RALLYE

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Saurier-Ballett

Es war die mit Abstand bizarrste, und fulminanteste Vorstellung, die man bei der diesjährigen Herbst-Rallye von einem Rallye-Teilnehmer sehen konnte.

Was Thomas Steinmayer mit seinem Volvo 740 an Kunststücken aufgeführt hatte, übertraf so gut wie alles, was selbst langjährige Rallye-Beobachter bisher an stilistischen Höhepunkten erleben durften. Spektakulärer geht es wirklich kaum noch.

Auch was das Thema Schnelligkeit auf Asphaltstrecken mit einem solchen Langschiff betrifft, ging Thomas Steinmayer an die absoluten Grenzen. Wahrscheinlich hat er sich gerade deswegen im wahrsten Sinn des Wortes manchmal ein wenig zu weit hinausgelehnt, sodaß der Volvo zu viel „Schlagseite“ bekam und der Drift sich zu einem Dreher auswuchs (vor allem beim Rundkurs Seiterndorf passierte das einige Male), was Markus Stachl die Möglichkeit eröffnete, kurzzeitig in Führung (VOC) zu gehen. Thomas Steinmayer und Herbert Wagner schafften es aber locker, so viel an Zeit zurückzugewinnen, daß sie auch diesmal die Volvo-Wertung wieder überlegen gewinnen konnten.

Erfreulicherweise aber muß man sagen – aus Sicht des österreichischen Volvo Original-Cups ist es erfreulich – die Gegner haben gewaltig aufgeholt. Markus Stachl war auf der ersten Prüfung schon auffallend nahe an Thomas Steinmayer dran, und auch Georg Gschwandner trat mit dem von Michael Klotz geliehenen Volvo 940 kurzzeitig extrem stark in Erscheinung. Doch das Limit bei den Volvos setzten einmal mehr Thomas Steinmayer und Herbert Wagner.

Sie waren einfach die schnellsten bei den „Schwedenbombern“, schon am Anfang und erst recht am Schluß. Lediglich im Mittelteil wurde es für sie gefährlich – der Rundkurs Seiterndorf war besonders anfällig für Pirouetten, und wenn man so fährt wie Thomas Steinmayer, der einfach keinen Respekt vor der Haftgrenze kennt, dann kann es schon bisweilen vorkommen, daß das Auto mit dem falschen Ende voran aus der Kurve herauskommt. Und die Kurskorrektur kostet bekanntlich Zeit...

Aber ein wenig Spannung schadet bekanntlich auch nicht, und zumindest für eine Prüfung durften Markus Stachl und Andreas Hadinger das Glücksgefühl genießen, die Volvo-Wertung trotz der Steinmayer-Konkurrenz anzuführen. Georg Gschwandner zeigte als schnellster Volvo-Chauffeur der vierten Prüfung ebenfalls auf, es scheint generell so, als wäre das fahrerische Niveau unter den österreichischen „Elch-Reitern“ sehr stark im Ansteigen. Das tut der Entwicklung des VOC-Cups natürlich absolut gut.

Nach wie vor aber sind hier Thomas Steinmayer und Herbert Wagner die Mannen, die es zu schlagen gilt – nach einer 43. Zeit auf der fünften Prüfung, abermals als schnellstes Volvo-Team – waren sie bei den Schwedenbombern wieder vorn. Und dann folgte noch eine VOC-Bestzeit...und noch eine...und noch eine. Und danach war auch die elfte Herbst-Rallye zu Ende.

Ein weiteres Erfolgskapitel also für Thomas Steinmayer und Herbert Wagner, die bisher jede ihrer gemeinsamen Rallyes als erfolgreichstes österreichisches Volvo-Team beendet haben. Und bekanntlich hatten auch schon die absoluten Stars aus Schweden leichte Schwierigkeiten, gegen die Primgeiger der Rallye-Gemeinschaft Triestingtal anzukommen. Eine Zeitlang konnte sich das Steinmayer Racing Team schon erfolgreich wehren...

Erfreulich auch, daß Thomas Steinmayer und Herbert Wagner bisher immer von technischen Ausfällen verschont geblieben waren. Sie sind das ultimative Siegerteam im österreichischen Volvo-Cup, das zeigt sich immer wieder. Auch dank ihres kompetenten Serviceteams, das diesmal aus Gerhard Openauer, Andreas Hulak und Wolfgang Scheitz bestand. Ein Großprojekt des Steinmayer Racing Teams wird es heuer noch geben: Die Waldviertel-Rallye. Man kann sich ausrechnen, daß dies ein ziemlicher Saisonhöhepunkt werden könnte.

News aus anderen Motorline-Channels:

ARC: Herbst-Rallye

Weitere Artikel:

ARC, ET König Rallye: Bericht Friedl

„Fun war vorhanden"

Eugen Friedl und Helmut Aigner vom MCL 68 konnten im Murtal mit ihrem Mitsubishi Evo IX einige Punkte in der ARCP-Wertung erreichen

ET König Rallye: Nach SP2

Staatsmeister Wagner gibt das Tempo vor

Seit über einer Stunde jagen die Teilnehmer der ET KÖNIG Rallye powered by Peter Hopf Erdbau ihre Boliden im Raum Judenburg über die ihnen gestellten Herausforderungen / Jungspund Maximilian Lichtenegger überrascht das Feld

ET König Rallye: Fotos

Die besten Bilder aus Judenburg

motorline.cc-Fotograf Daniel Fessl präsentiert seine besten Bilder von der ET König Murtal Rallye powered by Peter Hopf Erdbau.

AARC, Zagreb Delta Rally: Vorschau

3. Lauf des AARC - mit FIA European Rally Trophy

Mit über 150 Sonderprüfungskilometern und einer Gesamtlänge von etwas über 562 km, ist diese Rally eine Besonderheit im AARC-Kalender und auch eine besonders große Herausforderung für Mensch und Maschine.

Der zweite Tag der ET König Rallye mit der im TV übertragenen Stadtprüfung Judenburg bildete eine grandiose Kulisse für den dritten Lauf zur Austrian Rallye Challenge. Dort führt mit Max Maier immer noch ein Jungpilot mit Serienauto die Tabelle an…