RALLYE

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In der Höhle des Baumschlager

Nur zwei Wochen nach dem letzten Kräftemessen steht nächstes Wochenende der vorletzte Lauf der Saison auf dem Programm.

Es geht in die Obersteiermark, genauer gesagt nach Admont mit seinem weltberühmten Benedikter-Kloster, wo eine der traditionsreichsten Veranstaltungen in der Staatsmeisterschaft auf dem Programm steht.

Die VW-Teams fahren dabei direkt in die Höhle des Löwen, denn Admont und Umgebung sind seit langem Baumschlager-Country. Schließlich hat der schon so gut wie als achtfacher Staatsmeister feststehende Oberösterreicher die Rallye nicht nur siebenmal gewonnen, sondern ist seit 2003 auch ungeschlagen.

Eine ungemein schwere Aufgabe also für Andreas Waldherr und Richard Jeitler im VW Polo S2000, die im Gegensatz zu Kris Rosenberger eher weniger auf die Meisterschaftsplatzierung achten müssen.

"Es gibt sicher keine Rallye in Österreich, wo der Heimvorteil eine derartige Rolle spielt wie Admont", meint Waldherr auf diese Bilanz seines Konkurrenten angesprochen, "es wird eine verdammt schwere Aufgabe, Raimund hier zu schlagen, weil die ganze Region wie ein Mann hinter ihm steht.

Er braucht zwar nur noch ins Ziel kommen, um endgültig Meister zu werden. Aber das wird er als ausgeprägter Sportsmann natürlich nicht tun, sondern attackieren. Wir sind gut gerüstet und werden mit allen sportlichen Mitteln versuchen, einen Baumschlager-Sieg zu verhindern. Attacke vom ersten Meter an ist unbedingt notwendig, natürlich auch schon beim Nacht-Prolog Freitag Abend.

Eine gigantische Aufgabe wird es aber auf jeden Fall. Die Wettervorschau sagt uns herrliches Altweibersommer-Wetter voraus, damit sollte Wetterbedingungen keinen Einfluß auf das Ergebnis nehmen können.“

Für Kris Rosenberger im zweiten VW Polo S2000 geht’s in Admont fast schon um Sein oder Nichtsein in der Meisterschaft. Er liegt ganz knapp hinter Franz Wittmann jun. und Mario Saibel auf Platz 4 und darf den Rückstand nicht größer werden lassen, um im November-Roulette im Waldviertel noch ernsthafte Chancen zu haben.

"In den letzten Jahren habe ich in Admont immer wieder Pech gehabt. Ich hoffe, dass sich das diesmal umdreht. Ich werde für kommenden Samstag meinen Gasfuß besonders polieren.“

Hannes Danzinger im Erdgas-betriebenen VW Golf IV Kit Car schwimmt derzeit auf der sprichwörtlichen "Wolken Sieben“, was seine Form betrifft. Ziel ist erneut ein Platz unter den Top-6 im Gesamtklassement, was durch das Antreten der kroatischen Meisterschaft in der Gesäuse-Region nicht einfacher wird.

„Ich mache mir gar keine großen Gedanken. Momentan läuft es so gut, dass ich es mit fast allen aufnehmen kann. Warum also nicht auch mit den ausländischen Evos? Das Erdgas-Auto der Wien-Energie läuft inzwischen so perfekt, so problemlos, es ist ein richtiger Genuß und macht grenzenlosen Spaß.“

Etwas weniger gut drauf ist hingegen Willi Rabl jun., hat man ihn doch bei der Vergabe der Startnummern ziemlich schlecht wegkommen lassen.

"Alles schön und gut, dass man die Autos wieder einmal nach italienischem Vorbild fast ausschließlich blockweise nach Klassen eingeteilt hat. Aber für mich ist das nach meiner guten Rallye in der Buckligen Welt eine Katastrophe. Ich werde bei den Sportkommissären einen Antrag auf Vorreihung stellen.

Sportlich wird es viel schwerer als zuletzt, einen Spitzenplatz einzufahren, weil das Feld doppelt so groß sein wird als bei der BP ultimate-Rallye. Aber ich werde mein möglichstes tun, zweitschnellster Fronttrieb-Pilot zu sein.“

Bernhard Spielbichler kehrt zu jener Rallye zurück, wo 2004 sein Stern recht spektakulär aufgegangen ist. Grund genug für den West-Steirer, erneut mit voller Energie auf seinen ersten Sieg in der Diesel-Klasse zu setzen.

"Kraftmäßig bin ich dem Fiat Grande Punto von Michael Böhm leider noch unterlegen, aber ich werde es versuchen, mit umso größerem Einsatz auszugleichen. Zuletzt war ich ja lange Zeit sogar gleich schnell wie er. Leicht werde ich ihm einen sechsten Saisonsieg sicher nicht machen.“

Zweiter VW TDI-Pilot in Admont wird Erich Weber sein, der von seiner Startnummer genau vor Willi Rabl etwas peinlich berührt ist.

„Ich muss realistisch sein. Es ist meine erste volle Rallye-Saison und die Admont-Rallye kenne ich auch noch nicht. Dass ich vor Willi Rabl fahren soll, ist zwar eine Ehre, entspricht aber nicht dem Kräfteverhältnis.

Sollte sich an dieser Startreihenfolge nichts ändern, werde ich mich bemühen, ihn nirgendwo aufzuhalten, sondern notfalls sportlich auf die Seite zu gehen, sollte er auf einem der Rundkurse in meinem Rückspiegel auftauchen.“

Das halbe Dutzend voll macht hoffentlich Alexander Schiessling. Nachdem die Premiere im VW Golf V GTI CNG in der Buckligen Welt wegen eines technischen Problems noch nicht geklappt hat, sollte es diesmal endlich so weit sein.

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