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ERC: Rallye du Valais

Bouffier nur als Zuseher vor Ort

Die letzte Rallye der ERC-Saison wirft ihre Schatten voraus, dem Kampf um den Vizemeister-Titel wird Bryan Bouffier nur als Zuseher beiwohnen.

Am kommenden Wochenende werden sich die Asse der Rallye-Europameisterschaft ein letztes Mal in dieser Saison miteinander messen. Als Zwölfter und letzter Meisterschaftslauf des Jahres steht vom 7. bis 9. November die Rallye du Valais in der Schweiz auf dem Programm. Die Rallye, die im Kanton Wallis zwischen den Städten Sion und Martigny stattfindet, zählt zu den Klassikern im Kalender und findet in diesem Jahr bereits zum 54. Mal statt. Sie zählt als größte Motorsport-Veranstaltung der Schweiz und ist auch als Schlussrunde der nationalen Meisterschaft.

Nachdem sich Skoda-Pilot Jan Kopecky nach einer überragenden Saison den EM-Titel bereits vorzeitig gesichert hat, steht bei der Rallye du Valais vor allem der Kampf um die Vize-Meisterschaft im Mittelpunkt. Dieser wird zum Zweikampf der beiden Peugeot-Piloten Bryan Bouffier und Craig Breen, wobei derzeit der Franzose die Nase vorne hat. Allerdings kann von Kampf streng genommen keine Rede sein, denn Bouffier konnte kein Budget für den Finallauf schnüren und muss daher zusehen.

Breen hat zwar einen Rückstand von 26 Punkten, aber mit einem Sieg könnte er seinen Markenkollegen in der Gesamtwertung noch abfangen. Auch ein vierter Platz, beziehungsweise die Führung in den ersten beiden Etappen könnten Breen an Bouffier aufgrund der vergebenen Zusatzpunkte vorbeiziehen lassen. Für Breen und Beifahrerin Lara Vanneste wäre es der erste Sieg in der ERC, allerdings beritt der Ire bei seiner ersten Teilnahme an der Rallye du Valais Neuland und muss sich den Aufschrieb für die Wertungsprüfungen, die überwiegend auf Asphalt stattfinden, bei der Recce erst völlig neu erarbeiten.

Im Kampf um den Gesamtsieg dürfte für Breen Skoda-Pilot Esapekka Lappi einer der härtesten Gegner sein. Der Finne reist mit dem Rückenwind des Sieges beim Finallauf der Asien-Pazifik-Rallye-Meisterschaft aus China in die Schweiz und wird mit einem Fabia S2000 des Werksteams an den Start gehen. Nicht zu unterschätzen sind jedoch auch die zahlreichen Eidgenossen, die mit ihren Super-2000-Autos auf heimischem Terrain antreten.

Allem voran Routinier Olivier Burri. Der 50-Jährige siegte vor 20 Jahren zum ersten Mal bei der Rallye du Valais und wird in diesem Jahr einen Ford Fiesta S2000 fahren. Sohn Michael, normalerweise in der Junior-WRC am Start, wird ebenfalls am Start sein. Auch der bereits zum siebten Mal als Schweizer Meister feststehende Gregoire Hotz, der 2009 die Rallye du Valais gewann, möchte zum Saisonabschluss die ERC-Piloten ärgern.

Für Andreas Aigner, der bereits als Meister des Produktionswagen-Cups feststeht, wird das Saisonfinale zum Schaulaufen. Der österreichische Subaru-Pilot wird sich nach dem vorzeitigen Titelgewinn in der Südwest-Schweiz vor allem auf Tests der neuen Yokohama-Reifen konzentrieren, die er bei der Sanremo-Rallye erstmals verwendet hatte. Durch eine ungewöhnliche Maßnahme sicherte sich Jekaterina Stratijewa, derzeit Zweitplatzierte der ERC-Ladies-Trophy, ihren Start in der Schweiz. Nachdem der Bulgarin das Geld ausgegangen war, rief sie ihre Fans via Facebook zu Spenden auf und finanzierte so ihren Einsatz bei der Rallye du Valais.

Zum Abschluss der Saison erwartet die Teilnehmer ab Donnerstag eine äußerst abwechslungsreiche Rallye über 287,84 Kilometer. Obwohl offiziell als Asphalt-Rallye eingestuft, finden bei der Rallye du Valais an allen drei Tagen auch Sonderprüfungen auf Schotter statt, darunter auch die 35,48 Kilometer lange Schlussprüfung am Samstag. Auch der Charakter der SP ist äußerst unterschiedlich. Von schnell und flüssig bis langsam und verwinkelt wird die gesamte Bandbreite abgedeckt. Außerdem könnte das Wetter eine Rolle spielen. So führt die erste SP in Crans-Montana bis auf eine Höhe von 1.800 Metern, wo Mitte November auch Schnee alles andere als ungewöhnlich wäre.

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