RALLYE

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
AARC: Rallye Vipavska-Dolina

Entschlossener erster Schritt beim slowenischen Rallye-Volksfest

Tausende Fans entlang der Strecke, großes Interesse auch im Servicepark. Das MIG Austria Team feierte bei der Rallye Vipavska-Dolina einen schönen Saisonauftakt: Sowohl Peter Schöller im historischen Ford Escort als auch Michael Kogler im Citroen DS3 R3 kamen bei schwierigen Verhältnissen ins Ziel. Kogler setzte mit dem Sieg im Alpe Adria Rallye Cup einen ersten Schritt in Richtung Cup-Verteidigung.

Fotos: Unior Racing Team Austria

Für Michael Kogler, der im Vorjahr noch im wohl heißesten Dreikampf der ORM2WD-Staatsmeisterschaft mitmischen und bis zur letzten Rallye auf den Titel hoffen durfte, begann die neue Saison unter völlig anderen Vorzeichen - denn heuer konzentriert sich das Team rund um Mastermind Gottfried Kogler auf den Alpe Adria Rallye Cup, der drei Läufe in Slowenien, Kroatien und Italien sowie weitere drei Läufe in Österreich beinhaltet. Erste Station war am vergangenen Wochenende die Rallye Vipavska-Dolina in Slowenien, gezündet wurde wieder die „rasende Werkzeugkiste“, der Citroen DS3 R3 in einem modifizierten Design.

Für Michael begann die Rallye recht anstrengend: „Weil am ersten Tag die Besichtigung und der Rallyestart auf dem Prgramm standen, waren wir von 8 Uhr am Morgen bis um 1 Uhr in der Nacht auf Achse, der Rallyestart fand nämlich erst um 23 Uhr statt. Und um 5 Uhr hat am nächsten Tag schon wieder der Wecker geläutet. Eigentlich waren das für mich zwei gefühlte ziemlich lange Rallyetage.“

Noch dazu löste sich bei der abendlichen Superstage in der City der Turboschlauch, sodass Kogler und sein Copilot Andre Kachel rund zwölf Sekunden einbüßten. Michael: „Ich war danach zugegebenermaßen ein bisschen sauer. Nach der langen Winterpause wartest du ewig lange auf den Start und dann passiert so etwas. Ich war einfach geil darauf, gleich einmal eine Top-Zeit in den Asphalt zu brennen.“

Rasante Aufholjagd

Am Samstagvormittag jedoch starteten Kogler/Kachel eine mehr als eindrucksvolle Aufholjagd: 13 Plätze wurden gutgemacht, viermal glänzte Kogler mit der siebtschnellsten Gesamtzeit, in der 2WD jeweils Zweitschnellster hinter dem fünffachen slowenischen Staatsmeister Aleks Humar, der einen R2 bewegte. So preschte Kogler vor auf den achten Gesamtrang, als zweitschnellster 2WD-Pilot.

Zweimal konnte Michael an diesem Vormittag sogar Gerald Rigler im viel stärkeren R5 schlagen, doch Michael winkt ab: „Gerald tat sich mit den Verhältnissen genauso schwer wie wir und am Nachmittag konnte er sich steigern, da waren die Verhältnisse dann wieder klar.“ Immerhin jedoch fehlten Kogler zur Mittagspause lediglich zehn Sekunden auf Rigler - ob man da nicht daran denkt, wie man selbst in einem R5 abschneiden würde? Michael lacht: „Naja, der Gusto auf eine R5-Premiere ist gewachsen, sagen wir es einmal so...“

Die Nachmittagsprüfungen verlangten dann noch einmal volle Konzentration - sie kamen den Einheimischen zugute, da dort ein besonders quartzhältiger Asphalt zum Einsatz kommt, der bei Hitze schmierig wird und sich wie Glatteis anfühlt. Eine der Prüfungen stammte zudem aus der berühmt-berüchtigten Saturnus-Rallye.

„Man lernt nie aus“

Michael Kogler erzählt: „Auch nach gefühlten 100 Rallyes muss ich sagen: Man lernt nie aus! Diese Nachmittagsprüfungen waren für mich wieder eine neue Erfahrung. Wir sind in Österreich in Sachen Asphalt ziemlich qualitätsverwöhnt. Zudem hatten die Strecken allesamt blinde Kuppen - also kleine Hügel, hinter welchen oftmals Abzweige folgten. Da war natürlich ein guter Aufschrieb ganz besonders gefragt und da bin ich froh, mit Andre Kachel einen so erfahrenen Mann an meiner Seite zu haben.“

Auf SP7 kam es zu einem Zwischenfall: Grega Premrl, ebenfalls auf Citroen DS3 R3 unterwegs, überschlug sich, sodass der 2WD-Führende Aleks Humar und dessen Copilot sowie Michael und Andre erste Hilfe zu leisten hatten...

