Hohe Geldstrafe | 25.11.2024
Hohe Geldstrafe nach Sicherheitsverstoß bei der Rallye Japan
Nachdem bei der Rallye Japan ein nicht zugelassenes Fahrzeug auf eine laufende Wertungsprüfung gefahren ist, müssen die Organisatoren 50.000 Euro Strafe zahlen
Ein schwerwiegender Sicherheitsverstoß bei der zwölften Wertungsprüfung der Rallye Japan, dem Saisonfinale der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) 2024, hat für die Organisatoren empfindliche finanzielle Folgen. Nach Abschluss ihrer Untersuchungen verhängten die Sportkommissare eine Geldstrafe in Höhe von 50.000 Euro.
Weitere 100.000 Euro wurden zur Bewährung ausgesetzt und an konkrete Auflagen zur Verbesserung der Sicherheitsausbildung des Personals geknüpft.
Im Urteil der Sportkommissare heißt es wörtlich: "Die Organisatoren sind gesamtschuldnerisch zur Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von 50.000 Euro verpflichtet. Gegen die Organisatoren wird eine zusätzliche Geldstrafe in Höhe von 100.000 Euro verhängt, die unter folgenden Bedingungen zur Bewährung ausgesetzt wird:
Konkrete Bewährungsauflagen für die Organisatoren
Der Veranstalter muss vor der nächsten WRC Rallye Japan im Jahr 2025 in Zusammenarbeit mit einer speziellen FIA-Taskforce, der FIA-Sicherheitsabteilung und dem japanischen Automobilverband ein umfassendes Marshall-Training mit speziellen Modulen zur Straßenüberwachung und Kommunikation durchführen.
Die Ergebnisse des Trainings, einschließlich einer umfassenden Präsentation und eines Berichts, werden den oben genannten FIA-Kommissionen und -Ausschüssen übermittelt. Keine weiteren Verstöße des Veranstalters gegen Art. 12.2.1.h) des Internationalen Sportgesetzes 2024 bei der nächsten WRC Rallye Japan 2025".
Am Samstagmorgen fuhr ein Minivan auf die Strecke der zwölften Wertungsprüfung und zwang die Offiziellen, die Prüfung abzubrechen nachdem sechs der acht Crews der Rallye 1 das Ziel erreicht hatten. Fernsehkameras fingen ein Fahrzeug ein, das sich in entgegengesetzter Richtung der Startlinie näherte, wo der Toyota von Elfyn Evans hinter einer provisorischen Absperrung wartete.
Streckenposten meldeten den Zwischenfall nicht sofort
Einem Bericht des Veranstalters zufolge hielt das zivile Fahrzeug an einem Kontrollpunkt, an dem fünf Mitarbeiter den Ausweis des Fahrers überprüften. Der Fahrer konnte den verlangten Ausweis nicht vorzeigen und durchbrach daraufhin den nur mit einem Plastikband gesicherten Kontrollpunkt, fuhr in die laufende Prüfung und 520 Meter in die entgegengesetzte Richtung.
Das Fahrzeug wurde aufgefordert, die Strecke zu verlassen, kam dieser Aufforderung jedoch nicht nach und blieb mehr als zehn Minuten an derselben Stelle stehen. Die Polizei rückte an und eskortierte das Fahrzeug von der Strecke.
Die FIA bewertete das Verhalten der Organisatoren als "Versäumnis, angemessene Maßnahmen zu ergreifen, was zu einer unsicheren Situation führte". Dies bezieht sich auch auf die Tatsache, dass die Streckenposten den Vorfall nicht sofort dem Rennleiter gemeldet hatten.
Zweiter Zwischenfall innerhlab von drei Jahren
Die erste Meldung ging über einen Vertreter des Toyota-Teams an den FIA-Sportdelegierten in der Rennleitung. Erst als das Fahrzeug vor dem Etappenkommandanten stand, stoppte dieser den Start der Etappe.
Die Organisatoren wurden auch dafür gerügt, dass dies der zweite Zwischenfall dieser Art bei der Rallye Japan innerhalb von drei Jahren war. Auch 2022 war ein nicht autorisiertes Fahrzeug in eine laufende Prüfung eingefahren. Die WRC2-Piloten Emil Lindholm und Sami Pajari wären beinahe mit dem Fahrzeug kollidiert.
"Die Veranstaltung wurde ohne weitere Zwischenfälle dieser Art beendet. Dennoch kann dieses Problem nicht als Einzelfall betrachtet werden, denn 2022 gab es einen ähnlichen Fall, bei dem ein Fahrzeug von einer unbewachten Kreuzung ohne Absperrung in eine Wertungsprüfung einfuhr", heißt es im Bericht der Sportkommissare.
"Im Jahr 2023 gab es einen ähnlichen Fall mangelnder Kommunikation zwischen dem Zero-Car und der Rallyeleitung, was dazu führte, dass das erste Wettbewerbsfahrzeug der Etappe auf das mitten auf der Etappe geparkte Zero-Car traf."
"Die Stewards kamen zu dem Schluss, dass die Organisatoren gegen Artikel 12.2.1.h des Internationalen Sportgesetzes 2024 der FIA verstoßen haben, und angesichts der Schwere des Verstoßes wurde eine Geldstrafe gegen die Organisatoren verhängt. Eine zusätzliche Geldstrafe wurde gegen die Organisatoren verhängt, wobei die Strafe zur Bewährung ausgesetzt wurde, um eine kontinuierliche Verbesserung der Ausbildung der Streckenposten unter besonderer Berücksichtigung der Sicherheit zu fördern."