ARC: Mühlviertel-Rallye | 02.08.2007
Gutes Geschäft
Es muss nicht immer Kitcar sein, und auch nicht immer Peugeot. Diesmal war ein kurzzeitiger Wechsel des Fabrikats nahezu unumgänglich.
Beim Peugeot 306 Kitcar war nach wie vor der Motor in Arbeit, so gingen Philipp und Stefan Manhart diesmal fremd und starteten erstmals nicht mit einem Peugeot bei einer Rallye. Man wählte einen Fiat Stilo JTD von Markus Jaitz, der aufgrund der Serientechnik zwar kein Überflieger ist, aber seine Zuverlässigkeit unter Beweis stellte. Etwas Schwierigkeiten gab es lediglich mit den Bremsen, aber da waren die Manharts nicht die Einzigen. Dass sie die Mühlviertel-Rallye als erfolgreichste Teilnehmer mit einem Diesel-Fahrzeug beenden konnten, zeigt den Erfolg der Aktion.
Und es zeigt natürlich auch, dass Philipp und Stefan Manhart weiterhin zu den kommenden Größen im österreichischen Rallyesport zählen. So eine Umstellung von einem Gruppe A-Wagen oder sogar Kitcar auf einen Dieselwagen mit serienmäßiger Mechanik ist doch ein wesentlicher Faktor, dank der von Grund auf schon sehr guten Fahreigenschaften des Fiat Stilo bereitete aber auch das keine allzu großen Schwierigkeiten. Diesmal ging es für die meisten Teilnehmer erst ab der zweiten Prüfung so richtig los, auf der sich Philipp und Stefan Manhart bereits in der Mitte des Starterfeldes positionieren konnten, was für den Beginn nie schlecht sein kann.
Unter den Dieselautos befanden sie sich aber schon an der zweiten Stelle! Gegen Martin Fischerlehner, der nun doch wieder wie vergangenes Jahr in der ÖRM mit seinem Skoda Fabia TDI angetreten war (nicht mit einem Audi S2, wie ursprünglich geplant), hatten die Manharts anfangs keine Chance, aber trotzdem waren sie hier nur ein paar Sekunden hinter dem Führenden.
Das war also schon ein sehr erfreulicher Anfang, der sich auf den folgenden Prüfungen im Wesentlichen fortgesetzt hatte. Auf „Saxen II“ wurde es kurzzeitig etwas stressig: Martin Fischerlehner war zwar ausgefallen, aber Gerhard Haider (Fiat Stilo) und Jürgen Stütz mit dem VW Golf TDI von Johann Holzmüller (Ex-Nitsche) waren gewaltig nähergekommen und nun schon ganz dicht an den Manharts dran. Denen gelang es danach, den notwendigen Rhythmus zu finden und sich wieder ein wenig abzusetzen, aber nur mühsam. Doch sie blieben vorne.
Dann kam die Prüfung Allerheiligen, ein wesentliches Kriterium bei dieser Rallye. Für Philipp und Stefan Manhart war die Diesel-Führung noch keinesfalls bezogen, und prompt ging der zweite Stilo mit Gerhard Haider und Ines Jahn nach einer Großoffensive an ihnen vorbei. Aber es konnte ja genauso gut auch umgekehrt gehen, und einmal war Allerheiligen ja noch zu fahren. Es war die einzige Chance, die Führung noch zurückzugewinnen und damit den Sieg abzusichern.
Diese Rechnung ging zum Glück auf: Maximum Attack. Philipp und Stefan Manhart waren auf der Finalprüfung gewaltig schneller als ihre Diesel-Konkurrenten, und damit waren sie Erste (Martin Ertl, der in den Zeitenprotokollen als „D9“ geführt wird, fuhr bekanntlich ein Erdgasauto). Auch der 29. Platz in der Gesamtwertung ist mit diesem Auto beachtlich – vor allem dann, wenn hundert Autos in diese schnelle Asphaltrallye gestartet sind.
Die Schlussbilanz über dieses „Ersatzprogramm“ fällt also durchwegs positiv aus, Philipp und Stefan Manhart hatten ihre Möglichkeiten optimal genützt. Dass sie zwischendurch in ein Feld hinausgefahren sind, weil die Bremsen hinüber waren, und beinahe (zum Glück: beinahe) das gleiche Schicksal erlitten hätten wie Oliver Berger, der gegen eine Mauer stieß, fällt da nicht mehr ins Gewicht. Mit Sicherheit eine Rallye, die sehr viel Hoffnung für die Zukunft gibt.