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Schotterfestival

Fans und Fahrer fiebern dem 2. Saisonlauf mit Spannung entgegen, aufgrund des hohen Schotteranteils spricht man von der deutschen "Akropolis".

Drei WRC-Boliden, vier Teilnehmer im Feld der Super-1600-Fahrzeuge, sechs Schotter-Spezialisten aus Skandinavien und – natürlich – die Fahrer-Elite aus der Deutschen Rallye-Meisterschaft:

Die überwiegend auf losem Untergrund ausgetragene Jagd nach den DRM-Punkten verspricht gleich mehrfach Spannung. Nach seinem Ausfall beim DRM-Auftakt Mitte März will das amtierende Meister-Gespann aus Matthias Kahle und Co-Pilot Peter Göbel (Skoda Octavia WRC) verlorenes Terrain gut machen, im hochkarätig besetzten Super-1600-Feld tritt Leader Carsten Mohe mit Co. Lutz H. Uhlig (Renault Clio Super 1600) zur Verteidigung der Tabellenspitze erneut gegen Rainer Jostes / Jan Enderle (Citroën Saxo Super 1600) und Horst Rotter / Dieter Hawranke (Opel Corsa Super 1600) an. Mit Vladan „V-Man“ Vasiljevic (VW Polo Super 1600) bereichert außer-dem ein Pilot aus der Junior-Rallye-WM das 1600er Feld.

„Eigentlich ist es ja wie immer,“ grinst der amtierende Meister Matthias Kahle vor der Pneumant-Rallye. „Gewinnen wollen wir jedes Mal, diesmal aber ganz besonders.“ Die Quelle für die Extra-Portion Motivation wird beim Blick auf die Tabelle klar:

Beim ersten DRM-Lauf bei der Rallye Oberland musste der vierfache deutsche Rallye-Meister mit Co-Pilot Peter Göbel den Skoda Octavia WRC nach der ersten Wertungsprüfung mit Motorschaden abstellen. Da half auch die auf der WP standesgemäß markierte Bestzeit nichts: Das Punktekonto der Titelverteidiger weist vor der ADMV-Pneumant-Rallye keinen Zähler auf.

„Wir müssen das gleiche wie immer tun: möglichst schnell fahren und nicht zu viel riskieren“, erklärt Kahle, der mit dem Rallye-Schicksal nicht hadert: „So ein Ausfall kann immer passieren – das hat dann aber nichts mit der Rallye zu tun, sondern mit den Tücken der Technik.“

Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Aufholjagd sind dabei bestens, verbindet Kahle doch mit der Pneumant-Rallye viele positive Erinnerungen: Hier absolvierte er nach einigen national ausgeschriebenen Veranstaltungen seine erste internationale Rallye und fuhr seitdem bereits fünf Mal (1997, 1998 sowie 2000, 2001 und 2002) als Sieger über die Zielrampe.

Qualität und Quantität im Starterfeld

Doch auch andere Teams wollen bei der Pneumant-Rallye eine der Top-Platzierungen erreichen. So etwa Maik Stölzel, der einen privaten Skoda Octavia WRC an den Start bringt. Nach seinem beachtlichen dritten Platz beim Auftaktlauf liegt er als bester Privatier auf dem zweiten Platz der Meisterschaftswertung. Unter den internationalen Teams, die das Schotter-Spektakel alljährlich an die Elbe lockt, findet sich ein dritter Octavia WRC – er wird vom Prager Petr Voigt an den Start gebracht.

Auch der Finne Sakku Vierimaa ist bekennender Fan der Pneumant-Rallye. „Wunderschöne Prüfungen, eine tolle Organisation und nette Menschen“, schwärmt der Pneumant-Sieger von 1991. Den Rallye-Weltenbummler lockt es immer wieder zurück zu ‚seiner' Rallye, auch, wenn er bei den letzten Auftritten meist vom Pech verfolgt war. Diesmal setzt er erstmals einen Subaru Impreza STI ein, der nach dem Reglement der seriennahen Gruppe N vorbereitet ist. Für den Gesamtsieg wird es mit diesem Fahrzeug zwar wohl nicht reichen, für ein Demonstration seiner Fahrkunst allerdings allemale.

