
IRC: Schottland-Rallye | 07.10.2011
Ungleiche Waffen im IRC-Titelkampf?
Vor der vorletzten IRC-Rallye in Schottland hat Kronos-Teamchef Van Dalen das Vorgehen von Skoda kritisiert. Jan Kopecky kommt als Tabellenleader.
Michael Noir Trawniczek
Mit 25 Punkten Vorsprung führt der tschechische Skoda-Werkspilot Jan Kopecky die IRC-Tabelle an, dahinter liegen punktegleich Skoda Belgien-Pilot Freddy Loix und Peugeot-Pilot Thierry Neuville – nur noch zwei Rallyes sind zu fahren: Am kommenden Wochenende steht die Schottland-Rallye auf dem Programm, Anfang November wird auf Zypern das Finale abgehalten.
Das Skoda-Werksteam setzt in Schottland wieder beide Werkspiloten ein – neben Kopecky wird auch wieder Juho Hänninen in den Skoda Fabia S2000 steigen, der heuer auf die SWRC angesetzt ist und zuletzt bei der Sanremo-Rallye nicht zum Einsatz kam, weil die Rallye zu knapp vor der Frankreich-Rallye stattfand. Dem Vernehmen nach soll das Skoda-Werk alles daran setzen, dass der IRC-Champion 2011 Jan Kopecky heißt…
Sowohl Skoda als auch Proton haben auf den Shakedown verzichtet, weil die beiden Werke bereits im Vorfeld ausgiebige Tests abgehalten haben. In diesem Zusammenhang hat Marc van Dalen, der Teamchef des Kronos-Teams, welches unter anderen den Peugeot von Thierry Neuville einsetzt, massive Kritik an der Vorgehensweise von Skoda ausgeübt.
Gegenüber Autosport erklärte van Dalen: „So wie Skoda in der IRC antritt, ist es mehr ein WRC-Team. Ich hasse das, weil es kein Sport ist.“ Konkret wirft van Dalen den Tschechen vor, als Werksteam zu agieren, während er sein eigenes Team als Privatier betrachtet.
Van Dalen erklärte: „Die Leute sehen Kronos als Peugeot-Werksteam. Das ist aber nicht der Fall. Wir arbeiten zwar mit ihnen zusammen, aber ich muss jedes Teil von Peugeot kaufen. Wir sind ein privates Team und es würde uns große Freude bereiten, wenn wir Skoda schlagen könnten. Ich mag die Leute von Skoda und sie haben sehr gute Fahrer, aber so wie sie das Werk in die IRC bringen, ist das nicht richtig. Es braucht für uns ein Wunder um sie zu schlagen, wenn man ihre Testfahrten und Ressourcen bedenkt." Und: „Mit ihrer Einstellung sollten sie in die WRC gehen.“
In Abwesenheit der Skoda und Proton-Piloten lagen die drei Peugeot-Fahrer Bryan Bouffier, Guy Wilks und Thierry Neuville beim Shakedown auf den Plätzen eins bis drei. Platz vier belegte der Finne Jarkko Nikara auf einem Mitsubishi Lancer Evo IX vor den privaten Skoda-PilotInnen Robert Barrable und Burcu Cetinkaya, auf Platz sieben folgte bereits Renault Clio R3-Pilot Jean-Michel Raoux, der Führende der 2WD-Wertung der IRC.
Insgesamt sind in Schottland 18 Super 2000-Teams am Start.
Stohl Racing setzt wieder die beiden Subaru Impreza WRX STI mit R4-Kit ein, welche von den Japanern Toshihiro Arai und Fumio Nutahara pilotiert werden.
Die Schottland-Rallye wird am Freitagabend um 19.45 Uhr Ortszeit (18.45 Uhr MESZ) mit den beiden Superspecial-Prüfungen „Carron Valley“ eingeläutet.
IRC-Tabelle
1. KOPECKY Jan (CZ/Skoda) 128 (132) Punkte 2. LOIX Freddy (B/Skoda Belgien) 103 Punkte 3. NEUVILLE Thierry (B/Peugeot Belux) 103 Punkte 4. HÄNNINEN Juho (Fin/Skoda) 98 Punkte 5. BOUFFIER Bryan (F/Peugeot) 88 Punkte 6. MIKKELSEN Andreas (N/Skoda GB) 74 Punkte ()=Punkte total/ohne Streichresultate (Best of 7)