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OMV Rallye Waldviertel: Bericht Pointinger

Excalibur gegen Dragonfly

Sepp und Gertrude Pointinger hatten in dieser Saison schon einige gelungene Rallyes, aber die Waldviertel-Rallye war nicht ihre schlechteste.

Auch nach dem Gewinn der Historic-ÖM zeigt Josef Pointinger noch Begeisterung für neue Pläne. In diesem Fall ist das der Start bei der Rallye Abu Dhabi Classic, die im kommenden Jänner stattfindet. Als Test dafür sollte die OMV-Waldviertel-Rallye dienen.

Aber auch die war alles andere als eine Spazierfahrt, durch die Streckenverhältnisse einerseits und die Konkurrenz-Situation andererseits. In der letzten Zeit zeigte sich Alois „Dragonfly“ Nothdurfter mit seinem Ford-Lotus Cortina extrem gut in Form, und das kriegte diesmal auch Sepp Pointinger zu spüren.

Aber man könnte nicht sagen, daß er sich nicht ins Zeug gelegt hätte, und wenn ein Test wirklich aussagekräftig sein sollte, dann mußte er auch unter authentischen Bedingungen stattfinden, und das heißt auch „kräftig andrücken“. Sepp und Gertrude Pointinger hatten in dieser Saison schon einige gelungene Rallyes, aber die OMV-Waldviertel-Rallye war mit Sicherheit nicht ihre Schlechteste. Wie vor 21 Jahren (genau: das Jahr, in dem Walter Röhrl mitgefahren ist), mußten sie auch diesmal mit einer extrem hohen Startnummer ins Rennen gehen, und wieder gelang ihnen ein sagenhafter Durchmarsch.

Als Siebenundneunzigste (!) in der Startreihenfolge begannen sie die erste Etappe, als 33. gingen sie in die zweite Etappe. Voraussetzung dafür war natürlich eine entsprechend gute Leistung schon vom Start weg. Und die ist ihnen mit einer Bestzeit bei den Historischen auf der ersten Prüfung mit Ziel am Nordring auch tatsächlich gelungen.

Auch im weiteren Verlauf der Freitages-Etappe, auch wenn bereits auf der zweiten Prüfung Alois Nothdurfter und Christoph Friesenegger zum großen Konterschlag ausholten. Es gelang dem Tiroler mit seinem Mostviertler Beifahrer auch auf den folgenden Prüfungen eine Serie von Bestzeiten, die erst auf der letzten Prüfung, der Superstage I, unterbrochen wurde: Da waren wieder die Pointingers die Schnellsten. Aber vorne lag Nothdurfter.

Alois Nothdurfter blieb auch am zweiten Tag der Hauptgegner von Sepp Pointinger, denn Willi Polesznig mußte sich aufgrund einer nur an den Vorderrädern funktionierenden Bremse zurückhalten, und Andreas Bayer entwickelte erst am zweiten Tag eine verstärkte Sympathie für das Gaspedal – er war bereits abgeschlagen. Während Nothdurfter auf der Prüfung Niederedlitz Bestzeit bei den Historischen fuhr, war Pointinger in Hollenbach deutlich schneller und signalisierte damit Angriffsbereitschaft.

Ebenso beim zweiten Durchlauf auf der Prüfung Niederedlitz, auch wenn Andreas Bayer (Skoda) hier die Bestzeit fuhr. Und auch als es zum zweiten Mal über Hollenbach ging, ließ sich Pointinger nicht lumpen. Aber es reichte nicht, um Alois Nothdurfter die Führung zu nehmen, das Schwert prallte an dem Flugdrachen ab, der sich dafür seinen Panzer an einem Baum eindrückte. Am Fliegen hinderte ihn das natürlich nicht.

Pointinger versuchte wirklich alles, fuhr auch auf der Super-Special und auf den ersten Durchläufen der Litschau-Prüfungen Bestzeit. Aber dann fiel an dem schlichten Ford-Vierganggetriebe der vierte Gang aus, somit waren es nur noch drei. Damit mußte Pointinger auf der letzten Prüfung deutlich nachlassen, denn noch dazu war das gerade jener Gang, der auf der letzten Sonderprüfung sehr gefragt war. Den sicheren zweiten Platz konnte ihm aber keiner nehmen.

Sepp Pointinger sah es philosophisch: Besser, es passiert jetzt, als bei der Abu Dhabi. Nothdurfter hätte er sowieso nicht mehr gepackt, und eine sehenswerte Vorstellung war es auf jeden Fall. Alles in allem: Ein runder Saisonabschluß.

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