Spannender Fight in der Gruppe N

Dem finnischen Schotter-Spezialisten allerdings droht auch in diesem Jahr harte Konkurrenz. Neben DRM-Leader Hermann Gaßner ist da etwa der junge Schwede Oscar Svedlund. Der Skandinavier belegte beim DRM-Finale 2002 nicht nur den hervorragenden dritten Gesamtrang, sondern fuhr kurz darauf beim WM-Finale in Großbritannien als Sieger der Gruppe-N-Wertung über die Zielrampe. Auch Gaßner gelang 2002 bei einem WM-Lauf das Kunststück, die Gruppe N zu gewinnen:

Er pilotierte das bestplatzierte seriennahe Fahrzeug bei der ADAC Rallye Deutschland. Nun führt der amtierende Vizemeister mit Co Siggi Schrankl auf seinem Mitsubishi Carisma GT die aktuelle DRM-Tabelle an und wird alles daran setzen, den Klassensieg zu holen. Denn nur so hat er die Möglichkeit, durch Punkte für den Sieg in der Division und Punkte für eine gute Gesamtplazierung den amtierenden Meister Kahle auf Distanz zu halten.

Super 1600 hart umkämpft

Gleich vier Fahrzeuge der aus der WM bekannten Super-1600-Kategorie treten zum Schotter-Vergleich rund um Wittenberg an. Den Auftaktlauf gewannen Carsten Mohe und Co Lutz Uhlig im brandneuen Renault Clio Super 1600. Nach einem eigens anberaumten Test auf Schotter ist der Sachse zuversichtlich:

„Wir haben viel am Setup arbeiten können, und wollen natürlich unsere Führung in der Super-1600-Meisterschaft verteidigen.“ Citroën-Youngster Rainer Jostes startet erstmals bei der Pneumant-Rallye. „Ich weiß bislang nur aus Erzählungen, was auf mich zukommt“, so der 24-Jährige, „aber mein Sportchef Harald Demuth meinte, das würde mir sicherlich gut gefallen.“

Bei seiner Premiere im Citroën Saxo Super 1600 bei der Oberland-Rallye konnte er von Beginn an überzeugen. Zeitweise lag er sogar vor Mohe. Mit dem zweiten Platz war er mehr als zufrieden. „Ich fahre auch hier ganz ohne Druck und freue mich einfach, dass ich ein so tolles Auto fahren kann.“

Ehrgeiziger gibt sich da der Konkurrent im Opel Corsa Super 1600: Horst Rotter konnte nach einem Motorschaden den Auftaktlauf nicht beenden und will nun verlorenes Terrain gut machen: „Nun fahren wir natürlich den Punkten hinterher und müssen unbedingt ankommen“, so Rotter. Zur Vorbereitung testete er auch auf Schotter. Mit positivem Eindruck:

„Es ist erstaunlich, was dieser Corsa auch auf den härtesten Schotterstrecken wegsteckt“, so der Routinier, der im vergangenen Jahr noch auf einem seriennahen Fahrzeug unterwegs war und deshalb anmerkt: „Das Auto ist bestens vorbereitet, ich glaube da muss nur der Fahrer noch etwas dazulernen.“

Komplett wird das Super-1600-Quartett durch Vladan ‚V-Man' Vasiljevic. Er pilotiert einen VW Polo Super 1600 in der Junior-WM und nutzt die Pneumant-Rallye als Vorbereitung auf den nächsten WM-Lauf in Griechenland, der ebenfalls auf Schotter ausgetragen wird. „Nicht umsonst wird die Pneumant-Rallye ja auch die ‘Deutsche Akropolis‘ genannt“, grinst der junge WM-Pilot.

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