
ARC: Herbst-Rallye | 17.10.2007
Zweimal Dritte
Georg Gschwandner und Simone Jesacher bleiben auch nach Steiermark- und Herbst-Rallye eines der erfolgreichsten österreichischen Volvo-Teams.
Mit zwei dritten Plätzen bei den vergangenen Rallyes zeigten sie ihre großartige Wettbewerbsfähigkeit – in dieser Form sollten sie auch bei der noch ausstehenden Waldviertel-Rallye zu den zu favorisierenden Volvo-Teilnehmern gehören.
Steiermark-Rallye:
Nach einigen leichten Schwierigkeiten bei der technischen Abnahme, die nicht zuletzt dank der Hilfe von Thomas Steinmayer schnell genug behoben werden konnten (er nahm die Feineinstellung am Motor vor, sodaß die Abgaswerte stimmten), begann die Steiermark-Rallye sehr hoffnungsvoll, wenn auch turbulent. Thomas Steinmayer zeigte sich zwar schon auf der ersten Prüfung unerbittlich, aber dafür konnten Georg Gschwandner und Simone Jesacher den Rest der Volvo-Bande besiegen.
Auf der berüchtigten Treglwang-Prüfung gab es einen leichten Ausritt durchs Schilf, dennoch gelang eine drittschnellste Volvo-Zeit, im Zwischenklassement wurden sie kurzzeitig von Markus Stachl überholt. Zurück in Bärndorf, bekamen Georg Gschwandner und Simone Jesacher einen neuen Gegner im Kampf um Platz Zwei, erfreulicherweise war es gerade ihr neuer Teamkollege Jürgen Praschl, der eine fulminante erste Rallye hinlegte.
Auf der vierten Prüfung war äußerste Vorsicht angesagt, neben vielen anderen Teilnehmern hatten sich hier auch Martin Schenk/Michael Pap mit ihrem Volvo 740 unfreiwillig verabschiedet. Georg Gschwandner holte auch hier sein persönliches Maximum heraus, was nicht weniger war als eine zweitbeste Volvo-Zeit (Thomas Steinmayer wurde anstandslos als unantastbarer Volvo-Führender akzeptiert). Damit waren Gschwandner und Jesacher auch im Klassement Zweite in der Volvo-Klasse, dahinter lauerten Andreas Schögler und Jürgen Praschl.
Im Gegensatz zum ersten Tag, wo die Wetter- und Streckenverhältnisse ziemlich abartig waren, war es am Samstag eher trocken, aber jetzt war es schwieriger geworden, den erfahrenen Andreas Schögler auszutricksen. Was immer Georg Gschwandner unternahm – Schögler mit dem bislang einzigen 244er-Volvo in Österreich konnte sich klar durchsetzen. Der dritte Platz bei den Volvos war jedoch ungefährdet, und in der Freude über das großartige Ergebnis verteilte Georg Gschwandner beim Ziel in Admont Niemetz-Schwedenbomben. Bislang hat sich der renommierte Süßwarenhersteller jedoch noch nicht dazu überreden lassen, als Sponsor eines Volvo-Rallyeteams einzusteigen...
Leider nicht so gut erging es der zweiten Besetzung des VRTT-Teams, Jürgen Praschl und Alexandra Auer-Kaller: Nach einem Abflug in die Bäume auf dem Rundkurs Hall, der selbst die robuste Volvo-Karosserie überfordert hatte, war Feuerpause. Das hatte aber noch eine zweite Auswirkung: Da Georg Gschwandner bei der Herbst-Rallye zwei Volvos einsetzen wollte und dieses Vorhaben auch durchzog, mußte er nach einem neuen Auto suchen.
Herbst-Rallye:
Vor der Herbst-Rallye beschloß Georg Gschwandner, sich zunächst einmal den Volvo 940 von Michael Klotz zu leihen, der damit auch schon einige sehr schöne Erfolge geholt hatte. Den noch verbliebenen Volvo 740 nützte Peter Kowalski. Georg Gschwandner kam mit dem gutgehenden Auto hervorragend zurecht, auch wenn naturgemäß nicht alles riskiert wurde, um nicht schon Schrott zu produzieren, bevor das Auto noch gekauft war. Die erste Prüfung begannen Georg Gschwandner und Simone Jesacher als Drittschnellste bei den Volvos.
Und auch auf der dritten Prüfung – die zweite Prüfung mußte neutralisiert befahren werden – waren sie als Drittbeste ihrer Klasse gut dabei. Das persönliche Highlight ereignete sich auf der Prüfung Nummer Vier, dem Rundkurs Seiterndorf, wo ihnen eine Volvo-Bestzeit gelang (der erneut außergewöhnlich schnelle Thomas Steinmayer hatte hier ein paar Patzer). Eine gute Figur machten sie auch auf der darauffolgenden Prüfung Raxendorf – zweitbeste Volvo-Zeit.
Rapide schlechter wurden die Zeiten erst, als die Kupplung nachließ, sodaß sich Georg Gschwandner und Simone Jesacher auf der sechsten Prüfung sogar dem zweiten Team-Fahrer Peter Kowalski geschlagen geben mußten. Die kurzfristig überlegte Aufgabe wurde verworfen, nachdem sich die Kupplung im Regrouping abkühlen konnte und nun wieder etwas mehr Griff hatte.
Damit waren Georg Gschwandner und Simone Jesacher auf der vorletzten Prüfung sogar Zweitschnellste vor Markus Stachl und Andreas Hadinger! Die abschließende Wertungsprüfung brachte ein zusätzliches Erschwernis in Form der eingebrochenen Dunkelheit und fehlender Zusatzscheinwerfer. Hier half der Mercedes von Manfred und Karl Hinterreiter, der vorausfuhr und mit seinen Rücklichtern den Weg vorgab.
Am Ende gab es einen logischen dritten Platz hinter Thomas Steinmayer und Markus Stachl, Peter Kowalski/Alexandra Kopits rundeten als Vierte den Erfolg des VRTT-Teams ab.
Das hervorragend geglückte Experiment mit dem Volvo 940, der schon Matthias Prillwitz und Michael Klotz wertvolle Dienste erwiesen hatte, führte zum sofortigen Kauf durch Georg Gschwandner, der damit – schwer zu erraten – bei der Waldviertel-Rallye richtig zuschlagen will.
Es könnte durchaus sein, daß Chefmechaniker Herwig Vondracek hier etwas intensiver beschäftigt sein könnte als bei der Herbst-Rallye, die eigentlich nur ein gemütlicher Testlauf war...(kein Kratzer am Auto – absolutes Novum bei Georg Gschwandner!).