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ARC: Niederbayern-Rallye Simon Wagner, Fred Winklhofer, Mitsubishi Lancer Evo III, Niederbayern-Rallye, ARC 2013

Vorzeitiger Titelgewinn für Wagner

Auch beim vierten ARC-Lauf konnte Simon Wagner mit Co-Pilot Fred Winklhofer erneut einen Sieg holen und ist damit punktmäßig uneinholbar.

Nach vier ARC-Siegen in Folge im Thayaland, bei der Kärnten-Rallye, beim Rallyesprint und jetzt im Rahmen der Deutschen Rallyeserie bei der Niederbayern-Rallye ist Simon Wagner (Mitsubishi Lancer Evo III) neuer Meister der Austrian Rally Challenge und nebenbei auch Sieger bei den Junioren – eine eindrucksvolle Leistung in seiner ersten vollen Rallyesaison.

Nach Wagners überraschender Bestzeit bei der Jänner-Rallye gab es einige Skeptiker, welche meinten, diese wäre nur durch die besondere Ortskenntnis des Mühlviertlers möglich gewesen. Es wurde auch von einer "Eintagsfliege" gesprochen. Jetzt sind diese Stimmen verstummt. Es wirkt schon fast wie Gewohnheit, wie Simon Wagner bei seinen ARC-Einsätzen ein ums andere Mal maximale Punkte holt.

Auch sein nunmehr vierter Start in der Austrian Rally Challenge brachte ihm das Glück des Tüchtigen: Wieder war er der in der Gesamtwertung bestplatzierte Challenge-Teilnehmer, das Projekt ARC-Titel ist somit positiv abgeschlossen. Ermöglicht wurde dies durch Race Rent Austria, Teamchef Wolfgang Schmollngruber und Tanja Hinterberger, welche mit Hirn und Herz hinter dem Projekt standen. Erst die akribische Vorbereitung des Teams machten diese perfekten Einsätze ohne einen einzigen technischen Defekt möglich.

Es war erneut eine Rallye, wie sie der 20jährige Wagner noch nie gefahren war, die er also erst kennenlernen musste. Dennoch überzeugte sein Speed vom ersten Meter an, er kam hervorragend mit den teilweise extrem schnellen Strecken zurecht. Dabei hat ihm zweifellos auch die Ortskenntnis seines bayerischen Co-Piloten Fred Winklhofer sehr geholfen, der mit seinen präzisen Ansagen Wagners Angriffseifer perfekt ergänzte. Dass sich diesmal – anders als bei den Läufen zuvor – kein Podestplatz in der Gesamtwertung ausgegangen ist, lag keinesfalls an einer nachlassenden Performance, sondern an den besonderen Konkurrenzverhältnissen in Niederbayern, da die Rallye traditionell von einigen GT-Porsche-Fahrern "heimgesucht" wird.

Diesmal waren gleich fünf Porsche GT3 mit über 450 PS am Start. Diese Fahrzeuge sind für die dortigen Sonderprüfungen so gut geeignet wie kaum ein anderes Fahrzeug. Selbst das World Rally Car, das sich ebenfalls am Start in Außernzell eingefunden hatte, war gegen diese Übermacht de facto chancenlos. Übrigens wird die bei den Zusehern beliebte GT-Kategorie ab der Herbst-Rallye auch in Österreich zugelassen sein.

Simon Wagner und Fred Winklhofer machten das Beste aus der Situation, um zumindest einen guten Top-Ten-Platz herauszufahren. Tatsächlich gelang ihnen auf den meisten Prüfungen eine sechstschnellste Zeit, sodass sie auch in der Endwertung als Sechste ins Ziel kamen. Ein Höhepunkt für die Crew war die 27 km lange Prüfung Solla-Burgsdorf, auf der das Duo sich mit einer viertbesten Zeit profilieren konnte.

Etwas problematisch verlief hingegen die Abschlussprüfung, als der Treibstoff schon etwas zur Neige gegangen war. Speziell bei den Schikanen, bei denen der Tankinhalt herumgeschleudert wurde, hatte der Motor Mühe, Benzin anzusaugen, es kam zu einigen Aussetzern. Man schaffte es aber dennoch bis ins Ziel und durfte ausgiebig feiern. Dass diesmal ein Kotflügel und ein Rückspiegel durch allzu forciertes Passieren von Schikanen dran glauben musste, gehört wohl ins Programm.

Abschließend gilt es, dem Team von Race Rent Austria uneingeschränkt Dank für seine hervorragende Vorbereitungsarbeit auszusprechen, sechs Rallyes in Folge ohne technische Schwierigkeiten sind keine Selbstverständlichkeit. Bedanken darf man sich selbstverständlich auch bei den Sponsoren, wobei weiterhin darauf gehofft wird, dass sich noch einige dazugesellen. Bei allem Erfolg ist die Zukunft von Wagner im Rallyesport noch etwas ungewiss, denn die sportlich logischen nächsten Schritte können nur mit zusätzlicher finanzieller Unterstützung gesetzt werden.

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