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Lernphase wird fortgesetzt

Bosch-Rallye als Übungsfahrt: Ohne weiteren Test springt das Duo Hermann Berger/Dominik Jahn auch im Wechselland ins „kalte Wasser“.

Die Zielsetzung ist klar: Auto heil lassen, viele Kilometer absolvieren und schneller werden. Es war eine mehr als schwierige Premiere im Suzuki Swift S1600, die Youngster Hermann Berger im Kärntner Lavanttal erleben musste.

Selbst wenn das Ergebnis, wie bereits zuvor ausgemacht, als völlige Nebensache galt: Als die Rallye aufgrund des tragischen Breiteneder-Unfalls nach 6 Sonderprüfungen abgebrochen wurde, lag man auf Rang 103 – bei aller Vorsicht nicht gerade das, was man sich vorgestellt hatte.

Gründe für die Platzierung gab es viele, ohne die beiden Reifenschäden, die insgesamt weit über 10 Minuten gekostet hatten, als Ausrede zu benutzen. Den Hauptgrund spricht Hermann Berger Junior an:

„Von einem 125 PS starken Serien-Swift in so ein Rennauto umzusteigen, ist eben kein Honiglecken. Es ist alles, absolut alles anders, man muss seine ganze Fahrweise und alles was man bis dahin gelernt hat, umstellen bzw. vergessen. Natürlich kommen dann noch so Kleinigkeiten wie die richtige Reifenwahl dazu. Das Problem ist: Ich fange bei der Bosch-Rallye eigentlich wieder bei Null an, denn seit den paar Kilometern bei der Lavanttal-Rallye bin ich nicht im Auto gesessen.“

Teamchef Martin Zellhofer weiß aus eigener Erfahrung, dass ein reinrassiges Renngerät wie ein Suzuki Swift S1600 ohne Testkilometer fast nicht zu beherrschen und schon gar nicht schnell zu bewegen ist:

„Wir hatten einen Test in Oberösterreich organisiert, der uns dann in letzter Minute nicht genehmigt wurde. Für Hermann ist das natürlich einerseits schade, andererseits darf er sich deshalb jetzt keinen Druck machen. Jeder weiß, wie schwer es ist, so ein Auto zu fahren und wir haben immer gesagt, dass es während der ersten drei Rallyes sicher keinen Erwartungsdruck gibt. Wie sehr er lernt und sich steigert haben die Vergleiche zwischen den ersten und zweiten Durchfahrten der Prüfungen in Kärnten gezeigt. Das Potential ist da, sowohl beim Auto, als auch beim Fahrer. Jetzt soll er bei der Bosch genau da weiter machen, wo er in Kärnten aufgehört hat: Kilometer abspulen, das Auto verstehen lernen und kontinuierlich schneller werden. Dann kommen die Zeiten von selbst!“

Suzuki Team Austria-Pilot Berger selbst ist dementsprechend vorsichtig, wenn er auf seine Erwartungen für die Bosch-Rallye angesprochen wird: „Wie gesagt, es wird so schwierig wie in Kärnten, mit dem Unterschied, dass die Strecken im Wechselland noch schneller sind. Ich werd’ auf alle Fälle mein Bestes tun, um mich zu steigern. Die Veranstaltung selbst mag ich ja ganz gerne – lassen wir uns überraschen.“

Co-Pilot Dominik Jahn weiß ebenfalls, dass es nicht leicht wird, ist aber dennoch guter Dinge. Der Oberösterreicher aus Freistadt, der selbst schon ins Lenkrad gegriffen hat: „So etwas geht nicht von heute auf morgen. Man kann mit so einem Auto nicht nach 60 Kilometern superschnell fahren. Der Suzuki Swift S1600 ist ein giftiges, sauschnelles Rallye-Auto, das man erst ganz genau kennen muss, bevor man wirklich attackieren kann. Aber ich mach’ mir keine Sorgen: Der Hermann kriegt das hin!“

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