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ERC: Azoren-Rallye Craig Breen, Scott Martin, Peugeot 208 T16 R5, Czech Rally Zlin 2014

Nach SP 3: Spannender Rallyeauftakt

Craig Breen und Kajetan Kajetanowicz lieferten sich zum Start der Azoren-Rallye ein enges Duell, die heimischen Piloten verloren Zeit.

Nach zwei Monaten Pause wird die Rallye-EM an diesem Wochenende mit dem vierten Saisonlauf fortgesetzt. Schauplatz ist die Insel São Miguel auf den zu Portugal gehörenden Azoren mitten im Atlantik. Am Donnerstag Abend fiel der Startschuss mit den ersten drei Sonderprüfungen – und die beiden Topfavoriten lieferten sich gleich ein Kopf-an-Kopf-Duell.

Peugeot-Pilot Craig Breen führt 1,4 Sekunden vor Kajetan Kajetanowicz (Ford). Lokalmatador Ricardo Moura (Ford) hielt mit dem Duo mit und beendete den Tag mit 6,2 Sekunden Rückstand als Dritter. Alle weiteren Fahrer haben den Anschluss bereits verloren. Bisher mussten lediglich 24 gezeitete Kilometer gemeistert werden, aber sie gaben bereits einen Vorgeschmack auf die nächsten beiden Tage.

Los ging es mit einer knapp vier Kilometer kurzen Superspecial, bei der die Fahrer paarweise gegeneinander antraten. Kajetanowicz, der in einem brandneuen Ford Fiesta R5 sitzt, markierte die Bestzeit und nahm Breen drei Sekunden ab. Doch auf SP 2 und SP 3 drehte sich das Blatt: Die zweite Prüfung beinhaltete neben Schotter auch kurze Asphaltabschnitte. Breen meisterte diese 7,23 Kilometer am schnellsten, während 'Kajto' 1,2 Sekunden verlor, damit aber in Führung blieb.

Auch Moura war noch vorne mit dabei, doch auf SP 3 verlor der Portugiese sechs Sekunden und den zweiten Platz in der Gesamtwertung. Mit 12,88 Kilometern war Vila Franca - São Brás auch die längste Strecke des Tages. Breen holte sich die Bestzeit und übernahm damit auch die Gesamtführung. "Ich kenne diese Straße sehr gut, trotzdem war ich einige Male neben der Ideallinie", sagt der Nordire, der als Schnellster des Qualifyings die erste Etappe als 15. und Letzter der Topstarter in Angriff nimmt.

Kajetanowicz steht im Laufe der ersten Etappe, die am Freitag fortgesetzt wird, direkt vor Breen am Start, hat also stets vergleichbare Straßenverhältnisse. "Es war eine unglaubliche Prüfung, wir haben die Böschung mehrmals berührt", sagt der Pole nach SP 3. "Sehr rutschig, manchmal sogar extrem rutschig." Auch Moura berichtete von solchen Straßenverhältnissen und verlor 6,6 Sekunden auf Breen. Dadurch übernachtet der Lokalmatador als Dritter.

Der lose Schotter und die teils rutschigen Straßen spielen auf den Azoren, wo auch das Wetter rasch umschlagen kann, eine große Rolle. An der Spitze tobt auch ein Reifenkrieg, denn Breen und Kajetanowicz setzen auf unterschiedliche Reifenhersteller. Hinter dem Toptrio ist Josh Moffett mit einer RRC-Version des Ford Fiesta Vierter. Der Ire hat aber bereits 24,7 Sekunden auf die Spitze verloren. Sein Bruder Sam beendete den Auftakt auf dem neunten Platz, wohl auch weil er als früher Starter einer der "Straßenfeger" ist.

Auch Bruno Magalhães hatte wenig Glück. Es gab ein Problem mit dem Pop-Off-Ventil des Turbomotors in seinem Peugeot 208 T16. Deshalb ließ die Motorleistung nach. Als Sechster fehlt Magalhães schon eine halbe Minute auf Breen. Giacomo Costenaro verlor ebenfalls viel Boden, da er mit dem Handling seines betagten Peugeot 207 S2000 nicht zufrieden war. Der Franzose Robert Consani ist Siebenter, nachdem er in SP 3 irgendwo angeschlagen hat – die vordere Stoßstange seines Citroën DS3 R5 war beschädigt, hinten fehlte die sie ganz.

Bei den Junioren liegen Chris Ingram und Ralfs Sirmacis (beide Peugeot 208 R2) an der Spitze. Opel-Junior Emil Bergkvist ist mit dem Adam R2 Dritter und mit lediglich 3,4 Sekunden Rückstand in Schlagdistanz. Marijan Griebel, ebenfalls Opel-Junior, hat über die drei Prüfungen 17,4 Sekunden verloren. "Es war okay, aber ich habe nicht viel Erfahrung auf Schotter", gab Griebel zu Protokoll. Er hält den sechsten Platz in der Juniorenwertung.

Am Freitag wird die erste Etappe mit weiteren 100 Kilometern fortgesetzt. Es stehen zwei Schleifen zu je fünf Sonderprüfungen auf dem Programm. Darunter befindet sich auch die Königsetappe Sete Cidades. Mit knapp 30 Kilometern ist sie die längste Prüfung der Rallye und sorgt jedes Jahr für spektakuläre Bilder, wenn die Autos einen erloschenen Vulkan erklimmen.

Top 10 nach 3 von 17 Prüfungen:

 1. Craig Breen           Peugeot 208 T16        17:09,7 Minuten
2. Kajetan Kajetanowicz Ford Fiesta R5 + 1,4 Sekunden
3. Ricardo Moura Ford Fiesta R5 + 6,2
4. Josh Moffett Ford Fiesta RRC + 24,7
5. Bruno Magalhães Peugeot 208 T16 + 31,0
6. Jose Pedro Fontes Citroën DS3 R5 + 32,7
7. Robert Consani Citroën DS3 R5 + 38,6
8. Dominykas Butvilas Subaru Impreza WRX STI + 42,3
9. Sam Moffett Ford Fiesta RRC + 44,0
10. Giacomo Costenaro Peugeot 207 S2000 + 48,1

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