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Deutsche Rallye-Elite in Niedersachsen

Die besten Rallyepiloten Deutschlands im direkten Vergleich – alle Top-Favoriten aus Rallye Masters und DRM sind in Sulingen am Start.

Im ADAC Rallye Masters und der Deutschen Rallye-Meisterschaft geht es Schlag auf Schlag für die besten Rallyepiloten Deutschlands: Nur eine Woche nach dem vierten Lauf steht bei der Rallye Sulinger Land (2. und 3. Mai 2014) die nächste Runde für die beiden Championate an. Auch für die Rallye südlich von Bremen haben sich alle Favoriten angemeldet.

Ihnen stehen 147,5 Kilometer auf insgesamt 14 Sonderprüfungen bevor – darunter auch eine äußerst selektive Königsprüfung in einem ehemaligen Militär-Depot. Im so genannten IVG-Gelände wurden Grundlagen für Siege geschaffen, hier sind aber auch schon so manche Hoffnungen in den engen und rutschigen Asphalt-Straßen zerschellt.

Der DRM-Führende Hermann Gaßner junior (Bild) tritt im Mitsubishi Lancer R4 erstmals in Sulingen an. Tipps kann er sich bei Vater Hermann Gaßner (Mitsubishi Lancer Evo 10) holen, der an der Tabellenspitze des Rallye Masters steht und die Veranstaltung aus eigener Erfahrung bestens kennt. Auch bei den Verfolgern in beiden Serien sind die Voraussetzungen sehr unterschiedlich – Spannung ist also programmiert.

Am Freitag Abend steht nach dem Start unter anderem ein spektakulärer Zuschauerrundkurs in Sulingen auf dem Programm. Am Samstag gehen die Teams ebenfalls von Sulingen aus auf die Reise und kehren zu Regrouping und Service jeweils nach dort in den Servicepark zurück.

Ein verwirrendes Geflecht kleiner und meist extrem rutschiger Asphaltwege: Das erwartet die Teams auf den beiden, jeweils rund 20 Kilometer langen Königsprüfungen des fünften Saisonlaufs. Nur zwei der 14 SP führen über das IVG-Gelände, doch die haben es in sich. Die scharfen Randsteinkanten verzeihen keinen Fahrfehler und haben in der Vergangenheit immer wieder Reifenschäden und geplatzte Hoffnungen verursacht. Hier wurde aber auch schon oft der Grundstein zu späteren Siegen gelegt.

Die Fahrer gehen mit großem Respekt auf die beiden Prüfungen, sie verbindet eine Art Hassliebe mit dem IVG-Gelände. Einer der intimsten Kenner des Straßengeflechts ist Lokalmatador Christian Riedemann, der schon als Kind seinem Vater Jürgen half, dort SP auf- und abzubauen. Dem Sieger des ADAC Rallye Junior Cup 2009 gelang 2012 die Sensation, im kleinen Citroën DS3 R3T gegen die versammelte internationale Konkurrenz auf wesentlich leistungsstärkeren Fahrzeugen zu gewinnen.

In diesem Jahr startete Riedemann mit Platz zwei in Portugal erfolgreich in die Junior-WM. Sein Heimspiel nutzt er, um sich auf den nächsten WM-Auftritt vorzubereiten. Für ihn hat das Heimspiel einen sehr hohen Stellenwert. Am Wochenende vor dem Heimspiel hat er noch schnell den praktischen Teil seiner Meisterprüfung absolviert, seine Ziele sind klar definiert. "Den Gesamtsieg zu wiederholen wird bei dem Starterfeld unmöglich sein", vermutet er. "Aber ich würde schon gerne unter den ersten Fünf ins Ziel fahren und wieder für eine Überraschung auf dem IVG-Gelände sorgen."

An Kandidaten für die Top-Positionen beim fünften gemeinsamen Lauf von Rallye Masters und DRM mangelt es nicht. Hoch motiviert durch den zweiten Saisonsieg nur ein Wochenende zuvor kommt DRM-Leader Hermann Gaßner Junior mit Co-Pilotin Ursula Mayrhofer aus Österreich nach Sulingen. "Die Prüfungen in Sulingen kenne ich bislang nicht, ich weiß nur, dass der Schotteranteil recht klein ist. Der Vergleich mit Mark (Wallenwein; Anm.) und Ruben (Zeltner; Anm.) geht dort in die nächste Runde. Beide werden sicherlich richtig Gas geben, das wird wieder ein enger Fight", so der Bayer.

