FIM-Langstrecken-WM: A1-Ring | 16.07.2003
Sprit-Krimi für die Österreicher
Truchsess, Saiger und Wilding pokern – entweder Podium oder Ausfall, der WM-Lauf wird für das Yamaha-Austria-Racing-Team zum Sprit-Krimi!
Absoluter Höhepunkt im heimischen Motorrad Rennsport ist am kommenden Wochenende der fünfte Lauf zur Endurance FIM Weltmeisterschaft auf dem A1-Ring in Spielberg.
Das Sechs-Stundenrennen – aufgeteilt auf jeweils drei Stunden am Samstag und Sonntag, wird nach längerer Absenz wieder Motorrad Weltklasse in die Steiermark bringen.
Wohl kommen die Favoriten dieses Rennens mit den beiden chinesischen Suzuki Teams Zongshen 1 und 2 und den Fahrern Warwick Nowland (AUS) und Stephan Mertens (BEL) bzw. Igor Jerman (SLO), Bruno Bonhuil (F) und Piergiorgio Bontempi (I) nicht aus Österreich, doch will das steirische Yamaha Austria Racing Team mit den Fahrern Karl Truchsess, Horst Saiger und Ernst Wilding bei ihrem Heimrennen unbedingt einen Podestplatz einfahren.
Um diese kleine Chance wahrzunehmen wird Teamchef Mandy Kainz mit seinem bisher schon sehr erfolgreichen Trio (achter Zwischenrang in der WM) volles Risiko gehen: „Wir haben nur dann eine Chance, wenn wir uns den Spritverbrauch so exakt einteilen, dass wir die Ziellinie nach den beiden Drei-Stunden-Turns mit einem fast schon trockenen Tank passieren.“
„Dies bedeutet, wir müssen schon bei der Einführungsrunde Benzin sparen und langsam zum Start fahren. Dann können wir länger draußen bleiben und die Fahrerwechsel bis an das vorgegebene Limit hinaus zögern.“
„Da darf aber zusätzlich nichts Außergewöhnliches mit den Reifen und mit den Bremsen passieren. Geht die Rechnung auf, dann könnten wir unser angestrebtes Ziel erreichen.“
„Es kann uns aber auch passieren, dass wir in der letzten Runde mit Spritmangel liegen bleiben, oder wir müssen ein paar Runden vor Schluss noch einmal in die Box fahren. Dann wird es nichts, mit einem Podiumsplatz.“
Neben dem 6 Stunden WM-Lauf wird am Wochenende vom Freitag bis Sonntag aber noch weiterer interessanter Motorrad Rennsport geboten. In insgesamt sechs verschiedenen Rennen geht es um Meisterschaftspunkte für das heimische Championat und um Punkte für den Alpe Adria Cup. Fast 170 Fahrer aus 8 Nationen sind am Start.
In der Klasse 125 ccm geht auf einer Honda auch der junge Oberösterreicher Philipp Eitzinger an den Start. Er hat erst vor einer Woche seinen 13. Geburtstag gefeiert. In der heimischen Meisterschaft liegt er hinter dem Italiener Gabriele Gnani an sensationeller zweiter Stelle.
Seine bisherigen Leistungen haben schon diverse ausländische Teams auf den Plan gerufen, sich zukünftig die Dienste des Österreichers zu sichern. Zur Zeit wird Eitzinger auf seiner Honda vom früheren Rennfahrer Edi Stöllinger technisch betreut.