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Gaßner vs. Kahle - wer holt sich den Titel?

Die 3-Städte-Rallye gilt als Schotterfestival, während Manfred Stohl um den Sieg fighten will, geht's zwischen Gaßner und Kahle um den Titel.

Die Deutsche Rallye-Meisterschaft verabschiedet sich mit einem Schotter-Festival der Extra-Klasse aus der Saison. Bei der ADAC-3-Städte-Rallye gehen rund um das bayerische Straubing 75 Teams aus 12 Nationen an den Start, darunter eine ganze Reihe hochkarätiger Gaststarter, wie etwa der österreichische Gruppe-N-Weltmeister Manfred Stohl.

Der Fight der Rallye-Cracks um den Gesamtsieg beim siebten Saisonlauf der höchsten deutschen Rallye-Liga wird nochmals spannender, steht doch die Meisterfrage noch offen: Zwischen Hermann Gaßner (Mitsubishi Carisma EVO VII) und Matthias Kahle (Skoda Octavia WRC) wird erst auf den 17 finalen Wertungsprüfungen der Saison entschieden.

Final Countdown im Titelduell

224 zu 200 steht es vor dem „Final Countdown“ im DRM-Meisterschaftsduell. Die Bayern Hermann Gaßner / Siggi Schrankl (Mitsubishi Carisma GT) liegen vorne, sie punkteten bei jedem der sechs DRM-Läufe und siegten fünf Mal in ihrer Division V (Gruppe N über zwei Liter Hubraum).

Nur beim vergangenen Lauf in Thüringen mussten sie sich ihrem Markenkollegen Olaf Dobberkau beugen. „Klar, Chancen sind da,“ ist Hermann Gaßner vorsichtig, „aber sicher ist alles erst, wenn wir als Meister im Ziel sind.“

Wenn es nach Siegen geht, liegen die amtierenden Titelträger Matthias Kahle und Co-Pilot Peter Göbel vorne. Bereits vier Mal wurden sie in diesem Jahr als Gesamtsieger auf den Zielrampen der DRM geehrt. Zwei Mal mussten sie allerdings auch punktelos den Heimweg antreten.

„Wir wollen unser Möglichstes tun und auf jeden Fall gewinnen und somit die maximal möglichen 40 Punkte holen,“ erklärt der vierfache deutsche Rallye-Meister Matthias Kahle. „Wie dann die Meisterschaft ausgeht, das hängt davon ab, was der Hermann macht.“

Der Sachse freut sich nach der knapp fünfwöchigen Wettkampfpause darauf, „endlich wieder den Octavia im Wettbewerb bewegen zu dürfen.“ Keine Angst hat er vor der zahlreichen Konkurrenz beim Kampf um den Gesamtsieg: „Ich freue mich auf diese Schotter-Rallye und hoffentlich wird es ein richtig spannender Fight.“

Rein rechnerisch haben auch die derzeit Drittplatzierten Carsten Mohe / Lutz Uhlig noch Chancen auf den Titel. Doch im frontangetriebenen Renault Clio Super 1600 sind diese eher theoretischer Natur.

Gaßner / Schrankl: Ein Jahrzehnt erfolgreich

Aber egal wie es kommt: Eines ist Hermann Gaßner / Siggi Schrankl schon jetzt sicher. Sie können in der Meisterschaftstabelle maximal noch auf Platz drei zurückrutschen. Und dann haben sie eine Leistung erbracht, die wohl nicht mehr zu toppen ist.

Seit zehn Jahren sind sie ununterbrochen unter den ersten drei in der deutschen Rallye-Meisterschaft zu finden. Gekrönt wurde diese Serie durch den Meistertitel 1995 – ein zweiter Titel könnte in dieser Saison dazu kommen.

Starke Besetzung beim „südlichsten Lauf zur skandinavischen Meisterschaft“

Da die zur Rallye-Europameisterschaft (Koeffizient 10) zählende ADAC-3-Städte-Rallye überwiegend auf Schotter ausgetragen wird, sind in Bayern traditionell viele Nordländer am Start. Nicht umsonst hat die Rallye auch den inoffiziellen Titel des „südlichsten Laufs zur skandinavischen Meisterschaft“.

Und diese Schotterspezialisten sind immer für eine Überraschung gut. Neben Kahle und seinem Markenkollegen Maik Stölzel auf Skoda Octavia WRC haben zwei weitere Teams auf den WRC-High-Tech-Boliden ihr Kommen angekündigt.

Der Rumäne Dan Girtofan pilotiert einen Seat Cordoba WRC und der Norweger Tord Linnerud bringt einen Toyota Corolla WRC an den Start.

Manfred Stohl in Action

Angeführt wird die Teilnehmerliste allerdings von Manfred Stohl, dem österreichischen Ex-Weltmeister in der Gruppe N. Mit Co-Pilotin Ilka Minor bring er einen Mitsubishi Lancer aus der eigenen Tuning-Schmiede mit nach Straubing.

Sein in Deutschland lebender Landsmann Ruben Zeltner konnte schon den DRM-Auftaktlauf gewinnen, zusammen mit Bruder Thomas startet er ebenfalls auf einem Gruppe-A-Mitsubishi. Die Zeltner-Brüder haben neben einem guten Gesamt-Resultat vor allem aber auch den Sieg im Mitropa-Cup, der EM der Privatiers im Auge.

Gruppe N: Gaßner / Schrankl unter Druck

In der Gruppe N sind gleich mehrere Teams am Start, die Gaßner / Schrankl den Weg zum Sieg in ihrer Division schwer machen wollen. Neben Olaf Dobberkau ist dies auch der Däne Kristian Poulsen sowie die Schwedin Janne Westlund und ihr Landsmann Tobias Olsson. Mit Ronny Amm (2002) und Dark Liebehenschel (2000) treten auch zwei Sieger des ADAC Rallye Junior Cup an.

Super 1600: Rotter und Jostes wollen zum Saisonabschluss glänzen

Um Einzelerfolge geht es für die Teilnehmer der Deutschen Super 1600-Meisterschaft. Zwar ist die Titelentscheidung schon vorzeitig zugunsten von Carsten Mohe / Lutz H. Uhlig (Renault Clio Super 1600) gefallen. Doch zum einsamen ‚Schaulaufen' wird die 3-Städte-Rallye sicherlich nicht.

Horst Rotter / Dieter Hawranke (Opel Corsa Super 1600) und Rainer Jostes / Jan Enderle (Citroën Saxo Super 1600) wollen dagegenhalten und zum Saisonschluss noch einmal glänzen.

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