
ERC: Liepaja-Rallye | 08.10.2017
Unfall sorgt für die Titelentscheidung
Nach einem Abflug von Bruno Magalhaes steht Kajetan Kajetanowicz als Rallye-Europameister fest: Nikolai Grjasin führt in Lettland vor Kalle Rovanperä.
Fotos: Photo4, Kajetanowicz Media
Ein Unfall von Bruno Magalhaes (Skoda) hat bei der Liepaja-Rallye in Lettland, dem Saisonfinale der Rallye-Europameisterschaft (ERC), am Samstag für die Entscheidung im Titelrennen gesorgt. Nach dem Ausfall des Portugiesen ist Kajetan Kajetanowicz (Ford) der dritte WRC-Titel in Folge nicht mehr zu nehmen. In der Gesamtwertung der Rallye führt nach dem ersten Tag Nikolai Grjasin (Skoda) mit 16,3 Sekunden Vorsprung auf den 17-jährigen Kalle Rovanperä (Ford). Dritter ist Kajetanowicz (+59,1 Sekunden).
Bei der sechsten von sieben Sonderprüfungen der Schotterrallye in Lettland überschlugen sich die Ereignisse. Zunächst verunfallte Alexei Lukjanjuk (Ford), der bis zur fünften SP das Feld angeführt hatte, dann aber durch einen Defekt des Gaspedals gut drei Minuten verloren hatte.
Kurz darauf erwischte es bei der selben Prüfung auch Magalhaes, der als einziger Kajetanowicz die Meisterschaft noch hätte streitig machen können. Der Skoda-Pilot bekam auf einer großen Wasserpfütze Aquaplaning und prallte frontal gegen einen Baum. Ohnehin spielte das Wetter in Lettland eine große Rolle, aufgrund starker Regenfälle mussten mehrere Prüfungen am Samstag verkürzt werden.
Da die sechste Sonderprüfung nach den beiden Unfällen teilweise blockiert war, wurden diese und die siebte SP abgebrochen und das Ergebnis nach der fünften SP gewertet. Somit geht Grjasin als Führender in den letzten Wettkampftag der ERC-Saison 2017. Ihm im Nacken sitzt aber das "Jahrhunderttalent" Kalle Rovanperä. Der 17-Jährige zeigte bei seinem ersten Start im Ford Fiesta R5 und bei einer internationalen Rallye eine souveräne Leistung und liegt auf Kurs zum ersten ERC-Podium.
Bruno's off... ???? #FIAERC #RallyLiepaja pic.twitter.com/FzyHPluNb3
— FIA ERC (@FIAERC) 7. Oktober 2017
Hinter Lukasz Habaj (Ford), Jose Maria Lopez, Jose Antonio Suarez (beide Peugeot) und Janis Vorobjovs (Mitsubishi) liegt der Deutsche Albert von Thurn und Taxis (Skoda) als Achter auf Kurs zu seinem zweiten Punkteresultat in dieser Saison. Einen Platz hinter ihm liegt Reinis Nitiss (Mitsubishi), der normalerweise für EKS-Audi in der Rallycross-WM fährt.
Stand Liepaja-Rallye nach SP 7/13 (Top 10):
01. Nikolai Grjasin (Skoda) - 34:19.6 Minuten
02. Kalle Rovanperä (Ford) + 18,3 Sekunden
03. Kajetan Kajetanowicz (Ford) +59,3
04. Lukasz Habaj (Ford) +1:18,6 Minuten
05. Jose Maria Lopez (Peugeot) +1:25,6
06. Jose Antonio Suarez (Peugeot) +1:28,5
07. Janis Vorobjovs (Mitsubishi) +1:32,1
08. Albert von Thurn und Taxis (Skoda) +2:45,7
09. Reinis Nitiss (Mitsubishi) +3:12,3
10. Sergei Remennik (Mitsubishi) +3:57,3