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ARC: Rallye Tisnov

Das große Schlusswort

Nachdem Wilfried Ohrfandls fünfte Rallye in Folge durch technisches Gebrechen ohne Ergebnis geblieben ist, zieht er die Konsequenz.

Auf gut Waldviertlerisch: Er haut den Hut drauf. Das ist dem sympathischen GM-Techniker, der vor einem Jahr noch so großartig in der Austrian Rallye Challenge mitgefahren ist, nach so vielen deprimierenden Erlebnissen natürlich nicht zu verdenken. Aber es bedeutet halt auch, daß ein Fahrer, der wegen seines Könnens und seiner menschlichen Umgangsformen geschätzt wurde, künftig fehlen wird.

Man kann eventuell noch hoffen, daß irgendwann früher oder später ein neu herausgekommenes interessantes Fahrzeugmodell oder ein anderer motivierender Faktor einen Sinneswandel bewirkt und wieder neue Lust an der Herausforderung entsteht. Aber fürs Erste sind die Würfel gefallen. Friedl hat genug. Und das ist aus der jetzigen Sicht heraus nur allzu verständlich.

Über die Rallye selber bräuchte man nicht allzu viele Worte verlieren, denn die war eine der kürzesten in der Ohrfandl-Karriere seit seinem Rallye-Beginn vor dreizehn Jahren. Kürzer sogar noch als zuletzt die Triestingtal-Rallye. Auf der ersten Sonderprüfung war der Achsantrieb bereits so arg in Mitleidenschaft gezogen, daß nur eine 102. Zeit möglich war – also eine wirklich absolut unwürdige Angelegenheit für den einstigen Gesamt-Zweiten der Austrian Rallye Challenge.

Nichts wurde es also mit einem großartigen Duell mit Wolfgang Schmollngruber, der die österreichische A7-Wertung einsam gewann. Patrick Breiteneder und Philipp Manhart kämpften noch ein wenig mit sich und der Technik ihrer Kitcars, kamen aber immerhin bis ins Ziel. Zumindest erging es Friedl Ohrfandl und Manuel Schalko besser als dem Team Reininger, das schon vor der Rallye w.o. geben musste, da der Motor schon am Freitagabend unversehens den Geist aufgab. Nicht eben ein gutes Wochenende für die Opel-Astra-Piloten aus Österreich...

Ein solches Karriere-Ende hätte Wilfried Ohrfandl niemand gewünscht: Kein Finale Grande, eher ein Finale Fatale, aber so ist eben manchmal das Rallye-Leben. Es beinhaltet aber auch noch andere Facetten, etwa, daß einen ehedem frustriert abgetretenen Rallyepiloten noch einmal die Faszination und der Ehrgeiz packt und er schließlich auch den stilgerechten sportlichen Abschluss nachholt. Und auch davor noch kräftig hinlangt. Die Hoffnung lebt. Wenn man so will, auch darauf, dass man irgendwann einmal an das Material herankommt, das man braucht, um mit den „richtigen Stars“ mitzufahren. Vielleicht war das ja doch noch nicht das endgültige Ende...?

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