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Gaßner setzt sich beim Finale durch

Mit einem 6. Platz bei der Lausitz-Rallye konnten Hermann Gaßner/Siggi Schrankl (Mitsubishi Lancer) ihren deutschen Titel verteidigen.

Beim spektakulären Schotter-Lauf im Braunkohlerevier setzte sich das Duo damit endgültig gegen Sandro Wallenwein und Pauli Zeitlhofer (Österreich) im Subaru Impreza STi durch, die den alten und neuen Meistern im Titelfight bis zuletzt hart auf den Fersen waren.

Mit dem dritten Platz konnte sich das Subaru-Gespann den Vizetitel sichern. Dritter der Meisterschaft wurden in der Endabrechnung Peter Corazza/Ronald Bauer (Mitsubishi Lancer), die als bestplatziertes DRM-Team als zweite im Ziel einliefen.

Nach neun Wertungsprüfungen über 150,34 km mussten sie sich nur den niederländischen Gaststartern Dennis Kuipers/Kees Hagman (Ford Focus WRC) beugen, die aber für die DRM-Wertung nicht berücksichtigt werden.

Bis zuletzt lieferten sie sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Corazza/Bauer, das sie erst in einem fulminanten Schlussspurt für sich entschieden.

Für den 49-jährigen Hermann Gaßner war der vierte DRM-Titel wohl der bislang schwierigste. Denn der bis dato in seiner Wertungsgruppe extrem erfolgsverwöhnte "Herminator“ musste sich während der Saison immer wieder gefallen lassen, nur auf den Plätzen im Ziel einzulaufen.

Zwei Siege in sechs Läufen sprangen am Ende heraus und die Erkenntnis, dass die Besetzung der diesjährigen Meisterschaft hochkarätig war:

"Die Saison war gekennzeichnet von extremen Sekundenkämpfen in der Spitze“, bilanzierte der frisch gebackene Meister denn auch nach dem Zieleinlauf beim Saisonfinale.

Einmal mehr zeichneten sich Gaßner und sein bayerischer Landsmann Siggi Schrankl auf dem Co-Piloten-Sitz durch eine taktisch perfekte Leistung aus. Mit einer zurückhaltenden Fahrt auf die sechste Position sicherten sie ihre Zielankunft.

"Es ist anstrengend, die richtige Pace zu finden, wenn man auf jeden Fall ankommen muss“, beschrieb der selbstständige Kfz-Meister Gaßner anschließend seine Fahrt, "richtig schnell zu fahren ist sehr anstrengend, kontrolliert langsam zu fahren aber mindestens genauso. Ich bin sehr glücklich, dass es mit der Meisterschaft geklappt hat.“

Beim Finale musste er sich nicht nur mit Peter Corazza und Sandro Wallenwein seinen schärfsten Meisterschaftskonkurrenten geschlagen geben, sondern auch dem eigenen Sohn: Hermann Gaßner junior landete mit Co-Piloten Kathi Wüstenhagen im Mitsubishi Lancer auf Platz fünf und konnte seinem Vater und Teamchef dabei rund 19 Sekunden abnehmen.

"Ich hatte mir eigentlich erhofft, dass ich mir hier noch den zweiten Platz im DRM-Klassement holen kann“, beschrieb er nach dem DRM-Finale.

"Aber der dritte Platz ist auch ok. Ich hab vielleicht etwas zu hart attackiert, und manchmal hab ich in den schnellen Ecken etwas gezuckt, da blieben die Sekunden liegen. Ich kam heute einfach nicht mehr an die Zeiten von Peter und Sandro heran.“

So ausgeglichen wie selten zuvor

Dass Gaßner/Schrankl der Titel keineswegs in den Schoß gelegt wurde, belegt die Statistik. Nicht nur, dass sich das Meisterteam die Siege teilen musste: Peter Corazza/Ronald Bauer sowie Sandro Wallenwein/Pauli Zeitlhofer konnten ebenso wie die Bayern jeweils zwei Läufe für sich entscheiden.

Auch in der Auszählung der Bestzeiten waren die Titelverteidiger keineswegs dominant. Peter Corazza konnte mit 16 WP-Bestzeiten die meisten Top-Leistungen der gesamten Saison notieren lassen. Wallenwein (zwölf Bestzeiten) und Gaßner (elf) folgen auf den Plätzen.

Die richtige Taktik und die notwendige Portion Rallye-Glück gaben letztlich den Ausschlag für den Ausgang einer spannenden Saison, mit der auch die Vizemeister durchaus zufrieden sind. "Wir sind über den Vize-Titel überglücklich“, resümierte etwa Sandro Wallenwein, "so gut waren wir noch nie“.

Er war bis zuletzt der einzige verbliebene Konkurrent im Fight um den Meistertitel. Der Schwabe musste sich aber gleich zweifach geschlagen geben: Peter Corazza im Kampf um die meisten Punkte in der DRM-Wertung und Hermann Gaßner im Titelkampf.

"Peter war heute einfach zu schnell für mich“, gibt Wallenwein zu, "und um den DRM-Titel doch noch zu gewinnen hätten wir sehr viel Glück gebraucht."

Zufrieden war auch der Meisterschaftsdritte Peter Corazza. Er konnte eine wechselhafte Saison auf diese Weise doch noch mit einem Erfolg krönen: "Dass wir uns hier wie 2005 die dritte Meisterschaftsposition sichern konnten, ist mir extrem wichtig“, strahlte der sympathische Sachse nach dem Zieleinlauf, "der Laufsieg hier ist die Krönung einer meiner schönsten und spannendsten Saisonen.“

Ohne Allrad chancenlos

Chancenlos waren beim Finale all jene Teams, die nicht auf einen der allradangetriebenen Turboboliden aus der Division 1 am Start waren. Die spätestens beim zweiten Durchgang sehr tiefen und selektiven Prüfungen waren etwa für die heckgetriebenen Porsche, die auf diese Weise im Finalfight keine Rolle mehr spielten, ein extrem schwieriges Terrain.

Als erfolgreichste Piloten dieser Fraktion beendeten Olaf Dobberkau und Matthias Kahle die Saison. "Dr. Drift“ Dobberkau und Co-Pilotin Jenny Gäbler sattelten zum Saisonfinale zwar auf einen Mitsubishi Lancer um, ihre insgesamt zehn WP-Bestzeiten erzielten sie aber ebenso wie DRM-Rekordchampion Kahle allesamt im Zuffenhausener GT.

Der ebenfalls im 911er startende Toni Werner brachte es auf sechs Bestzeiten. „Ich taste mich an das heran, was der Porsche aushält“, schilderte Kahle in der Lausitz, "es macht aber viel Spaß. Die Prüfungen hier sind zwar schön flüssig, aber nicht wirklich etwas für unseren Hecktriebler.“

In der Endabrechnung belegte der Wahl-Kölner mit Co-Pilot Dr. Thomas Schünemann in der Lausitz den 16. Platz und holte die achte Gesamtposition der Meisterschaft. Bester Pilot ohne Allradantrieb war beim Finale der Sachse Carsten Mohe.

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