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Rückkehr des Tapfersten

Was schieres Tempo anbelangt, so bleibt Thomas Steinmayer eine unvergleichliche Größe bei den Volvo-Glühern in Österreich.

Aufgrund beruflicher Veränderungen, die zeitlich und finanziell ihre Opfer fordern, ist er zur Zeit an einer häufigeren Rallye-Teilnahme gehindert, sodass er sich mit sporadischen Vorstellungen begnügen muss. Hier setzt er aber dafür umso konsequenter auf maximale Attacke – mit einer nahezu sicher garantierten Dominanz in seiner Klasse – der Volvo-Klasse.

Nichts ist zu klein, nichts ist so schwer, dass man damit nicht fahren könnte schnell und quer – dieses Lebensmotto hat Thomas Steinmayer auch nach seinem Umstieg in die Volvo-Klasse nahtlos fortgesetzt. Wie in seiner Zeit mit dem Ex-Zellhofer-Suzuki, gilt er auch mit dem Volvo 740 als einsamer Star seiner Kategorie: Wo immer er mit diesem Auto gestartet ist, war er der bestplazierte österreichische Volvo-Pilot. Bei der Triestingtal-Rallye ist es ihm in der Anfangsphase sogar gelungen, auch alle ausländischen Volvo-Starter in Schach zu halten, inklusive der schwedischen Jungtalente Niklas Lundberg und Eric Johansson. Und die haben nicht nur um einiges bessere Trainingsbedingungen, sondern auch dezent mehr PS als die österreichischen Volvo-Drifter.

Auch wenn Thomas Steinmayer seinen Anfangserfolg bei der Triestingtal-Rallye nicht ganz halten konnte – um bester Österreicher in der Volvo-Wertung zu werden, reichte es allemal noch locker. Dass es auf der Strecke nicht nur locker, sondern fallweise auch brachial zuging, davon zeugten einige fehlende oder zumindest beschädigte Teile im vorderen Bereich des auffällig gelben Langschiffes. Aber versenken konnte es nichts und niemand.

Einen zweiten Erfolg des Steinmayer-Teams gab es auch noch durch den dritten Platz von Gerhard Openauer, der ebenfalls einen Volvo 740 von Thomas Steinmayer genützt hatte. Bei der Steiermark-Rallye werden sie wiederum eine Gemeinschaft bilden, was sich vor allem an dem gemeinsam genützten Serviceplatz ausdrücken wird. Zudem wird neben Bernhard Nicht auch Hannes Kriessl für beide als Mechaniker arbeiten, ebenso wie Andreas Hulak, beides gute Freunde der Rallye-Gemeinschaft Triestingtal, der sowohl Thomas Steinmayer als auch Gerhard Openauer angehören.

Auch bei der Wahl des Beifahrers vertraut Thomas Steinmayer auf einen bewährten Team-Player: Seit seinem ersten Volvo-Start bei der Herbst-Rallye des vergangenen Jahres fuhr er jede Rallye mit Herbert Wagner, und da jede dieser Rallyes triumphal geendet hatte – never change a winning team – wird auch bei der Steiermark-Rallye diese Formation in Aktion treten. Als Polizeibeamter ist Herbert Wagner ja an genaues Arbeiten auch unter Streß-Situationen gewöhnt. Die Rallye-Praxis hat oft genug bewiesen: Diese Partnerschaft funktioniert wirklich gut.

Mit der Steiermark-Rallye betritt Thomas Steinmayer Neuland, insoferne wird es eine besondere Aufgabe sein. Das war jedoch bei der OMV-Waldviertel-Rallye des vergangenen Jahres nicht viel anders, und die hatte ergebnismäßig außergewöhnlich gut geendet. Und dass sich Thomas Steinmayer auch bei Rallyes mit verhältnismäßig hohem Asphaltanteil gegen seine Volvo-Konkurrenten gut durchsetzen kann, hat er ja bei der Herbst-Rallye im vergangenen Jahr klar bewiesen: Die erste Rallye mit einem so außergewöhnlichen Auto – und schon ein VOC-Sieg mit riesigem Vorsprung!

Natürlich enthält die Steiermark-Rallye nicht so viel Schotter wie die Triestingtal-Rallye oder die OMV-Waldviertel-Rallye, und sportlich gesehen, ist Schotter an sich DAS Lebenselixier für so ein schweres, eher untermotorisiertes Auto. 14 Prozent Schotter auf den Wertungsprüfungen sind für den österreichischen Durchschnitt allerdings bereits sehr viel, vor allem dort und auf Streckenabschnitten, wo es sehr viel bergab geht, wird Thomas Steinmayer alles aus dem schwedischen Taxi herausholen, was nur geht. Bergauf geht es halt etwas zähflüssiger.

Für die Rallyefans entlang der Strecke wird es sicher einiges zu sehen geben, wenn Thomas Steinmayer und Herbert Wagner mit dem auffällig gelben und langen Volvo 740 vorbeikommen werden. Gespannt sein darf man vor allem, wie das auf der Prüfung Hall aussehen wird, sicherlich eine jener Strecken, auf der Thomas Steinmayer sein fahrerisches Genie ausspielen wird. Es wird sicherlich sehenswert sein, so wie immer.

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