
Rallye-WM: News | 01.04.2015
Wilson hält Fiesta für siegfähig
Seit 2012 hat Ford keine WM-Rallye gewonnen; M-Sport-Boss Malcolm Wilson ist dennoch von der Konkurrenzfähigkeit des Fiesta überzeugt.
Die WM-Saison 2015 stand bisher ganz im Zeichen des amtierenden Weltmeisters. Volkswagen-Werksfahrer Sébastien Ogier gewann in Monte Carlo, Schweden sowie Mexiko und ist heuer bisher ungeschlagen. Die VW-Siegesserie hält nun schon seit Australien im Vorjahr an, also sieben Rallyes. Trotz dieser totalen Dominanz konnten Citroën und Hyundai Ogier zumindest phasenweise herausfordern.
In Monte Carlo zeigte Rekordweltmeister Sébastien Loeb, dass der aktuelle Citroën DS3 WRC konkurrenzfähig ist, und in Schweden brachte Hyundai-Speerspitze Thierry Neuville Ogier an den Rand der Niederlage. Gar nicht um die Podestplätze mitkämpfen konnte in den ersten drei Rallyes allerdings Ford; M-Sport will jedoch bei der Portugal-Rallye Ende Mai zum ersten Mal die überarbeitete Version des Fiesta WRC mit Wippenschaltung einsetzen.
M-Sport-Chef Malcolm Wilson ist überzeugt, dass man damit einen Schritt nach vorne machen wird. "Wir haben den Fiesta nun seit einiger Zeit im Einsatz. Die neueren Autos von Volkswagen und Hyundai haben einen kleinen Vorteil, weil sie zu einem späteren Zeitpunkt homologiert wurden, als die neuesten Technologien erhältlich waren", wird der Brite von crash.net zitiert. "Ich glaube, jedes Modell ist siegfähig."
Der Fiesta und der DS3 werden seit 2011 in der Rallye-WM eingesetzt. Der Polo debütierte 2013, der i20 fährt seit der vergangenen Saison und ist somit das neueste Auto im Feld. "Ein Fiesta hat bei jeder Rallye mindestens eine Prüfungsbestzeit aufgestellt", verweist Wilson auf den Grundspeed des Autos. "Und Robert Kubica ist einige beeindruckende Zeiten gefahren." Der Pole verwendet im Gegensatz zu den Werksautos, die auf Michelin setzen, Reifen von Pirelli.
"Der aktuelle Fiesta hat das Potenzial für Siege", ist der M-Sport-Boss überzeugt. "Das ist ein gutes Zeichen für die neue Evolution, die in Portugal zum ersten Mal eingesetzt wird." In Zukunft müssen auch die Fahrer zeigen, dass sie auf das Podest fahren können. Bei Kubica verhindern häufige Zwischenfälle Spitzenergebnisse. Auch Ott Tänak hat nur in Schweden mit Platz vier geglänzt und war sonst oft neben der Strecke zu finden.
Elfyn Evans gilt als große Nachwuchshoffnung. Mit den Plätzen sieben, sechs und vier zeigte der Waliser solide Leistungen. Wilson ist sich sicher, dass Evans im Laufe seiner zweiten vollen WM-Saison eine weitere Steigerung zeigen wird: "Ich denke, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis wir Elfyn auf dem Podium sehen. Man muss sich nur ansehen, wie stark er sich im Vergleich zum Vorjahr entwickelt hat. Er hat schon vier vierte Plätze, und das Podest ist nur noch einen Schritt entfernt."