
Suzuki-Cup: Herbst-Rallye | 08.10.2007
Gemischte Gefühle
Licht und Schatten für Hermann Berger beim Saisonabschluss: Zuerst die Herbst Rallye dominiert, dann Technik-Defekt!
Den Suzuki Motorsport Cup-Titel hatte Hermann Berger schon seit dem vorletzten Rennwochenende in der Tasche – auf dem Salzburgring holte er mit einem Sieg und einem zweiten Platz seinen ersten großen Titel in seiner noch jungen Karriere. Bei der enorm anspruchsvollen und in diesem Jahr besonders gut besetzten Rallye in Leiben, der 11. Internationalen Herbst-Rallye, wollte und konnte der Youngster daher auch von jedem Druck befreit ans Werk gehen.
Leider waren die Umstände, unter denen er gemeinsam mit seiner Co-Pilotin Sabine Thaller die insgesamt acht Sonderprüfungen mit über 120 SP-Kilometern in Angriff nahm, nicht die besten: Berger laborierte an einer schlimmen Erkältung, die sich von SP zu SP ärger bemerkbar machen sollte. Nichtsdestotrotz eröffnete der Swift-Pilot wie gewohnt furios: Mit einer 21. Gesamtzeit im Feld der 114 gestarteten Teams klassierte er sich gleich auf der Eröffnungs-SP vor vielen technisch weit überlegenen Mannschaften.
In diesem Stil ging es weiter und nach vier Sonderprüfungen hatte das Duo Berger/Thaller alle drei möglichen SP-Bestzeiten (SP2 wurde nach einem Unfall eines anderen Teilnehmers abgesagt) erzielt und lag auf dem 28. Gesamtrang, was gleichzeitig die Führung im Suzuki Motorsport Cup bedeutete. Während der folgenden Mittagspause hatte der Großreiflinger bereits seine Bedenken: „Ich fühle mich immer schlechter. Die Tabletten nützen auch nichts mehr, Hals, Nase und Ohren – alles komplett zu. Jetzt bring’ ich die Rallye einfach nur mehr gemütlich zu Ende und dann fahr’ ich nach Hause und leg’ mich ins Bett.“
Besonders lange musste Hermann Berger aber nicht mehr durchhalten: Auf der ersten Prüfung nach der Mittagspause, der SP5, brach kurz vor dem Ziel die Antriebswelle – wieder einmal: „Bis zu diesem Zeitpunkt lief es erneut fabelhaft“, erzählte der junge Steirer, während das Team seinen waidwunden Suzuki auf den Hänger lud: „Dass mir dann die Antriebswelle abreißt, ist natürlich schon schade, wir hätten uns unseren Meistertitel mit einem tollen Sieg zum Saisonabschluss noch zusätzlich vergolden können…“
Übrigens: Im Kampf um den Vize-Titel konnte sich der schnelle Namensvetter von Hermann Berger, der Salzburger Hermann Neubauer, durchsetzen: Er siegte nach dem Ausfall von Berger mit deutlichem Vorsprung auf die Konkurrenten. Besonderes Pech hatte dabei Vize-Titel-Anwärter Mario Klammer: Der Steirer erlitt schon auf der ersten Sonderprüfung denselben Defekt wie Hermann Berger und musste enttäuscht aufgeben.
Suzuki Motorsport Cup – Endstand:
1. Hermann Berger 47 Punkte
2. Hermann Neubauer 38
3. Thomas Heuer 32
4. Veit König 31
5. Mario Klammer 28,5