
Evans im WRC-Titelkampf | 17.09.2025
"Ogier wird nur schwer zu schlagen sein"
Elfyn Evans will Sebastien Ogier im WRC-Titelrennen Paroli bieten: Doch der Franzose ist in Topform und jagt seinen neunten Weltmeistertitel
Der Kampf um die Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) 2025 spitzt sich nach der Rallye Chile weiter zu. Drei Rallyes vor dem Saisonende trennen die beiden Toyota-Piloten Sebastien Ogier und Elfyn Evans im WM-Klassement nur zwei Punkte. Während Ogier in Chile seinen fünften Saisonsieg feiern konnte, musste sich Evans um 11,0 Sekunden geschlagen geben und die Gesamtführung an seinen Toyota-Teamkollegen abgeben.
Evans, der weiterhin auf seinen ersten WM-Titel hofft, zeigte sich kämpferisch, räumte aber auch ein, dass Ogier nur schwer zu schlagen sein wird. "Wir wissen, wie schnell er überall ist. Das ist die Realität und genau das ist unsere Herausforderung", erklärte Evans, der in Chile seinen sechsten Podestplatz der Saison erzielte.
"Es ist kein Geheimnis, dass er einer der besten Fahrer ist, die es in diesem Sport je gegeben hat. Über die letzten drei Rallyes wird er nur schwer zu schlagen sein, aber wir werden unser Bestes geben", so Evans weiter.
Warum Evans zuversichtlich auf die nächsten Rallyes blickt
Der Waliser hatte vor Chile noch neun Punkte Vorsprung, liegt nun aber mit zwei Zählern Rückstand auf Platz zwei. Als nächste Station steht Zentraleuropa-Rallye auf Asphalt im Kalender, gefolgt von der Rallye Japan, die Evans ebenfalls optimistisch stimmt: "Ich denke, alles ist offen bei den nächsten beiden Asphalt-Events. Wir haben in der Vergangenheit auf beiden Strecken gute Leistungen gezeigt, darauf können wir aufbauen."
Trotz der Niederlage in Chile zog Evans ein positives Fazit. Nach Problemen beim Tempo in Paraguay zeigte er in Chile wieder eine deutlich bessere Geschwindigkeit und führte das Feld zu Beginn sogar an, bevor Ogier am Samstag die Kontrolle übernahm. "Natürlich ist es ein gemischtes Gefühl. Wir haben in Paraguay wirklich gelitten, hier war die Pace deutlich besser. Der Preis für unsere Startposition am Freitag war hoch, aber insgesamt war es ein solides Wochenende", so Evans.
Ogier hingegen sieht sich nach seinem jüngsten Triumph in einer komfortablen Position, bleibt aber vorsichtig. Mit fünf Siegen aus acht Einsätzen und einer makellosen Podestbilanz sammelte er bislang im Schnitt 28 Punkte pro Rallye. In Chile erreichte er sogar das Maximum von 35 Punkten.
Ogier: "Entspannen können wir noch nicht"
"Wir haben an diesem Wochenende die Punkte mitgenommen, die wir verdient haben. In Paraguay war das nicht möglich, daher bin ich diesmal direkt zufrieden", sagte der achtmalige Weltmeister. "Natürlich ist es sehr positiv, mit zwei Punkten Vorsprung in die letzten drei Rallyes zu gehen. Die Saison war bisher fast perfekt, aber eine perfekte Saison ist nahezu unmöglich. Das ist noch nie gelungen. Drei Läufe stehen noch aus, und die Gelegenheit ist da, aber es wird schwierig. Entspannen können wir uns noch nicht."
Sollte Ogier, der seit 2022 nicht mehr Vollzeit in der WRC fährt, tatsächlich seinen neunten WM-Titel gewinnen, würde er mit seinem Landsmann und früheren Erzrivalen Sebastien Loeb gleichziehen.