
Rallye-WM: Interview | 04.02.2016
Kubica: "Der schlechteste Zeitpunkt"
Robert Kubica möchte seine Karriere in der Rallye-WM ungern beenden, da er bei sich selbst deutliche Fortschritte festgestellt habe.
Ende Jänner gab Robert Kubica offiziell bekannt, dass er in diesem Jahr nicht an der Schweden-Rallye teilnehmen werde. Durch diese Absage scheint über der weiteren Rallyekarriere des Polen ein großes Fragezeichen zu stehen. Für den 31jährigen ist das besonders deshalb ärgerlich, weil er laut eigener Aussage das Gefühl habe, sich langsam aber sicher in die Rallyeweltmeisterschaft eingelebt zu haben.
"Es wäre tatsächlich der schlechteste Zeitpunkt zum Aufhören", sagt Kubica gegenüber Autoweek und erklärt: "Ich fühle mich jetzt mehr denn je wie ein Rallyefahrer." Der Pole musste seine Formel-1-Karriere nach einem schweren Rallyeunfall Anfang 2011 beenden. Bei diesem Crash hätte Kubica beinahe seinen rechten Arm verloren; auch heute leidet er noch immer an den Folgen.
"Es war die größte Herausforderung meines Lebens", berichtet Kubica von der Zeit nach dem Unfall und verrät, dass sein Arm mittlerweile zu 80 Prozent wiederhergestellt sei. Weil Kubica mit diesem Handicap allerdings nicht mehr in der Formel-1-WM fahren konnte, entschied er sich für einen Einstieg in die Rallye-WM. 2013 gewann er dort die WRC2-Wertung.
"Es erscheint vielleicht etwas komisch, dass ich mich fürs Rallyefahren entschieden habe, aber ich fühlte mich von dieser großen Herausforderung angezogen", erklärt Kubica und verrät: "Die DTM wäre definitiv einfacher gewesen, denn für mich wäre das viel natürlicher gewesen." Kubica hätte also seine Rundstreckenkarriere fortsetzen können, verzichtete aber ganz bewusst auf diese Möglichkeit.
"Meine oberste Priorität lag darin, mich so schnell wie möglich zu erholen. Diese Möglichkeit habe ich bei den Rallyes, weil ich viel länger im Auto bin und immer fahre", erklärt der Pole. Mittlerweile habe er eine Menge Erfahrung gesammelt und sei dadurch besser und schneller geworden, wenngleich er sich weiter verbessern müsse. Fraglich bleibt allerdings, ob er dazu in der Rallye-WM auch weiterhin die Möglichkeit haben wird.