FIA-GT: Zuhai | 22.10.2005
Wendlinger: "Die WM-Führung muss verteidigt werden!"
Hitzeschlacht in Zuhai - Pole für den neuen Aston Martin. Mit den 140 Kg Zusatzgewicht war für Karl Wendlinger nur Startplatz 8 möglich. Lechner 7., Jurasz 21.
Die Befürchtungen sind eingetroffen: Karl Wendlinger und Andrea Bertolini starten mit ihrem Red Bull Maserati MC12 morgen beim neunten Lauf zur FIA-GT-WM in China nur aus der vierten Reihe! Mit 140 Kilogramm Zusatzgewicht war im heutigen Qualifying in Zhuhai nicht viel mehr möglich als der achte Rang. "Es ist noch fast härter als angenommen", stöhnt Karl Wendlinger, "speziell auf diesem Kurs mit den vielen Kurven verlieren wir sowohl beim Bremsen, als auch beim Beschleunigen unheimlich viel Zeit."
Für das morgige Rennen ist Kampf total angesagt: "Wir werden im warm-up nochmal etwas an der Abstimmung probieren - leider bleibt uns da nicht viel Zeit. Aber wir haben ja heuer schon einige Male bewiesen, dass wir auch von weiter hinten noch im Spitzenfeld landen können. Hoffentlich gelingt das auch diesmal. Wir müssen Gas geben, was geht. Denn nur so können wir uns die Konkurrenz vom Leibe halten", so der Kufsteiner, der im Moment die Gesamtwertung mit sieben Zähler Vorsprung anführt, "die WM-Führung muss verteidigt werden."
Manfred Jurasz erwartet eine Hitzeschlacht
Mit Kühlwesten müsste man in Zhuhai beim FIA GT Meisterschaftslauf handeln, da könnte man große Geschäfte machen. Denn die Hitze ist für die Piloten schier unerträglich. Mehr als 30 Grad im Schatten und über 60 Grad im Auto. Die Strapazen für Mensch und Maschine sind so hoch wie nie.
„Unser Porsche 996 GT 3 RS vom tschechischen Nationalteam fährt im absoluten Grenzbereich. Die Kühlwasser-Temperatur schwankt zwischen 97 und 103 Grad Celsius. Und wer die Fahrer beobachtet, wenn Sie aus dem Auto klettern, kann ermessen wie groß die Anforderungen sind“, ist Österreichs schnellster Dachdecker über die mangelnde Leistung seines Renngefährtes nicht sehr glücklich und meinte weiter: „Der Tondach-Porsche, den ich bei Renauer Motorsport fahre, ist dem Vonka-Porsche um einiges überlegen. Aber da müssen wir durch. Mit einer soliden Leistung können wir trotzdem noch Punkten.“
Aber nicht nur Manfred Jurasz klagt über mangelnde Leistung, auch Meisterschafts-Leader Karl Wendlinger muss sich nach der Qualifikation mit Rang acht begnügen. Der Salzburger Robert Lechner im Konrad-Saleen erkämpfte sich den siebenten Startplatz. Einsamer Führender ist das englische Cirtek-Team mit dem brandneuen Aston Martin DBR 9, den der Franzose Christophe Bouchut sowie die beiden Russen Nikolai Fomenko und Alexei Vasiliev steuern. Das Trio unterbot als einziges Team die Schallmauer von 1:31 Minuten. Der Österreicher Philipp Peter ist in China diesmal nicht dabei, er sucht für die letzten beiden Rennen in Dubai und Bahrain noch einige Sponsoren.
Renauer-Pilot Wolfgang Kaufmann, der in Zhuhai im holländischen Lammertink Racing Team zusammen mit Luca Moro fährt, startet nur zwei Plätze vor dem Niederösterreicher Manfred Jurasz. Der Meisterschaftsführende, Karl Wendlinger muss sich mit 150 kg Zusatzgewicht im Maserati abplagen. Die schärfsten Rivalen des Kufsteiners im Kampf um den Titel, Bartels/Scheider stehen in der dritten Startreihe und haben dasselbe Zusatzgewicht wie der Tiroler zu schleppen.
„Vor allem beim Beschleunigen nach den Kurven merkt man, wie sich das Mehrgewicht negativ auswirkt“, ist Wendlinger für das Rennen trotzdem optimistisch.
Ergebnisse
Qualifikation 9. Lauf, Zhuhai (China):1. Russian Age Racing Bouchut/Fomenko/Vasiliev Aston Martin DBR9 1:30,661 Minuten
2. Larbre Competition Lamy/Gardel Ferrari 550 Maranello 1:31,264
3. G.P.C. Sport Deletraz/Piccini Ferrari 550 Maranello 1:31,603
weiters
7. Konrad Motorsport R. Lechner/Ruberti/Konrad Saleen S7 R 1:32,599
8. JMB Racing Karl Wendlinger/Bertolini Maserati MC 12 1:32,814
21. Csech. Nat. Team Manfred Jurasz/Casadei/Vonka Porsche 996 GT3 RS 1:41,417
Meisterschaftsstand – GT 1 nach acht Läufen:
1. Karl Wendlinger (A) 63 Punkte
2. Andrea Bertolini (IT) 63 Punkte
3. Michael Bartels (D) 56 Punkte
4. Timo Scheider (D) 56 Punkte
5. Thomas Biagi (IT) 54 Punkte
6. Fabio Babini (IT) 54 Punkte
weiters
8. Philipp Peter (A) 37 Punkte
Meisterschaftsstand Mannschaftswertung – GT 1 nach acht Läufen:
1. Vitaphone Racing Team 110 Punkte
2. JMB Racing 87 Punkte
3. Larbre Competition 67 Punkte
4. GLPK Carsport 30 Punkte
Meisterschaftsstand – GT 2 nach acht Läufen:
1. Marc Lieb (D) 82 Punkte
2. Mike Rockenfeller (D) 82 Punkte
3. Emmanuel Collard (F) 56 Punkte
4. Tim Sugden (GB) 56 Punkte
weiters
8. Jan Vonka (CZ) 25,5 Punkte
11. Wolfgang Kaufmann (D) 18 Punkte (3 Rennen)
16. Mauro Casadei (IT) 15 Punkte (5 Rennen)
18. Manfred Jurasz (A) 12 Punkte
(2 Rennen)
Meisterschaftsstand Mannschaftswertung – GT 2 nach acht Läufen:
1. Gruppe M Racing (Porsche Werksteam) 138 Punkte
2. Proton Motorsport 39 Punkte
3. Tschechisches National Team 25,5 Punkte
4. Ebimotors 23 Punkte