RALLYE

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
ERC: Akropolis-Rallye

Al-Attiyah führt - Grjasin brennt ab

Nasser Al-Attiyah führt nach dem ersten Tag der Akropolis-Rallye in Griechenland - Kajetanowicz mit gleich zwei Platten - Grjasins Auto fackelt in Führung liegend ab.

Foto: FIA ERC

In Abwesenheit von Tabellenführer Aleksei Lukjanuk, der sich von seinem schweren Unfall beim Testen in Russland erholt, hat Nasser Al-Attiyah (Ford) die Führung bei der Rallye Akropolis übernommen. Nach sechs von zwölf Sonderprüfungen führt der Katari mit 8,4 Sekunden vor Bruno Magalhaes (Skoda) und Kajetan Kajetanowicz (Ford), der gleich zwei Plattfüße auf dem rauen Terrain zu beklagen hatte. Draußen ist hingegen Nikolaj Grjasin, dessen Skoda vor der letzten Prüfung Feuer fing.

Für den Letten war es ein großes Drama, schließlich lag er von der ersten Prüfung an in Führung. Auf Gravia 1, der mit 24,8 Kilometern längsten Prüfung des Tages, legte der 19-Jährige wie die Feuerwehr los und schenkte Al-Attiyah 11,8 Sekunden ein. "Eine gute Zeit, aber hinter uns werden sie sicher noch schneller fahren", sagte er im Ziel der Prüfung. Weit gefehlt, Grjasin ging in Führung und gab diese trotz einiger Dreher nicht mehr ab. Al-Attiyah schlug zwar auf SP4, der zweiten Durchfahrt von Gravia, mit einer Bestzeit zurück, konnte den Anfangs-Rückstand aber nicht mehr aufholen.

Grjasin ging mit elf Sekunden Vorsprung aus der fünften Prüfung heraus und hatte nur noch eine SP vor sich. Diese sollte er aber nie erreichen. Auf der Verbindungsetappe stand sein Skoda Fabia R5 urplötzlich lichterloh in Flammen. "Wir wissen nicht, was passiert ist", ist Grjasin, der sich wie sein Beifahrer Jaroslaw Fedorow aus dem Fahrzeug retten konnte, verzweifelt. "Wir sind ganz normal auf der Straße gefahren und in einer Kurve rutschte das Auto plötzlich über die Hinterachse. Als wir angehalten haben, haben wir versucht, das Feuer zu löschen. Aber das war nicht möglich, denn das Feuer kam von unten, vielleicht vom Tank."



Al-Attiyah vs. Magalhaes

Selbst als andere Teilnehmer versuchten, zu helfen, ließ sich das Feuer nicht löschen. Der Bolide brannte vollkommen ab. Damit übernahm Al-Attiyah die Führung, die aber nie sonderlich groß wurde. Bruno Magalhaes heftete sich an die Fersen des zweimaligen Dakar-Siegers. "Wir müssen die Pacenoten noch etwas abändern", nörgelte er immer wieder auf der ersten Schleife. Bei der zweiten Durchfahrt der Prüfungen legte er zu und gewann die Amfissa-Prüfung, die fünfte Prüfung des Tages. Auf SP6 verkürzte er den Vorsprung weiter und liegt nun nur noch 8,4 Sekunden hinten.

Auf Rang drei liegt Kato Kajetanowicz. Der Europameister der vergangenen beiden Jahre verlor alleine durch seinen Plattfuß auf der Eröffnungsprüfung 45 Sekunden. Mit drei SP-Bestzeiten war der Pole Mann des Tages, wurde aber durch einen zweiten Platten auf SP5 erneut zurückgeworfen. Mit knapp 30 Sekunden Rückstand hat er zwar viel Arbeit vor sich, angesichts seiner starken Vorstellung darf er aber noch nicht abgeschrieben werden.

Von Thurn und Taxis kommt gut zurecht

Hinter den drei bestimmenden Fahrern hat sich Socratis Tsolakidis (Skoda) mit einer Minute Rückstand eingerichtet, alle weiteren Fahrer liegen schon über zwei Minuten zurück. Albert von Thurn und Taxis (Skoda) schlug sich mit Rang neun beachtlich. "Das ist unglaublich!", feiert der Prinz sein jüngstes Motorsport-Abenteuer. "Wir haben heute große Verbesserungen erzielt, verfügen über ein gutes Set-up und haben viel Vertrauen zu Auto. Wir liegen weiter vorn als erwartet."


Schon am ersten von zwei Wettbewerbstagen klagten zahlreiche Fahrer über die brutalen Bedingungen. Temperaturen von 30 Grad im Schatten machten in Kombination mit den scharfen Steinen selbst den härtesten Reifen zu schaffen. Am Sonntag stehen sechs weitere Prüfungen auf dem Programm, darunter die gefürchtete Königsetappe Elatia/Karya mit fast 34 Kilometern Länge.

Ergebnis nach Sonderprüfung 6/12 (Top 10):

01. Nasser Al-Attiyah (Ford) - 01:20:31.9 Stunden
02. Bruno Magalhaes (Skoda) +8,4 Sekunden
03. Kajetan Kajetanowicz (Ford) +29,5
04. Socratis Tsolakidis (Skoda) +1:02.2 Minuten
05. Murat Bostanci (Ford) +2:26.7
06. Gregorz Grzyb (Skoda) +2:44.8
07. George Philippedes (Skoda) +2:48.6
08. Alexandros Tsouloftas (Citroen) +3:10.9
09. Albert von Thurn und Taxis (Skoda) +5:10.4
10. Efthimios Halkias (Mitsubishi) +6:38.6

News aus anderen Motorline-Channels:

ERC: Akropolis-Rallye

Weitere Artikel:

Der Automobil-Weltverband FIA hat die finalen Details der neuen WRC-Regeln 2027 bestätigt - Was sich ändert und welche Vorgaben die Hersteller erfüllen müssen

Bei der Pressekonferenz zur 39. LKW FRIENDS on the road JÄNNERRALLYE powered by WIMBERGER waren Teilnehmer, Sponsoren und Medienvertreter in riesiger Anzahl zu Besuch

TEC7 ORM, Jännerrallye: Vorschau

Nationale Topstars fordern internationale WM-Starter

Zum Auftakt der TEC7 ORM dürfen sich die Fans in Freistadt auf ein Feuerwerk des Motorsports freuen. Nach finalem Stand werden sich in der PS-stärksten Kategorie 15 Teams mit Rally2-Boliden um den Sieg bei der Jännerrallye matchen.

Zwei Weltmeister sagen ade

Rovanperä und Tänak über ihre Zukunft

Zwei Rallye-Weltmeister verabschieden sich - Kalle Rovanpera richtet den Blick auf den Formelsport - Tanak spricht über Belastung und kritisiert die WRC-Organisation

Präsentation Wagner/ORLEN

Simon Wagner zeigt neues Design

Ein Jahr nach dem großen Markenwechsel setzt Simon Wagner erneut ein Zeichen – und präsentiert mit ORLEN Austria einen starken neuen Partner an seiner Seite

Verpflichtung bei Dacia

Loeb vorerst nicht in der WRC

Sebastien Loeb lässt die WRC-Zukunft offen, sieht aber aktuell keine Chance auf ein Comeback: Vor allem seine Verpflichtung bei Dacia steht im Weg