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IMSA: 12h von Sebring

Grasser: Sensationeller Sieg

Erfolgreiches Debüt für GRT Grasser Racing Team beim legendären Langstreckenrennen in den USA, heißt auch: zweiter Sieg in Folge.

Foto: Jamey Price

Knittelfeld takes Florida, Teil 2: Nach dem grandiosen Sieg bei den 24 Stunden von Daytona im Januar legte GRT Grasser Racing an diesem Wochenende noch eine Schippe drauf. Beim zweiten Lauf der IMSA WeatherTech Sportscar Championship auf dem altehrwürdigen Kurs in Sebring triumphierte einmal mehr der grün-orange Lamborghini Huracán GT3 Evo der Mannschaft aus der Steiermark. Und erneut war es das eingespielte Team um die GT-Routiniers Mirko Bortolotti, Rolf Ineichen und Rik Breukers, das in der GTD-Klasse das oberste Treppchen auf dem Podium erklimmen durfte.

Um 10:40 Uhr Ortszeit schrien die Motoren des fast 40 Sportwagen umfassenden Starterfelds erstmals auf. Das Wetter war regnerisch, die Bedingungen äußerst schwierig. Zwölf Stunden später lagen GRT Grasser Racing insgesamt 320 nervenaufreibende und hochspannende Runden auf dem 6,02 Kilometer langen Sebring International Raceway in den Knochen.
Der Kurs zählt mit seinen berüchtigten Bodenwellen zu einem der herausforderndsten im gesamten Rennkalender. Mensch und Maschine werden hier im Besonderen an die Grenzen getrieben. Umso wichtiger, dass der Lamborghini Huracán GT3 Evo einmal mehr perfekt funktioniert hat.
Ausschlaggebend für den Sieg war eine fahrerische und strategische Meisterleistung des gesamten Teams. Die Basis dafür legte das GRT Grasser Racing Team bereits im Qualifying am Samstag. Mit Startplatz vier war die Ausgangslage für das Rennen ideal.

Über die zwölf Stunden hielt sich das Fahrertrio immer im Spitzenfeld auf. Bortolotti, Ineichen und Breukers lagen über weite Strecken unter den Top-4, gegen Rennmitte sogar erstmalig in Führung. Im weiteren Rennverlauf verlor man etwas an Boden. Schließlich war es Bortolotti, der dank fahrerischer Glanzleistung im letzten Stint eine Position nach der anderen gutmachte. Außerdem erwies sich die Strategie, mit dem Benzin bis Rennende sparsam umzugehen, als goldrichtig.

Damit gewinnt GRT Grasser Racing nach den 24 Stunden von Daytona 2018 und vergangenen Januar nun das dritte Übersee-Rennen in Folge. Das entspricht einer Ausbeute von 100 Prozent, denn das waren die bisher einzigen Auftritte des österreichischen Rennstalls auf US-amerikanischem Boden.
"Was für ein Rennen! Unglaublich, Sebring zu gewinnen - eines der schwierigsten Rennen des gesamten Kalenders", schwärmte Bortolotti. Vor allem der letzte Stint wird dem Italiener lange Zeit im Gedächtnis bleiben. "Die letzten zwei Stunden waren die härtesten meiner gesamten Karriere. Zuerst konnte ich Andy Lally in der ersten Kurve ausbremsen. Danach klebte er mir anderthalb Stunden bis zur Ziellinie an meiner Stoßstange. Der kleinste Fehler hätte gereicht, um den Sieg zu verlieren. Und nebenbei musste ich noch richtig Sprit sparen. Aber ich wollte diesen Sieg einfach mehr als alles andere. Riesen Kompliment ans Team, ich bin stolz auf jeden einzelnen."

Teamkollege Breukers ergänzte: "Uns wurde bereits während der Trainings klar, dass wir das Potenzial haben, hier zu gewinnen. Zu Rennbeginn waren die Bedingungen sehr schwierig und Rolf hat einen hervorragenden Job gemacht. Nach ihm war Mirko an der Reihe, der in seinem Stint einige Positionen gewonnen hat." Mit dem Niederländer hinter dem Steuer das Lamborghini Huracán GT3 Evo konnte das Team die Führung behaupten. "Wir verloren danach zwar etwas an Boden, aber als es Nacht wurde, schlugen wir wieder zurück", erklärte er. "Mirko hat dann die letzten zwei Stunden alles gegeben, um uns wieder in Führung zu bringen. Das gesamte Team war das gesamte Wochenende über herausragend und hat eine strategische Meisterleistung abgeliefert. Wir sind sehr froh, dieses prestigeträchtige Rennen gewonnen zu haben."

Auch der Schweizer Ineichen blickt mit viel Stolz auf die vergangenen Tage in Sebring zurück: "Das war ein fantastischer Tag für uns. Ich kann es kaum glauben, was wir da erreicht haben. Es war zu Rennbeginn sehr regnerisch, was mich ein wenig an Daytona erinnert hat. Ich wusste, dass uns solche Bedingungen liegen und war mir sicher, dass wir das Rennen rocken würden. Dass wir gewonnen haben, haben wir am Ende des Tages dem mega Job des gesamten Teams zu verdanken. Für mich war der schönste Moment des gesamten Rennens, als wir etwa nach sechs Stunden auf P3 in die Box gekommen sind und sie auf P1 wieder verlassen haben. Das zeigt, wie fantastisch das Team ist und wie hart die Mechaniker für den Sieg arbeiten. Auch Mirko hat mich in seinem letzten Stint mit klasse Zweikämpfen beeindruckt."

Teamchef Gottfried Grasser: "Mir fehlen schlicht die Worte. Unsere Erfolgsquote bei den US-amerikanischen Rennen ist mit drei Siegen in Folge eine lupenreine 1. Das Rennen selbst war äußerst turbulent und es ging ständig auf und ab. Wir haben die letzten drei Stints stark in die Länge gezogen und unsere Fahrer haben Benzin gespart, wo es nur ging. Dadurch konnten wir allerdings an unserer Strategie festhalten und mussten keinen weiteren Stopp einlegen. An dieser Stelle vielen Dank an Rolf Ineichen, der unglaublich gepusht hat, Mirko Bortolotti, dem hinter dem Lenkrad keiner das Wasser reichen kann und Rik Breukers, der eine absolut tadellose Performance abgeliefert hat. Und natürlich nötigt mir die gesamte Mannschaft den größten Respekt ab. Zwölf Stunden hat das Team keinen einzigen Fehler gemacht, jeder Handgriff hat gesessen und jeder Stopp lief von vorne bis hinten perfekt über die Bühne. Ich bin unglaublich stolz auf die ganze Mannschaft. Schließlich noch einen riesigen Dank an die Squadra Corse Lamborghini, die uns auf einer derart fordernden Strecke von den Tests an tatkräftig unterstützt hat. Der Support seitens Lamborghini ist einfach gigantisch. In diesem spannenden Krimi haben alle perfekt miteinander gearbeitet. Die Feier müssen wir leider etwas kurz halten, weil wir schon bald auf dem Rückweg nach Europa sind - dort stehen schon kommende Woche die ersten Tests an. Keine Verschnaufpause für das Team, aber wir wollen selbstverständlich auch in Europa an den Erfolgen aus Übersee anknüpfen."

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