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Rallye-ÖM: BP Ultimate Rallye

„Da ist noch einiges zu erwarten!“

Mario Saibel spricht als Geschäftsführer und auch als zweiter Evo X-Pilot des neuen MCC-Teams über den Saisonauftakt im Lavanttal.

Michael Noir Trawniczek
Fotos: Daniel Fessl, motorline.cc

Beinahe hätte das in Linz stationierte Motorsport Competence Center (MCC) den Sieg bei der ersten Rallye feiern können – der frühere PWRC-Weltmeister Andi Aigner konnte am ersten Rallyetag die Führung übernehmen, nach einem Ausrutscher am Sonntagvormittag musste er sich trotz grandioser Aufholjagd Raimund Baumschlager geschlagen geben. Doch Aigner brachte frischen Wind in die Rallye-ÖM – und die Plätze zwei (Aigner) und sechs (Saibel) sind für die beiden Evo X-Piloten respektive für das MCC-Team ein guter Einstand in die Meisterschaft.

MCC-Geschäftsführer Mario Saibel blickt im motorline.cc-Interview zurück auf den spannenden Saisonauftakt – und verspricht weitere Glanzleistungen in der noch jungen Saison. Als Pilot des zweiten Evo X möchte er sich zudem steigern.

Wie lautet dein Resümee?

Super, eigentlich. Ich bin zwar noch nicht ganz dort, wo ich persönlich hin wollte – aber bei dem Starterfeld in diesem Jahr muss man umdenken lernen. Generell weiß ich, dass die Lavanttal-Rallye nicht meine Rallye ist, mit so viel Cutten, so viel Split und so weiter. Meine Rallyes kommen erst. Aber ich bin eigentlich ganz zufrieden.

Andi Aigner und Raimund Baumschlager haben in ihren Interviews für die am Freitag erscheinende neue Ausgabe des Magazins Rally & more die Vorausfahrt der historischen Fahrzeuge kritisiert. Unter anderem auch wegen dem vielen Split, der ja von den ‚Historischen’ stammt.

Natürlich. Nur bietet sich bei dieser Rallye auch sehr viel mehr Split an zum Rausschmeißen. Das ist bei anderen Rallyes etwas weniger kritisch.

Was sagst du als MCC-Geschäftsführer zu der Performance von Andi Aigner?

Was der Andi gezeigt hat, war ganz großes Tennis. Wenn ein Weltmeister in eine nationale Meisterschaft kommt, dann schafft er es mit einem Gruppe N-Auto auch, einen Serienstaatsmeister abzuschütteln, zum Teil. Da ist jedenfalls noch einiges zu erwarten und eigentlich kann ich nur ein großes Kompliment an das gesamte Team aussprechen, an alle im Team. Beide Autos im Ziel, eine super Geschichte!

Dein Mitsubishi Lancer Evo X ist schwerer und noch nicht so weit entwickelt wie jener von Andi. Beim Aufbau des zweiten Autos, welches Andi fährt, habt ihr bereits gewisse Erkenntnisse umsetzen können, nicht wahr?

Es sind kleine Unterschiede. Der Andi hat bereits ein paar kleinere Verbesserungen im Auto, aber da reden wir nur von Nuancen. Das ist kaum relevant, das darf man nicht zu sehr gewichten. Wenn ich jetzt sagen würde, dass ich deswegen langsamer war, dann wäre das einfach ein Blödsinn. Der Andi fährt einfach in einer anderen Liga.

Kannst du auf seine Daten zugreifen? Als MCC-Geschäftsführer zumindest solltest du es können, oder?

Natürlich.

Gab es da schon Details, die du übernehmen konntest oder ein Aha-Erlebnis für dich waren?

Sehr interessant ist, dass der Andi, der Latti [Martin Lattner, der Technische Direktor des MCC-Teams, d. Red.] und ich auch beim Testen immer gemeinsam arbeiten und wir fast immer die gleichen Schlüsse ziehen. Daher geht eigentlich sehr viel weiter beim Testen.

Habt ihr einen ähnlichen Fahrstil?

Nein, das weniger. Der Andi hat einen anderen Fahrstil aber wir spüren im Auto die gleichen Dinge. Und das ist eigentlich das Schöne, weil wir da auf ähnliche Ergebnisse kommen. Das Testen vor der Rallye hat mir sehr getaugt. Ich bin gespannt, ob wir noch weitere Schritte vorwärts machen können. Aber für den ersten Einsatz mit dem Evo X war das schon ziemlich gut.

Da gab es ja die Befürchtung, dass der Evo X vielleicht noch nicht mit dem Evo IX mithalten kann – ihr habt diesbezüglich einen Vergleichstest abgehalten…

Natürlich – weil wir auf Nummer Sicher gespielt haben. Wir sind back to back gefahren, Evo IX gegen Evo X. Denn es hätte theoretisch auch sein können, dass wir den Andi doch lieber mit dem Evo IX hätten fahren lassen. Doch der Evo X ist definitiv das etwas bessere Auto. Vor allem in schnelleren Abschnitten hast du mit dem Evo X ein besseres Gefühl und du kannst dort einfach noch um eine Spur mehr attackieren.

Es gibt aber auch noch diese Serviceunfreundlichkeit, die man dem Evo X nachsagt.

Natürlich. Da muss man ganz offen und ehrlich sagen: Das ist ein Nachteil. Einen Turbo tauschen in einem 20 Minuten-Service ist zum Beispiel nicht möglich. Ansonsten sind wir aber beispielsweise vom Gewicht her dort, wo wir mit dem Evo IX waren.

Hast du für die Bosch-Rallye spezielle Platzerwartungen?

Schon – auf jeden Fall besser als Platz sechs. Das ist für mich bei dieser Rallye okay, aber sonst nicht. Ich möchte schon halbwegs an der Spitze mitfahren. Ich meine damit aber nicht Platz eins und Platz zwei - aber die Plätze drei, vier oder fünf müssen schon möglich sein. Ich habe im Vorfeld auch noch einen italienischen Meisterschaftslauf absolviert und denke, dass ich für die Bosch-Rallye ganz gut vorbereitet bin.

Und wie gesagt: Von Andi Aigner ist noch einiges zu erwarten, wir haben eine gute Ausgangsposition für die Meisterschaft.

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