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Rallye-WM: Interview

Mikkelsen: "2017 war frustrierend"

Arbeitslos, dann via Škoda zu Citroën und weiter zu Hyundai: Andreas Mikkelsen lässt seine Saison und ihre Mühsale Revue passieren.

"Es war ein frustrierendes Jahr", fasste Andreas Mikkelsen seine soeben beendete Rallyesaison zusammen. Nach dem überraschenden Ausstieg von Volkswagen ist der Norweger vor zwölf Monaten quasi auf der Straße gestanden. Sébastien Ogier heuerte bei M-Sport an, Jari-Matti Latvala kam bei Toyota unter. "Ich denke, dass ich zu den besten Fahrern zähle, und wenn du kein Auto hast, ist das ein schlechtes Gefühl", hielt Mikkelsen fest. "Wir mussten uns zurückkämpfen und haben es am Ende auch geschafft."

Da Mikkelsen von keinem WRC-Team berücksichtigt wurde, musste er die Saison in einem Škoda Fabia R5 beginnen. Später ging es über Citroën zu Hyundai, wo er einen Zweijahresvertrag erhielt und um den WM-Titel kämpfen will. "Ja, es sieht sehr gut aus", sagte er gut gelaunt. "Ich bin für das nächste Jahr im besten Team – die Leistungsfähigkeit des Autos ist sehr gut. Das Auto hat gezeigt, dass es auf jedem Untergrund gewinnen kann, und es ist auch zuverlässig. Wir haben ein sehr gutes Paket. Es könnte für mich nicht besser laufen."

Schon im vergangenen April hat er in Portugal erstmals für Hyundai getestet, aber ein Vertrag kam zu diesem Zeitpunkt nicht zustande. Warum nicht? "Natürlich habe ich mir Hoffnungen gemacht, wir waren einem Vertrag sehr nahe", blickte Mikkelsen zurück, "aber es gab nicht das Budget, um vier Autos einzusetzen. Trotzdem war es gut, einige Kilometer zu fahren. Für Hyundai war es gut, Rückmeldungen über das Auto zu bekommen, weil ich den Polo kannte und die Autos vergleichen konnte. Es war für beide Seiten von Vorteil."

Stattdessen landete der 28jährige bei Citroën, für das er ab der Sardinien-Rallye fuhr. Mikkelsen sollte neben dem glücklosen Kris Meeke den C3 WRC konkurrenzfähiger machen. Mit dem zweiten Platz bei der Asphaltrallye in Deutschland feierte Mikkelsen seinen ersten Podestplatz der Saison in der Topklasse, doch nach nur drei Einsätzen verließ er die Franzosen wieder, um beim nächsten Lauf in Spanien im Hyundai i20 WRC Platz zu nehmen. Für manche Beobachter war ein solcher Markenwechsel während einer laufenden Saison überraschend.

Mikkelsen erklärte, wie es so rasch dazu kam: "Wir sind lange Zeit mit Hyundai in Kontakt gestanden und warteten auf die richtige Gelegenheit. Der zweite Platz in Deutschland war natürlich sehr schön. Das hat dann zum Cockpit bei Hyundai geführt, um ihnen in der Marken-WM und auch Thierry in der Fahrer-WM zu helfen, aber leider war das etwas schwierig." Hyundai und Neuville verpassten die WM-Titel, für die Zukunft hat man sich mit Mikkelsen aber verstärkt.

"Es war schwierig, während der Saison die Autos zu wechseln", blickte Mikkelsen auf die vergangenen Monate zurück. "Ich bin den Polo, dann den Škoda gefahren; ich habe für Hyundai getestet, war dann bei Citroën und bin wieder zurück zu Hyundai. Um ein Auto wirklich kennenzulernen, braucht es Zeit." Es war deshalb nicht einfach, die verschiedenen Boliden ans Limit zu bringen. Bei Hyundai findet sich Mikkelsen aber schön langsam zurecht: "Auf Schotter fühle ich mich schon sehr gut. Auf Asphalt hingegen bin ich noch nicht viel gefahren und brauche noch mehr Training."

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