
Rallye-WM: Interview | 18.01.2018
Østberg: Privat-WRC als Notfallplan
In Schweden will sich Mads Østberg im Werks-Citroën für weitere Aufgaben empfehlen; sollte das nicht klappen, hat er einen Plan B.
Vergangene Woche gab Citroën bekannt, beim Rallye-WM-Lauf in Schweden auf einen alten Bekannten zurückzugreifen: Mads Østberg wird in einem dritten C3 WRC sein Comeback im Werksteam feiern, allerdings vorerst nur bei dieser einen Rallye. Der Norweger, der bereits in den Saisonen 2014 und 2015 für Citroën aktiv war, hofft jedoch auf weitere Einsätze.
"Im Moment gilt meine Vereinbarung mit Citroën nur für eine Veranstaltung, aber ich hoffe wirklich sehr, dass es länger anhält", gestand Østberg. Bereits beim Saisonauftakt in Südfrankreich wird der 30jährige vor Ort sein, um das Team erneut kennenzulernen und sich anschließend in der Fabrik gemeinsam auf Schweden vorzubereiten. Dort ist er in der Vergangenheit bereits fünf Mal auf dem Podium gestanden.
Østberg erklärte: "In Frankreich werde ich eine Sitzprobe vornehmen und mich mit dem Cockpit vertraut machen. Dies ist der erste Schritt, um wieder ein Werksfahrer zu werden. Das ist eines meiner größten Ziele, und ich arbeite wirklich hart dafür." 2017 musste Østberg in der Rallye-WM mit acht Einsätzen vorliebnehmen. Der Ford Fiesta WRC seines privaten Familienteams Adapta, das eng mit Martin Prokop kooperierte, wurde aus regulatorischen Gründen offiziell von M-Sport, einem weiteren Ex-Team des Norwegers, genannt.
Mittlerweile steht dieser Fiesta WRC zwar zum Verkauf, doch Østberg fährt vorerst weiterhin damit, etwa bei der Sigdalsrally an diesem Samstag. "Ich muss jede Möglichkeit zu fahren nutzen; auch wenn ich die Vereinbarung mit Citroën habe, werde ich den Fiesta in dieser Woche nutzen", erklärte Østberg. Auch darüber hinaus könnte das WRC als "Plan B" dienen.
2017 hatte es immer wieder finanzielle Engpässe gegeben; die nötigen Upgrades, um den Fiesta WRC fit für 2018 zu machen, habe er aber bereits erhalten. Das Auto stehe zum Verkauf, allerdings räumte Østberg ein: "Der Fiesta könnte ein Backupplan sein." Auch während er bei der Schweden-Rallye in Diensten von Citroën steht, wird Adapta das private WRC dennoch an den Start bringen; noch ist unklar, wer ihn pilotieren wird.
Zwei Fahrer sollen in der engeren Auswahl stehen, unter ihnen Henning Solberg. Über den anderen Namen schwieg sich Østberg bislang aus: "Ich werde es Ihnen nicht sagen, aber Sie wären überrascht." Für sich selbst bekräftigt er indes die Hoffnung, nicht auf den "Plan B" zurückgreifen zu müssen und sich empfehlen zu können: "Es ist für den Moment nur eine Rallye, aber ich werde alles tun, um die Tür offenzuhalten."