Was MIG Austria-Teamchef Gottfried Kogler nicht versteht: „Humar wurde sofort eine Zeit gutgeschrieben, eine viertschnellste noch dazu. Bei uns hieß es, dass wir die Zeit aus dem zweiten Durchgang erhalten werden. Dort fuhr Michael die achtschnellste Zeit, womit das für uns okay war. Nur: Wir waren dennoch immer noch 1:50 Minuten hinten. Erst nachdem uns Helmut Schöpf den Fehler ausrechnete und wir den von ihm freundlicherweise gesandten Screenshot der Rennleitung zeigten, entschuldigte man sich und korrigierte den Fehler.“

„Volksfeststimmung - sensationell!“

Ansonsten jedoch stellt Kogler senior der Rallye ein gutes Zeugnis aus: „Es ist unfassbar, wie groß das Zuschauerinteresse bei dieser Rallye war. Entlang der ehemaligen Saturnus-Prüfung standen die Menschen beinahe Spalier - und das sind immerhin acht Kilometer. Es war eine regelrechte Volksfeststimmung. Wirklich sensationell!“

Groß war das Interesse auch im Servicepark - allerdings galt es dem „Hundeknochen“, dem Ford Escort RS2000, den Peter Schöller und Theresa Krautsieder für das MIG Austria Team pilotierten. Gottfried Kogler stellt amüsiert fest: „Dieses Auto fand bei den Fans mehr Anklang als die aktuellen Boliden.“ Schöller fuhr eine problemlose Rallye und landete auf dem 46. Gesamtrang und immerhin auf Platz sechs im Alpe Adria Rallye Cup.

Klarer Sieg im Alpe Adria Rallye Cup

Michael Kogler musste am schwierig einzuschätzenden Nachmittag ein paar „Federn“ lassen, was ihn jedoch nicht verwunderte: „Als Debütant ist es einfach schwierig auf diesem Asphalt. Die 2WD-Spitze kannte diese Prüfungen wie ihre Westentasche. So haben wir am Nachmittag rund zehn Sekunden auf die 2WD-Spitze eingebüßt.“ Letztendlich landeten Kogler/Kachel als drittbestes 2WD-Team auf dem zehnten Gesamtrang.

Wichtig war für Kogler, den „Auftrag“ zu erfüllen - und der lautet bekanntlich, den Alpe Adria Rallye Cup wie schon im Jahr 2016 vor seiner Pause wieder nach Österreich zu holen. Michael nickt: „Im Alpe Adria Rallye Cup konnten wir mit beinahe drei Minuten Vorsprung einen klaren Sieg einfahren - wir haben also einen entschlossenen ersten Schritt in Richtung Cupsieg setzen können. Und jetzt freuen wir uns schon sehr auf die nächste Station im Alpe Adria Rallye Cup, den Murauer Rallyesprint in St. Veit in rund vier Wochen.“

News aus anderen Motorline-Channels:

AARC: Rallye Vipavska-Dolina

Weitere Artikel:

AARC, Zagreb Delta Rally: Vorschau

3. Lauf des AARC - mit FIA European Rally Trophy

Mit über 150 Sonderprüfungskilometern und einer Gesamtlänge von etwas über 562 km, ist diese Rally eine Besonderheit im AARC-Kalender und auch eine besonders große Herausforderung für Mensch und Maschine.

Über besondere Gäste durfte sich Raimund Baumschlager bei einem Testtag in seiner Heimatgemeinde Rosenau freuen: Eine Gruppe des Gemeindekindergarten stattete dem 14fachen österreichischen Rallyestaatsmeister einen Besuch ab und erlebte Rallyesport hautnah.

Unsicherheit ab 2027

Hyundai bleibt bis 2026 in der WRC

Hyundai bleibt der Rallye-WM zumindest bis Ende 2026 erhalten, doch der Hersteller zögert mit einem längerfristigen Bekenntnis

ARC, ET König Rallye: Bericht Schindelegger

Starke Leistung bei ET König Rallye

Der vierte Lauf der Rallyesaison 2025 fand mit der ET König Rallye im Murtal bei Judenburg statt und das Rallyeteam Schindelegger rief dort eine gewohnt starke Leistung ab. Mit dem Klassensieg bei einer perfekten Rallye meldete sich das Team zurück.

FIA stimmt Änderungen für 2027 zu

Neue Silhouetten in der WRC

Die WRC und die FIA haben sich für die Saison 2027 auf Updates im technischen Reglement geeinigt - Die Silhouetten der Boliden werden verändert