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IGTC: 9h von Kyalami

Frikadelli-Racing gewinnt in Kyalami

Das erste 9-Stunden-Rennen auf dem Kyalami Grand Prix Circuit seit 37 Jahren ging mit einem Sieg für Frikadelli Racing zu Ende.

Foto: Porsche

Dennis Olsen, Mathieu Jaminet und Nick Tandy sorgten für den dritten Saisonsieg von Porsche in der Interkontinentalen GT Challenge (IGTC) 2019. Die inoffizielle GT3-Weltmeisterschaft geht an Dennis Olsen, der als Teil des Siegertrios vom frühen Ausfall des GruppeM-Mercedes #999 (Buhk/Marciello/Engel) profitierte (s.u.). In der Herstellerwertung drehte Porsche einen 22-Punkte-Rückstand in einen 6-Punkte-Vorsprung und entriss so Mercedes-AMG noch den Titel.

Das Rennen wurde in einem 25-Minuten-Sprint entschieden. Einsetzender Regen 2:15 Stunden vor Schluss zog eine fast zweistündige Safety-Car-Phase nach sich. Obwohl die Bedingungen zum Teil eher an ein Schlaubootrennen erinnerten, wurde nie unterbrochen. Die 6 Stunden und 45 Minuten zuvor gingen bei Trockenheit über die Bühne.

Frikadelli setzte Regenspezialist Tandy für das Finale auf den Porsche 911 GT3 R und der Le-Mans-Sieger von 2015 enttäuschte nicht: Von Platz drei ging er binnen weniger Minuten an die Spitze. Bis zum Ende musste er sich jedoch strecken, weil Nick Catsburg im Walkenhorst-BMW #34 (Krognes/Jensen/Catsburg) Druck machte. Tandy verwaltete allerdings einen Vorsprung von etwa sechs Sekunden.

Damit machte er einen Fehler im Rennen vergessen, der für Schlagzeilen sorgte: Zwischenzeitlich schoss er im Kampf um die Führung den GPX-Porsche #20 (Lietz/Christensen/Estre) von Michael Christensen. Dieser war auf überrundete Fahrzeuge aufgelaufen und daher in der Leeukop-Kurve ungewöhnlich langsam.

Walkenhorst Motorsport war an diesem Tag das stärkste BMW-Team und sicherte sich den zweiten Platz, gefolgt vom schon angesprochenen GPX-Porsche #20. Richard Lietz hatte kurz nach dem Restart für kurze Zeit die Führung übernommen, musste sie aber an Tandy abgeben. Catsburg ging wenig später durch.

Platz vier ging an den Land-Audi #29 (Haase/Mies/Winkelhock) trotz mehrerer Strafen im Rennen. Audi profitierte im Vorfeld von einer Änderung der Balance of Performacne (BoP): Kyalami wurde vor dem Qualifying zu einer Strecke der Kategorie "H" umgestuft. H steht für Strecken in großer Höhe. Für das Podium reichte es nicht, doch Christopher Haase machte in der Schlussphase einige Plätze gut.

Erst auf Platz fünf kam der beste Mercedes-AMG ins Ziel. Der SPS-Mercedes #10 (Stolz/Götz/Buurman) führte beim letzten Restart, doch im Regen ging es für Yelmer Buurman bis auf die fünfte Position zurück.

Die Top 10 komplettierten der KCMG-Nissan #18 (Liberati/Imperatori/O. Jarvis), der Schnitzer-BMW #42 (Farfus/Tomczyk/S. van der Linde), der während der SC-Phase führte, aber vor dem Restart nochmal an die Box musste, der Dinamic-Porsche #12 (L. Vanthoor/Bamber/Campbell), der Bernhard-Porsche #911 (Dumas/S. Müller/Werner) und der R-Motorsport-Aston-Martin #62 (Kirchhöfer/de Sadeleer/Collard).

Physisch schlugen die Blitze erst am Abend ein, im übertragenen Sinne jedoch schon beim Start: Noch in der ersten Runde war Tabellenführer Maximilian Buhk draußen. Am GruppeM-Mercedes #999 (Buhk/Marciello/Engel) gab es ein Problem mit der Zündspule. Das Auto war auf der Stelle draußen - komplette Fassungslosigkeit nicht nur in der Box der Favoriten auf den inoffiziellen WM-Titel.

Am späten Nachmittag kam es zum Vorfall, der Mercedes-AMG den Herstellertitel kosten sollte: Tristan Vautier knallte mit dem Strakka-Mercedes #44 (Paffett/Vautier/Williamson) im Streckenabschnitt Crocodiles nahezu ungebremst in den Reifenstapel. Offensichtlich hatten die Bremsen versagt; der Franzose hatte schon kurz zuvor einen Verbremser. So waren zwei Top-AMGs draußen.

Ebenfalls früh ausgeschieden war der JAS-Honda #30 (Bonanomi/Baguette/Cameron). In der zweiten Stunde begann sich am Heck des Fahrzeugs Rauch zu entwickeln. Ein Motorschaden beendete die Fahrt vorzeitig.

Die Bentley Continental GT3 kamen zwar ins Ziel, hatten aber ebenfalls Pech. Der M-Sport-Bentley #108 (Kane/Soucek/Baptista) erlitt einen spektakulären Reifenschaden, der einen Reparaturstopp nötig machte. Ein Abflug nur wenige Minuten vor einsetzendem Regen setzte dem Rennen dann ein Ende.

Das Schwesterfahrzeug #107 (Gounon/Soulet/Pepper) führte zwischenzeitlich und sah wie ein Siegkandidat aus, verlor aber in den Abendstunden eine Runde. durch einen Wechsel der Bremsbeläge. Es wurde Platz elf.

Die Winterpause in der Interkontinentalen GT Challenge fällt relativ kurz aus; in nur etwas mehr als zwei Monaten wird die IGTC 2020 mit den 12 Stunden von Bathurst am 2. Februar eröffnet.

Klassensieger 9 Stunden von Kyalami 2019
Pro: Frikadelli-Porsche #31 (Olsen/Jaminet/Tandy)
Silver: Lechner-Porsche #9 (Hack/Kern/Pereira)
Pro-Am: Strakka-Mercedes #43 (Baumann/Nielsen/D'Silva)
Am: Walkenhorst-BMW #36 (von Rooyen/Bonafede/Walkenhorst)

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