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Schneider gewinnt souverän

Bernd Schneider (Mercedes) gewinnt den DTM-Saisonauftakt souverän vor seinem Markenkollegen Fässler und Aiello (Abt), Wendlinger nur auf 15.

Der Auftakt zur DTM-Saison 2003 verlief durchaus turbulent, nicht zuletzt die wechselnden Witterungs-Bedinungen trugen dazu maßgeblich bei. Just in der Formations-Runde setzten erste Regentropfen ein, nach nur ein paar gefahrenen Kilometern schickte die Rennleitung auch schon das Safety-Car auf die Piste.

Nun war Taktik gefragt, denn des neue Reglement schreibt zwei Pflicht-Boxenstopps zwischen genau definierten Runden vor, als der starke Regen einsetzte, war es aber zu früh dafür. Dennoch kamen alle Top-Piloten bis auf Marcel Fässler an die Boxen und nahmen somit einen zusätzlichen Stopp in Kauf.

Fässler gelang es, seinen immer wieder schwer trudelnden Boliden auf der Strecke zu halten und seinen Stopp so lange hinauszuzögern, bis er bereits zu den Pflichtboxenstopps zählte. Rückendeckung bekam der Schweizer von Bernd Schneider, der noch in der Safety-Car-Phase als Zweiter den Rest des Feldes etwas aufhielt und Fässler somit einen kleinen Vorsprung bescherte.

Karl Wendlinger wurde in ein paar Turbulenzen verwickelt, blieb zu Beginn des Rennens aber immer in den Top-Ten. Doch dann sollte sich die Situation schlagartig ändern: "Mein Boxenfunk fiel aus, das Team zeigte mir dann zwar, wann ich zum Boxenstopp kommen sollte, mangels Verständigungs-Möglichkeit zog mann mir dann leider Regenreifen auf. Mein Teamkollege Christian Abt berichtete dem Team, dass die Verhältnisse noch sehr schwierig wären und mein Ingenieur entschied sich deshalb für die Regen-Pneus. Schade, denn ich verlor pro Runde zwischen sieben und zehn Sekunden und mein Rennen war dadurch vorbei..."

Shlussendlich musste Karl mit Rang 15 und einer Runde Rückstand vorlieb nehmen, die erhofften Punkte blieben somit aus.

An der Spitze des Feldes bot indes Bernd Schneider eine souveräne Darbietung seines Könnens, er fuhr dem Rest des Feldes bei wieder auftrocknenden Bedingungen auf und davon. Hinter ihm spitzte sich der Zweikampf zwischen dem Zweitplatzierten Fässler und dem amtierenden Meister Laurent Aiello zu, Fässler konnte seinen französischen Widersacher aber bis zum Schluss halten und Rang zwei verteidigen.

Mercedes dominierte das Rennen als klar, gleich vier der 2003er Autos unter den Top-Fünf. Einigermaßen zufrieden auch Opel mit den Plätzen sechs (Dumbreck), sieben (Scheider) und neun (Reuter) geben Grund zur Hoffnung.

Durchwachsen die Vorstellung der Abt-Truppe, mit Laurent Aiellos drittem Platz darf man zwar zufrieden sein, die Plätze acht (Ekström), zwölf (Tomczyk) und 15 (Wendlinger), sowie die beiden Totalausfällt von Terting und Abt stimmen die Allgäuer Truppe aber alles andere als glücklich.

