ARC: Rallye Tisnov | 08.06.2007
Neue Gelegenheit
Auch in diesem Jahr möchten Josef Schrott und Willi Hawle den tschechischen ARC-Lauf rund um Tisnov wieder mit einem Erfolg abschließen.
Der beabsichtigte Überraschungsangriff bei der Triestingtal-Rallye mußte leider abgesagt werden, nachdem ein Begrenzungsstein auf der zweiten Prüfung das linke Hinterrad heruntergerissen hatte. Es wäre wohl interessant gewesen, herauszufinden, wie gut sich Josef Schrott und Willi Hawle mit dem Lancia Delta Integrale in dem sehr bunt und hochwertig besetzten Feld positionieren hätten können, aber einfach ein neues Rad anschrauben ging nicht. Und mit einer so schwerwiegenden Beschädigung das Service zu erreichen war absolut unvorstellbar.
Aber auch im vergangenen Jahr hatte die ARC-Saison für das von Alois Forstenlechner betreute JS-Rallyeteam deprimierend begonnen, und so mußte der Fight um einen Podestplatz auf die Tisnov-Rallye verschoben werden. Dort konnte dann auch tatsächlich relativ stark abgeräumt werden, Sepp Schrott und Willi Hawle wurden Dritte in der Gruppe H hinter Wolfgang Schmollngruber (damals noch Mazda) und Hubert Kapeller (Audi S2), und auch der vierte Platz unter den eingeschriebenen Challenge-Teilnehmern konnte sich sehen lassen. Vor allem in der regennassen Schlußphase beeindruckte das Wiener Lancia-Team mit auffallend schnellen Zeiten – eine würdige Präsentation des ewig jungen Mythos Lancia.
Auch in diesem Jahr möchten Josef Schrott und Willi Hawle den tschechischen ARC-Lauf wieder mit einem Erfolg abschließen, man könnte sie als Geheimfavoriten bezeichnen. Sich mit den besten Österreichern zu messen, die am Start sind, ist durchaus ein erklärtes Ziel, wenngleich natürlich das Bewußtsein darüber vorhanden ist, daß man hier einige ausgesprochene Könner als Konkurrenten hat, die zum Teil auch über erheblich modernere Fahrzeuge verfügen. Läßt man den Wahl-Tschechen Eddy Schlager außer acht, der wohl auch hinsichtlich seiner Schnelligkeit in eine andere Klasse als die echten „Gaststarter“ einzustufen wäre (für diese eindeutig zu stark), so bleibt immer noch eine ansehnliche Anzahl an Gegnern, bei denen größter Einsatz verlangt ist, um sie fordern zu können. Auch das Auto muß voll fit sein, aber hier hat die gute Arbeit von Alois Forstenlechner im vergangenen Jahr schon einige reiche Früchte getragen (siehe die Challenge-SP-Bestzeiten bei der OMV-Waldviertel-Rallye und Ähnliches).
Mit wem also werden es Josef Schrott und Willi Hawle in erster Linie zu tun bekommen, wenn man die besten Landsleute als Meßlatte heranzieht? In erster Linie zu nennen sind hier sicher Dr. Christian Nitsche/Stefan Langthaler (Mitsubishi Lancer Evo V) und das IPZ-Rallyeteam mit Sascha Plöderl/Daniela Bayer. Ebenfalls große Chancen muß man Christian Hofecker/Martin Cepicka mit ihrem Audi S2 und dem TRT-Mazda-Team Alexander Tazreiter/Friedrich Oismüller einräumen, und auch die Newcomer Markus Huber/Simon Schmidinger kommen nach dem überraschend starken Einstieg bei der Triestingtal-Rallye als mögliche Kandidaten für einen Überraschungserfolg in Betracht.
Dass auch einige österreichische Zweirad-Teams, wie etwa Wolfgang Schmollngruber/Wolfgang Wiesinger, sich in der Gesamtwertung unter die schnellsten Landsleute mischen, ist theoretisch möglich, angesichts der Verhältnisse bei der Tisnov-Rallye aber relativ unwahrscheinlich. Denn selbst, wenn es trocken ist, haben die Gummis größte Schwierigkeiten, auf dem rissigen und obendrein kriminell welligen Asphalt sicheren Halt zu finden.
Eine Rallye also auch, wo es nicht vorrangig auf viele PS ankommt – das verbessert die Chancen für den in die Jahre gekommenen Lancia erheblich. Vor allem in der Gruppe H könnte eine erneute Spitzenplazierung in Aussicht sein. Den Versuch, sich für den verfehlten Start bei der Triestingtal-Rallye zu entschädigen, ist der Start in Tisnov auf jeden Fall wert!