IRC: Sanremo-Rallye | 25.09.2010
Hänninen noch nicht IRC-Champion
Beide Abarth-Piloten verlieren ihre Podestplätze auf SP 10. Andreucci siegt vor Hänninen und Loix. Kopecky Sechster. Hänninen damit noch nicht IRC-Meister.
Michael Noir Trawniczek
So viel Pech muss man erst einmal haben – die Abarth-Werkspiloten Giandomenica Basso und Luca Rossetti lagen nach der 1,7 Kilometer kurzen SP 9 auf den Rängen zwei und drei, mit immer noch intakten Siegchancen: Basso fehlten nur 2,5 Sekunden auf den führenden Peugeot-Piloten Paolo Andreucci, Rossetti lag auch nur 16,3 Sekunden zurück.
Doch dann, auf der 22 Kilometer langen SP 10 verließ die beiden das Glück: Am Wagen von Basso stellte sich am hinteren Differenzial ein Problem ein, der Dominator des Jahres 2008 verlor etwas mehr als eine Minute und rutschte ab auf Rang sechs. Rossetti wiederum wurde von einem schleichenden Plattfuß links vorne heimgesucht, er rutschte ab auf Rang fünf. Somit fanden sich die IRC-Asse Juho Hänninen und Kris Meeke auf den Plätzen zwei und drei wieder – allerdings fehlten Freddy Loix nur noch 0,6 Sekunden auf Meeke.
Prompt markierte „Fast Freddy“ auf der letzten Sonderprüfung die schnellste Zeit und schnappte sich so noch den dritten Platz hinter Andreucci und Hänninen. Ein enttäuschter Kris Meeke verlor so nur knapp einen Podestplatz, der Brite erklärte: „Wir haben hier einfach nicht die richtigen Entscheidungen zum richtigen Zeitpunkt getroffen.“
Hinter Meeke belegte Rossetti Platz fünf. Jan Kopecky, der zweite Skoda-Werkspilot wurde Sechster – womit Hänninen noch nicht den IRC-Titel feiern kann. Denn Kopecky könnte ihn theoretisch noch mit zwei Siegen von der Spitze verdrängen. Allerdings müsste Hänninen dann zwei Nullrunden fabrizieren. Es gab zudem Gerüchte, wonach Skoda keine Autos nach Schottland senden werde, womit Hänninen bereits Meister wäre…
Der geknickte Basso durfte sich noch mit zwei Punkten für Rang sieben trösten, der schnelle belgische Jungpilot Thierry Neuville belegte Rang acht.
Sonderbar mutet die Gepflogenheit der italienischen Spitzenpiloten Andreucci, Basso und Rossetti an, gegenüber dem internationalen Rallye-Radio ausschließlich Italienisch zu sprechen. Die Herren brauchen offenbar keine internationale Publicity und werden daher auch nicht zitiert.
Die IRC macht in diesem Jahr noch in Schottland und auf Zypern Station – beim Saisonfinale auf Zypern wird auch Franz Wittmann wieder an den Start gehen.
Ergebnis & IRC-Stand finden Sie in der Navigation oben rechts.