
Rallye-WM: Australien | 03.09.2009
Jetzt kommt der Schotter – und der birgt Überraschungen
Citroen Junior Sébastien Ogier fuhr zwei Mal Bestzeit und führt 3,5 Sekunden vor Henning Solberg sowie 4,3 Sekunden vor Sébastien Loeb.
Michael Noir Trawniczek
Tagsüber, beim Shakedown für die Australien-Rallye, war ein Werks-Citroen ganz oben auf der Zeitenliste zu finden – Dani Sordo markierte auf der 3,2 Kilometer langen Schotterstrecke, rund 27 Kilometer vom Servicepark in Kingscliff entfernt, die schnellste Zeit, eine halbe Sekunde vor seinem Teamkollegen Sébastien Loeb.
Der Franzose hat bereits bei der Besichtigung die komplett neuen Sonderprüfungen aufmerksam begutachtet und erklärte gegenüber der offiziellen WRC-Website: „Er wird einige Überraschungen geben. Die Fahrbahnoberfläche wechselt oft. Manchmal gibt es eine harte Basis mit losem Schotter obendrauf, manchmal ist es hart mit einer sauberen Oberfläche und ein anderes Mal ist es eine viel weichere, sandigere Basis. Der Belag ändert sich sehr oft, manchmal auch mitten in einer Sonderprüfung.“
Solberg will höhere Startintervalle
Henning Solberg wiederum reklamierte ein Problem mit den Staubwolken und regte die Veranstalter an, die Startintervalle von zwei auf drei Minuten zu erhöhen - vor allem dort, wo viele Bäume stehen, könne der Staub nicht schnell genug abziehen, sagte Solberg. "Wenn es keinen starken Wind gibt, wird es gefährlich." Die Veranstalter hätten den Vorschlag zunächst abgelehnt, fügte Solberg hinzu. "Doch wir haben auf Sardinien gesehen, wie gefährlich es werden kann, wenn der Staub nicht abziehen kann. Ich hoffe, dass sie diese Änderung noch durchführen können, ansonsten siehst du gar nichts, wenn du ein Auto einholst."
"Rutschig, aber auch spaßig"
Am Abend jedoch gab es ohnehin nur einen Belag: Asphalt. Zwar ist die Australien-Rallye ein reiner Schotter-Event, doch am Donnerstagabend wurden zwei Superspecial-Prüfungen in der Stadt Murwillumbah absolviert. Der 2,55 Kilometer lange Kurs wurde zwei Mal als SP 1 und SP 2 in Angriff genommen. Mit Scheinwerfern ausgerüstet wurde im 15 Sekunden-Takt gestartet, mit den Schotterreifen hatten die Rallyeboliden nur wenig Grip auf dem Straßenkurs. Für die zahlreichen Zuschauer wurde das Spektakel dadurch erhöht, was die australischen Fans natürlich begrüßt haben…
„Es war rutschig, aber es hat Spaß gemacht“, sagte dann auch der Franzose Sébastien Ogier – der Citroen Junior konnte in beiden Durchgängen die schnellste Zeit markieren. Die Spitzenteams wurden von Problemen verschont. Bei Stobart Ford-Pilot Matthew Wilson gab es ein Problem mit der Launch Control, am C4 von Conrad Rautenbach fielen die Scheinwerfer aus, weshalb der Südafrikaner langsamer machen musste.
Nach den beiden Prüfungen führt Ogier 3,5 Sekunden vor Henning Solberg (Stobart Ford) sowie 4,3 Sekunden vor Loeb. WM-Leader Mikko Hirvonen belegt mit 8,1 Sekunden Rückstand Platz sechs.
Richtig los geht es am Freitagmorgen um 7.38 Uhr Ortszeit (Donnerstag 23.38 Uhr MESZ) – mit dem Start der 7,32 Kilometer langen SP 3 „Kyogle“.
Stand nach SP 2
1. Sébastien Ogier Citroen 3:35.1 2. Henning Solberg Ford + 3.5 3. Sébastien Loeb Citroen + 4.3 4. Dani Sordo Citroen + 5.0 5. Jari-Matti Latvala Ford + 5.1 6. Mikko Hirvonen Ford + 8.1 7. Matthew Wilson Ford + 13.3 8. Federico Villagra Ford + 13.5 9. Khalid Al Qassimi Ford + 16.4 10. Conrad Rautenbach Citroen + 19.8