Auch der DRM-Zweite Mark Wallenwein (Škoda Fabia S2000) erwartet erneut einen extrem harten Vergleich. Er will gemeinsam mit Co-Pilot Stefan Kopczyk erneut zum Angriff auf Gaßner junior blasen, der ihn in Hessen auf den zweiten Rang verwiesen hat. "Alle werden wieder ans Limit gehen müssen", ist seine Prognose angesichts der Leistungsdichte an der Tabellenspitze.

Ruben Zeltner aus dem sächsischen Lichtenstein, der dritte Top-Favorit, tritt in Sulingen wieder mit Ehefrau Petra auf dem Beifahrersitz an. Er gehört mit seinem Porsche 911 GT3 R ebenfalls zu den Rookies in Sachen Sulingen. "Ich habe so gar keine richtige Vorstellung, was mich da erwartet", gesteht er. "Vom IVG-Gelände habe ich schon regelrechte 'Schauergeschichten' gehört. Es soll extrem eng und rutschig sein. Ich versuche dort meine Haut gegen Hermann Gaßner junior und Mark Wallenwein so teuer wie möglich zu verkaufen. Vielleicht kann ich sie dann auf den anderen WPs ein bisschen ärgern." Die aktuelle Meisterschaftssituation gefällt dem Geschäftsführer des Sachsenrings: "Es geht an der Spitze schon richtig zur Sache. Dieses Niveau ist der DRM wirklich würdig."

Gleich hinter dem Spitzentrio lauert eine ganze Armada weiterer Podestanwärter. Angeführt wird sie von Hermann Gaßner, dem amtierenden Champion im Rallye Masters. Er kann im Gruppe-N-Lancer normalerweise nicht um den Gesamtsieg mitfahren – was aber die Mischung aus Erfahrung, Können und Gasfuß auszurichten vermögen, zeigte er erst beim vergangenen Lauf in Hessen: Auf der finalen Powerstage, auf der für die schnellsten drei Piloten wertvolle Zusatzpunkte zu holen sind, düpierte er die gesamte Konkurrenz als er die SP-Bestzeit holte. "In Sulingen wollen wir wieder den Sieg in der Division anpeilen, um mit den maximalen Punkten unsere Masters-Führung auszubauen", so der vierfache Deutsche Rallyemeister. "Was dabei dann im Gesamtklassement möglich ist, das muss sich zeigen."

Zu den Verfolgern zählt auch Dirk Riebensahm im Peugeot 207 S2000. "In Sulingen wird unsere Lernphase weitergehen", sagt er mit Blick auf den S2000-Renner, den er erst seit dieser Saison pilotiert. "Ich war noch nie bei dieser Rallye und bin sehr gespannt, vor allem auf das IVG-Gelände". Einen weiteren Porsche 911 GT3 bringt Maik Stölzel nach Norddeutschland mit. Zu den Favoriten gehört außerdem der Hamburger Jan Becker, der im bärenstarken Subaru Impreza WRX bei der Wikinger-Rallye hinter Gaßner Junior auf Rang zwei fuhr. "Das war für unser gesamtes Team natürlich ein Auftakt nach Maß. In Sulingen waren wir bis jetzt immer vom Pech verfolgt und sind noch nie ins Ziel gekommen. Das IVG-Gelände ist extrem tückisch. Da kann schnell mal etwas daneben gehen. Aber natürlich wollen wir uns eher vorne einreihen."

Die Rallye Sulinger Land beginnt nach zwei kurzen Auftaktprüfungen am Freitag Abend mit dem Zuschauerrundkurs inmitten von Sulingen. Hier sorgen alljährlich tausende Fans für eine regelrechte Stadionatmosphäre. Der Samstag Vormittag steht nach dem Restart um 8:15 Uhr dann ganz im Zeichen der beiden Prüfungen auf dem IVG-Gelände. Am Nachmittag stehen schnelle Asphaltstrecken nördlich von Sulingen auf dem Programm: Zwei Durchgänge über die jeweils vier Prüfungen sind dort zu absolvieren. Gegen 19 Uhr werden dann auf der Zielrampe im Ortszentrum von Sulingen die Sieger geehrt.

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