WRC Saudi-Arabien: Tag 2 (SP 7) | 27.11.2025
Ogier in erster Etappe vor Rovanperä und Evans
Adrien Fourmoux (Hyundai) führt die neue Rallye an - Sebastien Ogier Siebter - Kalle Rovanperä trotz Reifenschaden vor Elfyn Evans, der als "Straßenfeger" viel verliert
Die Startreihenfolge bestimmt am ersten Tag der erstmals ausgetragenen Rallye in Saudi-Arabien das Geschehen. Mit Adrien Fourmaux (Hyundai), Sami Pajari (Toyota) und Martins Sesks (M-Sport Ford) sind drei vermeintliche Außenseiter an der Spitze. Im WM-Kampf hat Sebastien Ogier die Nase vor Kalle Rovanperä und Elfyn Evans.
Bei der 14. und letzten Rallye fällt die Entscheidung, welcher Toyota-Fahrer Weltmeister wird. Evans ist mit drei Punkten Vorsprung auf Ogier zum Finale gereist. Mit 24 Punkten Rückstand hat Rovanperä ebenfalls noch rechnerische Chancen.
Die Rallye begann bereits am Mittwochabend mit einer kurzen Superspecial. Ott Tänak (Hyundai) markierte knapp vor Ogier Bestzeit. Evans und Rovanperä folgten mit weniger als drei Sekunden Rückstand auf den Plätzen fünf und sechs.
Am Donnerstag standen zunächst zwei Schleifen zu je drei Wertungsprüfungen auf dem Programm. Das Terrain war schwierig und abwechslungsreich. Der Tag begann mit einer sehr sandigen Strecke, wodurch mit jedem Auto die Zeiten deutlich besser wurden.
Sesks fuhr in WP2 (Al Fasallyah 1) Bestzeit und übernahm die Führung. Bei den drei Titelanwärtern lag Ogier knapp vorne. WP3 (Moon Stage 1) präsentierte sich anschließend mit extrem steinigen Passagen.
Aber von den Spitzenfahrern erlitt nur Thierry Neuville (Hyundai) einen Reifenschaden rechts hinten. Erneut beeinflusste der Säuberungseffekt mit jedem Auto maßgeblich die Zeiten. Wieder markierte Sesks Bestzeit, während das WM-Trio Zeit auf den Ford-Piloten einbüßte.
Entscheidend war WP4 (Khulays 1) vor der Mittagspause, wo ebenfalls auf hartem, steinigen Boden gefahren wurde. Evans verpasste einmal eine Abzweigung und verlor beim Wenden zusätzliche Sekunden.
Noch härter traf es Rovanperä. Ein Reifenschaden links hinten kostete den zweimaligen Weltmeister 49,6 Sekunden. Rovanperä hielt nicht an, um den Reifen zu wechseln und schleppte seinen Yaris ins Ziel.
"Ich habe nichts getroffen", ärgert sich der Finne. "Das fasst dieses Jahr recht gut zusammen. Es ist immer so. Alle diese Reifenschäden kommen aus dem Nichts. Es ist, wie es ist." Damit zeigte sich beim Mittagsservice ein erstes Bild.
Sesks führte 1,3 Sekunden vor Fourmaux und 1,7 Sekunden vor Pajari, der in WP4 die Bestzeit aufstellte. Ogier war Siebter (+27,6), Evans Achter (+50,3) und Rovanperä Zehnter (+1:08,0 Minuten). Am Nachmittag wurden die drei Wertungsprüfungen erneut gefahren.
Elfyn Evans verliert weitere Zeit
Der Säuberungseffekt war in der zweiten Schleife sogar noch größer. Sesks nutzte seine gute elfte Startposition und fuhr in WP 5 (Al Fasallyah 2) Bestzeit, aber in WP6 (Moon Stage 2) hatte er einen Reifenschaden rechts hinten, fuhr aber ins Ziel.
Pajari übernahm dadurch wieder die Führung, aber in WP7 (Khulays 2) verlor er Zeit, weil rechts vorne sein Reifen delaminierte. Somit führte nach WP7 Fourmaux 5,3 Sekunden vor Pajari und 8,9 Sekunden vor Sesks.
Im WM-Kampf hatte Ogier die Nase vorne. Mit 46,2 Sekunden Rückstand hielt er den siebten Platz. "Das Sauberfahren war heute den gesamten Tag schrecklich", moniert der achtmalige Weltmeister, der mit dem erneuten Titelgewinn mit Sebastien Loeb gleichziehen würde.
Rovanperä überholte in WP7 Evans in der Gesamtwertung. Somit hielt Rovanperä Platz acht (+1:22,5 Minuten) und Evans Rang neun (+1:26,2 Minuten). Im Ziel verriet Rovanperä, dass es sein Ziel war, Evans noch am Donnerstag zu überholen.
"Wir haben nichts mehr zu verlieren. Auch wenn es hart war, habe ich gepusht. Gut, dass ich morgen hinter Elfyn starten werde", so Rovanperä. Evans, der zum ersten Mal Weltmeister werden könnte, erlebte als erster Starter eine extrem schwierige Etappe.
"Es war hart", atmet der Waliser durch. "Der Säuberungseffekt war in der zweiten Schleife schlimmer als in der ersten. Die Haarnadeln waren auf losem Untergrund ein Albtraum." Auf Ogier hat der Waliser 40 Sekunden verloren.
Donnerstagabend fand zum zweiten Mal die kurze Super Special in der Stadt Dschidda statt. Am Freitag ist die zweite Etappe mit 134 Kilometern die längste der Rallye. Es stehen drei Prüfungen auf dem Programm, die zweimal gefahren werden.



















