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Rallye-ÖM: Steiermark-Rallye

Die Krönung

Viele, die ihn kennen, werden ihn wahrscheinlich als einen der Top-Fahrer schlechthin im historischen Rallyesport Österreichs betrachten.

Das, was man bei der Steiermark-Rallye dieses Jahres von ihm gesehen hat, entspricht diesem Image voll und ganz: Hans-Georg Lindner dominierte die Wertung der Historischen nach Belieben und fuhr als Gewinner in Admont ein. Nicht zum ersten Mal und auch wahrscheinlich – das ist anzunehmen – nicht zum letzten Mal.

Jawohl, Hans-Georg Lindner veranstaltete wieder einmal Escort-Action im Stil der Heroes der Siebziger Jahre, und nach langer Zeit – Franz Blechinger stand diesmal als Beifahrer nicht zur Verfügung – hatte wieder einmal Josef Entfellner das Vergnügen, hautnah mit dabei zu sein. Nach der Enttäuschung bei der Althofen-Kärnten-Rallye, wo ein Platz unter den besten Zehn und eine überlegene Historischen-Führung vor dem ehemaligen deutschen Star-Fahrer Andreas Wetzelsperger nach einem Getriebeschaden verloren gegangen war, war dieses Erfolgserlebnis dafür umso bedeutender.

Beeindruckend war vor allem, dass Hans-Georg Lindner auch die hohen Porsche-Herren Johannes Huber (Führend in der Castrol Historic Rallye-Staatsmeisterschaft, wird von Rallye zu Rallye schneller) und Christian Rosner (zuletzt Gesamt-Achter der BP Ultimate-Rallye) im Griff hatte, und zwar schon auf der ersten Prüfung. In diesem Stil ging es auch weiter, denn Hans-Georg Lindner und Josef Entfellner holten sich auf den schmierigen Freitagesprüfungen alle Bestzeiten. Der Vorsprung danach auf den Zweiten bei den Historischen (Alois Nothdurfter; der hartnäckige Verfolger Rosner war ausgefallen): Über eine Dreiviertelminute.

H.-G. Lindner und Josef Entfellner also unantastbar für ihre Gegner aus der Castrol Historic Rallye-Staatsmeisterschaft (sie selber waren hier ja nicht eingeschrieben)? Am Samstag nicht mehr. Der Einsatz war der gleiche wie am ersten Tag, aber durch die aufgetrockneten Strecken war es nicht mehr so leicht, sich zeitenmäßig gegen technisch überlegene Gegner zu behaupten: Auf der ersten Prüfung war gleich einmal Johannes Huber schneller.

Beim ersten Weng-Durchlauf war noch einmal Hans-Georg Lindner Schnellster (15. Gesamt-Zeit!), aber bereits in Hall gab es mit Alois Nothdurfter (Ford-Lotus Cortina) und Konrad Friesenegger (Opel Kadett C GT/E) zwei, die schneller waren, wenn auch nicht um sehr viel. Dennoch lohnte sich fahrerischer Einsatz auch auf dieser und den folgenden Prüfungen, denn Führender bei den Historischen war Hans-Georg Lindner ja nach wie vor. Die Frage war weniger, ob er auf seine Verfolger Zeit verlieren würde, sondern wie viel Zeit er verlieren würde.

So viel war’s aber nicht. Hans-Georg Lindner und Josef Entfellner schafften zwar nie wieder Bestzeit bei den Historischen, aber die Verfolger bekamen entweder Probleme, so wie Alois Nothdurfter oder Sepp Gruber, oder der Vorsprung zu ihnen war zu groß, dass sie noch eine Chance gehabt hätten, das Salzburger Escort-Team im Gesamtklassement zu überholen. Die Führung von Hans-Georg Lindner war nie in Gefahr – lediglich ein Ausfall hätte die fahrerischen Bemühungen zunichte machen können, aber diesmal waren die Geister gnädig. Daher: Erster Platz vor dem am Ende von einer Bestzeit zur nächsten eilenden Koni Friesenegger – mit einem Vorsprung von einer Minute und 47 Sekunden.

Hinsichtlich Castrol Historic Rallye-Staatsmeisterschaft ist der Sieg von Hans-Georg Lindner und Josef Entfellner zwar irrelevant, weil sie hier außer Konkurrenz (nicht eingeschrieben) und daher punktelos mitgefahren sind, aber bei der Steiermark-Rallye geht es unter den Historischen doch immer wieder um sehr viel Prestige und Ansehen. Man muss die Leistung der Salzburger auch insoferne loben, weil sie mit einem Rallyeauto, das in der technischen Substanz schon einen etwas desolaten Eindruck macht, einen 13. Platz in der Gesamtwertung geschafft haben.

In der „Österreicher-Wertung“ wären sie sogar Gesamt-Achte geworden, also so gut wie zuletzt Christian Rosner bei der BP Ultimate-Rallye. Man beachte außerdem: Hans-Georg Lindner war in Admont besser plaziert als der erfolgreichste Teilnehmer der Gruppe A bis 1600 cm³, einschließlich Kitcars. Ein Beweis für fahrerische Qualität, wie er aussagekräftiger kaum sein könnte.

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