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IRC: Barum-Rallye Zlín

Zitterpartie – doch der Heimsieg wurde wahr

Lokalmatador Jan Kopecky machte es spannend: Zunächst fiel er zurück, dann rettete der den Heimsieg ins Ziel. Wollinger out auf SP 4.

Jan Kopecky lässt seine tschechischen Fans jubeln. Der Lokalmatador sicherte sich den Heimsieg bei der IRC-Rallye, machte es am abschließenden Tag aber spannend.

Der Skoda-Pilot startete mit einem technischen Handicap in den Tag, musste sich mit einer defekten Servolenkung durchkämpfen. Markenkollege Freddy Loix konnte daher immer mehr aufschließen, ihn aber nicht mehr abfangen.

Kopecky rettete am Ende des Tages 1,2 Sekunden Vorsprung ins Ziel, sorgte somit für den knappsten Erfolg aller Zeiten in der Intercontinental-Rallye-Challenge (IRC). Schon nach der ersten Prüfung des Tages hatte der Tscheche 14,1 Sekunden von seinem knapp 20 Sekunden großen Vorsprung eingebüßt.

"Ich verliere vielleicht den Sieg, eventuell sogar einen Podestplatz", meinte Kopecky niedergeschlagen nach SS10 am Vormittag - doch er sollte sich irren.

Auf den folgenden Prüfungen legte Loix zwar alles in die Waagschale, konnte aber jeweils nur minimale Zeitspäne aufholen. Vor der Mittagspause war der Vorsprung des Lokalhelden auf eine Sekunde zusammengeschrumpft, aber Kopecky konnte auf SS13 noch einmal etwas davonziehen. "Ich war absolut am Limit, hatte einige haarige Situationen. Mehr ging nicht", konstatierte der belgische Verfolger, der trotz des markeninternen Duells frei fahren durfte.

Auf Platz drei hatte sich unterdessen Skoda-Speerspitze Juho Hänninen festgesetzt. Der Finne kam jedoch nie mehr in Schlagdisanz zur Spitze. Vor allem auf SS12 büßte Hänninen entscheidende Sekunden ein. "Nicht gut", schüttelte der Finne mit dem Kopf.

"Ich hatte das Gefühl, als hätte ich einen Reifenschaden. Mein Heck ging immer wieder weg. Das Gefühl war plötzlich weg - schlimm!" Währenddessen hatte Peugeot-Pilot Brian Bouffier viel Pech.

Der Franzose wäre womöglich der einzige Kandidat gewesen, der Skoda den Sieg hätte streitig machen können. Doch der Monte-Sieger, der als Vierter in den Tag gestartet war, legte seinen 207 schon am Ende der ersten Prüfung weg.

"Ich habe mich verbremst, kam von der Strecke ab und knallte an einen Stein. Dabei sind mir gleich zwei Räder abgerissen", berichtet Bouffier nach seinem Missgeschick. Als bester Peugeot-Vertreter holte Thierry Neuville schließlich den vierten Rang.

Der Belgier geriet auf dem Weg ins Ziel immer mehr unter Druck des starken Andreas Mikkelsen. Der Norweger kämpfte nach einem herben Zeitverlust aufgrund eines Reifenschadens wie ein Löwe. Mikkelsen markierte auf gleich vier Prüfungen die Bestzeit, scheiterte am Ende aber um sechs Sekunden an Rang vier. "Ich war immer maximal am Limit, mehr ging nicht", erklärt der erschöpfte Skoda-Pilot nach dem Auftritt in Tschechien.

Der Jubel war jedoch eindeutig auf Seiten von Kopecky. "Ich habe immer möglichst gerade so viel gegeben, wie zur Verteidigung der Führung nötig war. Ich wollte es einfach ins Ziel bringen. Alles andere wäre dumm gewesen, wenn man vor heimischen Fans fährt. Es war wirklich ein aufregendes Finale", freut sich Kopecky. In der Gesamtwertung liegt der Tscheche nach sieben IRC-Rallyes nur noch drei Zähler hinter Markenkollege Hänninen.

Der Österreicher Daniel Wollinger sah leider keine Zielflagge - er musste seinen Citroen DS3 R3 schon nach SP 4 wegen eines technischen Problems abstellen.

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