Sieger Bernd Schneider: „Ein perfekter Start in die Saison“

Das größte Lob bekam Bernd Schneider von seinem „Boss“ ausgestellt. Mercedes-Sportchef Norbert Haug: „Bernd fuhr in einer eigenen Liga. Ich kenne ihn seit 1990. Das war die beste Leistung, die ich je von ihm gesehen habe. Er hat dem Rennen seinen Stempel aufgedrückt.“ Der in Monaco lebende dreifache DTM-Champion schaute schon wenige Minuten nach Rennende nach vorne: „Das war ein perfekter Start in die Saison. Ich hoffe, dass es so weiter geht. Aber das Vergnügen werden mir die anderen wohl nicht gönnen.“ Norbert Haug war insgesamt zufrieden: „Vier unser Werksautos sind unter den ersten Fünf. Toll.“

Vorjahres-Champion Laurent Aiello: „Punkte waren mein Ziel“

Der amtierende DTM-Champion Laurent Aiello freute sich über Rang drei: „Gewinnen hätte ich heute ohnehin nicht können. Ein Platz auf dem Podium und Punkte waren mein Ziel. Ich bin zuversichtlich für die weitere Saison. Mein Abt-Audi ist sehr gut, jedoch werden wir uns beim nächsten Mal besser qualifizieren müssen.“ Teamchef Hans-Jürgen Abt freute sich besonders für die Fans: „Das war ja ein geradezu dramatischer Auftakt und ein gutes Vorzeichen für eine super Saison. Wir sind zwar aus dem letzten Jahr Siege gewöhnt, aber nun sind die Karten neu gemischt.“

Opel-Pilot Peter Dumbreck: „Das war eine tolle Teamstrategie“

Als bester Opel-Pilot holte Peter Dumbreck mit Rang sechs drei Punkte. Der britische Opel-Neuzugang war happy über seinen gelungenen Saisonauftakt: „Mein Astra V8 Coupé lag sowohl im Nassen als auch im Trockenen perfekt. Außerdem war unsere Teamstrategie super, obwohl das bei diesem Wetter ja auch immer ein Pokerspiel ist.“

Opel-Teamchef Volker Strycek fügte hinzu: „Ich freue mich riesig für Peter und sein tolles Ergebnis in seinem ersten Rennen für Opel. Wir haben bei Opel beschlossen, einen neuen Weg zu gehen. Das war richtig. Es bedeutet jedoch, das wir noch ein bisschen Zeit brauchen. Aber: Wir kommen.“ Die Änderungen im sportlichen Reglement beurteilte Strycek positiv: „Das neue DTM-Format mit einem deutlich längeren Rennen mit zwei Boxenstopps und Nachtanken bietet viel Spannung. Kompliment an alle Teams in der Boxengasse. Die Mannschaften haben durch die Bank ein sehr hohes Niveau gezeigt.“

Ergebnis

1. Schneider/GER Vodafone/Express Service AMG - 37 1:11:06.451
2. Fässler/SUI AMG-Mercedes +28.002
3. Aiello/FRA Hasseröder Abt - Audi +28.292
4. Alesi/FRA AMG-Mercedes +38.467
5. Albers/NED Express-Servuce-AMG Mercedes +1:01.237
6. Dumbreck/GBR OPC Team Phoenix +1:16.749
7. Scheider/GER OPC Team Phoenix +1:19.342
8. Ekström/SWE PlayStadion 2 Red Bull Abt - A +1:22.578
9. Reuter/GER OPC Team Holzer +1:26.139
10. Jäger/GER Orginal-Teile AMG-Mercedes +1:28.728
11. Mayländer/GER Orginal-Teile AMG-Mercedes +1:29.327
12. Tomczyk/GER S line Audi Junior Team +1 Runde
13. Huisman/NED Service24h AMG-Mercedes +1 Runde
14. Bleekemolen/NED OPC Euroteam +1 Runde
15. Wendlinger/AUT PlayStadion 2 Red Bull Abt - A +1 Runde
16. Winkelhock/GER OPC Euroteam +1 Runde
17. Mücke/GER Service24h AMG-Mercedes +1 Runde
18. Menu/SUI OPC Team Holzer +2 Runden
19. Kaneishi/JPN ARTA AMG-Mercedes +3 Runden
20. Abt/GER Hasseröder Abt - Audi +5 Runden
21. Terting/GER S line Audi Junior Team +37 Runden

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