
DRM: Lausitz-Rallye | 12.10.2014
Zeltner krönt sich vorzeitig zum Meister
Aufgrund unbefahrbarer Schotter-SPs musste die Lausitz-Rallye vorzeitig abgebrochen werden – Ruben Zeltner sichert sich den Meistertitel.
Foto: Adac Motorsport
Ruben Zeltner ist Deutscher Rallye-Meister 2014. Dem Porsche-Pilot aus Lichtenstein in Sachsen, ist der Titel bereits einen Lauf vor dem gemeinsamen Finale von Deutscher Rallye-Meisterschaft (DRM) und Rallye Masters bei der 3-Städte-Rallye (24. bis 25. Oktober) nicht mehr zu nehmen. Der schärfste Verfolger des neuen Champions, Hermann Gaßner junior (Surheim), sammelte mit seiner Co-Pilotin Ursula Mayrhofer im Mitsubishi Lancer R4 bei der Lausitz-Rallye zwei Punkte zu wenig, um die Meisterschaftsentscheidung noch offen zu halten. Beim einzigen reinen Schotter-Lauf der Saison schlug er sich allerdings achtbar: Hinter dem Norweger Anders Gröndal (Subaru Impreza N14) schloss Gaßner junior mit dem den zweiten Platz und damit als bester DRM-Pilot ab. Dritter wurde der Lette Martins Svilis (Mitsubishi Lancer Evo 8). Wegen Unbefahrbarkeit der letzten Prüfungen wurde die Rallye verkürzt und nach der achten von zehn Sonderprüfungen (SP) beendet.
"Unsere Chancen sind eher theoretischer Natur, deshalb möchte ich hier ganz entspannt fahren", hatte Zeltner-Verfolger Hermann Gaßner junior bei der Lausitz-Rallye die Ausgangslage skizziert. Doch einmal auf den anspruchsvollen Schotter-SPs unterwegs, gab der Surheimer Vollgas: Im Kampf mit einer ganzen Armada starker Schotter-Spezialisten aus Nord- und Osteuropa war er der beste deutsche Teilnehmer und konnte sich in einem spannenden Kampf um die zweite Position durchsetzen. Vielleicht wäre sogar noch mehr drin gewesen, wenn nicht der spätere Sieger Anders Gröndal bereits zu Beginn uneinholbar in Führung gegangen wäre. Der Norweger nutzte die freie Sicht auf der Auftaktprüfung und setzte sich über eine Minute vom Rest des Feldes ab, während die Konkurrenten durch den dichten Staub gehandicapt waren. "Die Sichtweite lag teilweise unter zwei Metern", beschreibt Gaßner junior. "Auf der Prüfung haben wir mehrfach gestanden. So schleppten wir von Beginn an einen Riesen-Rückstand mit uns herum." Dennoch konnte der Surheimer mit seiner Leistung zufrieden sein, auch wenn es nicht dazu reichte, die Titelentscheidung noch einmal zu vertagen: "Zu Beginn musste ich mich noch daran gewöhnen, den R4 auf Schotter zu bewegen. Das war für uns eine Premiere. Aber es lief immer besser - das Auto ist wie gemacht für Schotter." Am Ende fehlten ihm schließlich 3,1 Sekunden: Auf der als Powerstage gewerteten SP 7 wurde er mit diesem Rückstand auf den Finnen Kristian Kiviniemi (Mitsubishi Lancer R4) als Dritter gewertet und erhielt dafür einen Zusatzpunkt. Er hätte neben den 25 Punkten für den DRM-Sieg aber die drei Punkte für die Bestzeit benötigt, um Zeltners Titel zu verhindern. So blieb dem Deutschen Rallye-Meister von 2009 nur, dem diesjährigen Champion sportlich-fair zu gratulieren: "Herzlichen Glückwunsch an Ruben, er hatte eine Super-Saison. Wir haben versucht, es noch bis zum Finale spannend zu halten, aber letztlich haben uns dazu die zwei Pünktchen in der Powerstage gefehlt."