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Sekundenkrimi auf den Kanaren

Bis zuletzt wurde um Sekunden gekämpft – am Ende hatte Juho Hänninen die Nase vorne, Kopecky und Neuville auf den Plätzen zwei und drei.

Von der ersten bis zur zwölften Etappe war die Intercontinental Rallye Challenge (IRC) auf den Kanaren hart umkämpft. Vier Piloten machten sich in einem Sekundenkrimi den Gesamtsieg untereinander aus. Schlussendlich setzte sich Skoda-Pilot Juho Hänninen vor seinem Teamkollegen Jan Kopecky durch. Gegen Ende konnte Peugeot-Speerspitze Thierry Neuville nicht mehr zulegen und musste sic h mit Platz drei begnügen. "Fast" Freddy Loix (Skoda) verpasste das Podium als Vierter knapp.

Nach den ersten sechs Etappen am Freitag ging es an der Spitze eng zu. Die ersten vier Piloten lagen innerhalb von nur 4,2 Sekunden. Kopecky führte vor seinem Skoda-Markengefährten Loix. Peugeot-Pilot Neuville hielt knapp vor Hänninen den dritten Platz. Der Brite Guy Wilks (Peugeot) war mit 28 Sekunden Rückstand schon etwas abgeschlagen. Bevor die Rallye-Asse die erste Etappe beenden durften, standen noch zwei schwierige Nachtetappen auf dem Programm.

Die 13,22 Kilometer Valleseco-Prüfung meisterte Kopecky am schnellsten und baute somit seine Gesamtführung aus. Trotzdem ging es weiterhin eng zur Sache, denn Neuville war nur um 1,6 Sekunden langsamer und überholte damit Loix. "Fast Freddy" hatte mit einer beschlagenen Seitenscheibe zu kämpfen und fiel noch hinter Hänninen auf Rang vier zurück.

Nachtetappen sind trotz der unchristlichen Zeit bei den Rallye-Fans sehr beliebt, wie SS8 zeigte. Da sehr viele Zuschauer an die Strecke kamen, gab es einige Sicherheitsprobleme. Zahlreiche geparkte Autos der Fans standen zu nahe am Straßenrand. Die Organisatoren versuchten ihr Bestes, aber schließlich musste die Prüfung aus Sicherheitsgründen abgesagt werden.

Somit konnten die Rallye-Asse nach einem langen Tag ihre verdiente Nachtruhe genießen. Am letzten und entscheidenden Tag standen noch vier anstrengende Prüfungen auf dem Programm. Am frühen Samstagmorgen startete Neuville explosiv in die neunte Sonderprüfung. Damit übernahm der Belgier auch die Führung in der Gesamtwertung. "Es lief sehr gut. Ich habe hart attackiert und versucht sehr sauber zu fahren", sagt der 22-Jährige. "Das Auto läuft sehr gut."

Die Bestzeit sicherte sich allerdings IRC-Champion Hänninen. "Es war ganz gut. Mein Rhythmus war okay und mir sind keine Fehler unterlaufen", meint der Finne zu seiner Fahrt. Der Skoda-Pilot verkürzte den Abstand auf Neuville auf eine Sekunde und war trotzdem nur Dritter, denn Teamkollege Kopecky konnte Platz zwei behaupten, obwohl er nicht glücklich war. "Der Rhythmus hat sich stark geändert, weshalb es gar nicht schön war."

Der Kampf um die Spitze blieb also spannend. Hänninen, der nicht als Asphaltspezialist gilt, drückte auch auf der zehnten Sonderprüfung mächtig aufs Gas und holte sich eine weitere Bestzeit. Er war um nur 0,2 Sekunden schneller als Kopecky. Das reichte trotzdem für Hänninen, um die Spitze vor dem Tschechen zu übernehmen.

Von da weg sah es nach einem Zweikampf zwischen den beiden Skoda-Piloten aus, denn Neuville verlor wertvolle Zeit. "Ich habe meine Reifen auf der vorherigen Prüfung zu sehr beansprucht. Deshalb habe ich keinen Grip", sagt der Peugeot-Pilot nach der Zieldurchfahrt. Mit 4,6 Sekunden Rückstand war er aber immer noch gut im Rennen dabei.

In der vergangenen Saison holte sich Skoda den IRC-Titel mit Hänninen. Da der Finne 2011 hauptsächlich in der S-WRC an den Start geht und die Titelverteidigung in der ICR kein Thema ist, war Stallorder ausgeschlossen. Das sah auch Kopecky in der Mittagspause so: "Ich glaube nicht, dass Teamorder eine realistische Möglichkeit ist. Thierry ist immer noch nahe dran. Der Kampf ist noch lange nicht vorbei."

Für Hänninen ging es um den ersten großen Erfolg auf Asphalt. In den vergangenen zwölf Monaten hatte sich der Finne auf diesem Untergrund stark verbessert. "Es ist weiterhin ein guter Kampf. Die nächste lange Prüfung wird wichtig. Es wird immer heißer und der Reifenverschleiß wird höher. Wir müssen versuchen den gleichen Speed zu halten."

Hänninen lag mit seiner Vermutung genau richtig, denn auf der vorletzten Prüfung beklagten sich alle Fahrer über nachlassende Reifen. Trotzdem behielt der 29-Jährige die Oberhand und holte sich zwei Sekunden vor Neuville die Bestzeit. "Ich habe voll angegriffen", so Hänninen. "Ich habe Glück, dass ich noch dabei bin." Kopecky war als Dritter nur einen Hauch langsamer und hielt seinen zweiten Rang.

Vor der zwölften und letzten Prüfung waren die Top 3 nur durch 6,6 Sekunden voneinander getrennt. Die Entscheidung um den Sieg fiel auf den letzten Metern. Kopecky sicherte sich die finale Bestzeit, doch es reichte nicht für den Tschechen. Hänninen genügte die zweitbeste Zeit zum Gesamtsieg. Nach zwölf Sonderprüfungen waren die beiden Skoda-Piloten nur durch 1,5 Sekunden getrennt.

Neuville konnte am Ende nicht mehr zulegen und musste sich mit Rang drei begnügen. Sein Rückstand betrug aber nur die Kleinigkeit von acht Sekunden. "Fast" Freddy Loix verpasste als Vierter den Sprung auf das Podest nur knapp. Wilks konnte sich den heranstürmenden Andreas Mikkelsen (Skoda) vom Hals halten und sah das Ziel auf dem fünften Platz. Der Franzose Bryan Bouffier (Peugeot) wurde Siebter. Bruno Magalhaes (Peugeot), Giandomenico Basso (Proton) und Tony Gardemeister (Skoda) komplettierten die Top 10.

Ergebnis und IRC-Stand finden Sie in der Navigation oben rechts.

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