, fuhr in seiner schnellen Runde in Q3 in der Schikane zu hart über den Randstein, kam von der Linie ab und landete dadurch auf Rang vier. Fünfter wurde Nick Catsburg (Lada).
Jubel herrschte nach dem Qualifying beim deutschen Münnich-Team, denn James Thompson fuhr in Q2 auf Position zehn und wird damit im Eröffnungsrennen von der Pole-Position starten. "Das ist fantastisch, ich bin aus dem Häuschen. Ich war lange weg vom Fenster, und jetzt auf der Pole zu stehen, ist toll. Hoffentlich können wir den Chevy morgen richtig breit machen."
Yvan Muller (Citroen) verpasste als Sechster ebenso wie Tom Coronel (ROAL-Chevrolet) als Siebter den Einzug in Q3. Der Niederländer war aber immerhin bester Teilnehmer der Privatfahrerwertung. Auf den Plätzen acht und neun landeten Thed Björk (Volvo) und Hugo Valente (Lada), Tom Chilton (SLR-Citroen) und Gabriele Tarquini (Lada) verpassten als Elfter beziehungsweise Zwölfter die Top 10.
Im ersten Abschnitt des Qualifyings waren Fredrik Ekblom (Volvo), Mehdi Bennani (SLR-Citroen), John Filippi (Campos-Chevrolet), Gregoire Demousiter (SLR-Citroen) und Ferenc Ficza (Zengö-Honda), der aufgrund eines Defekts der Servolenkung seines Civics nicht am Qualifying teilnahm, auf den Positionen 13 bis 17 ausgeschieden.
Vor allem für Lokalmatador Bennani, der vor zwei Wochen in Budapest noch das Eröffnungsrennen gewonnen hatte, ist Startplatz 14 eine große Enttäuschung. "Nach dem Training hatten wir erwartet, dass es schwierig wird, aber nicht so schwierig", sagt der Marokkaner. "Wir haben etwas neues bei der Abstimmung versucht, aber das war nicht gut. Aber so ist der Rennsport."
Citroen triumphiert in MAC 3
Citroen gewann am Samstag in Marrakesch die vierte Ausgabe des Team-Zeitfahrens MAC3 - auch dank gütiger Mithilfe von Honda. Deren Werkstrio Norbert Michelisz, Rob Huff und Tiago Monteiro lag auf Kurs zur Bestzeit, fiel dann aber nach einem Fahrfehler von Michelisz in der zweiten Runde zurück. Der Ungar streifte in Kurve sechs die Mauer an der Außenseite und beschädigte dabei sein Auto.
Bis dahin hatte er das Honda-Trio angeführt, fiel dann aber mit dem angeschlagenen Auto hinter Huff und Monteiro zurück und wurde immer langsamer. So verpasste das Honda-Trio die Zeit der Lada-Mannschaft Gabriele Tarquini, Hugo Valente und Nick Catsburg um gut zwei Sekunden.
Der Ausrutscher machte Michelisz etwas ratlos. "Normalerweise geht diese Kurve locker voll, aber diesmal nicht. Ich weiß nicht was los war, vielleicht habe ich in der ersten Runde zu stark gepusht, und dann haben die Reifen nachgelassen", sagt er. "Als ich dann mit 150 km/h Richtung Mauer rutschte, konnte ich nicht mehr reagieren."
So reichte es für Honda nach der totalen Dominanz im Qualifying nur zum dritten Platz, während Citroen den Sieg abstaubte. Dabei hatte im Lager der Franzosen im Vorfeld des Team-Zeitfahrens Unruhe geherrscht, denn Jose-Maria Lopez hatte in Q3 den Frontsplitter seines C-Elysee beschädigt.
Daher reihte sich der amtierende Weltmeister hinter Yvan Muller und Mehdi Bennani ein, wurde im Laufe der zweiten Runde aber sichtlich vom Lokalmatador aufgehalten. Dennoch reichte es am Ende zur Bestzeit, Citroen war mit einer Zeit von 2:50.632 Sekunden nach zwei Runden gut eine Sekunde schneller als Lada.