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Rallye-ÖM: Bosch-Rallye

We are the champions!

Erster Sieg in der Castrol Historic Staatsmeisterschaft für "Sepp Gruber", das Duell gegen Bruder Alois Nothdurfter entschied er knapp für sich.

Meister bei den Historischen ist Sepp Gruber zwar noch nicht, aber er ist auf einem sehr guten Weg dorthin. Jetzt hat er den absoluten Höhepunkt des Möglichen erreicht, bei einer Rallye, wo das am allerwenigsten zu erwarten war.

Eine gewaltige Portion Glück war da zwar sehr wohl dabei, aber ohne das nötige Maß an Fleiß und Können wäre das erst recht nicht zu verwirklichen gewesen: Sepp Gruber hat zum ersten Mal einen Lauf zur Castrol Rallye Historic-Staatsmeisterschaft gewonnen!

Dabei sprachen, wie gesagt, einige Anzeichen dagegen, daß das so ausgehen würde, vor und auch noch während der BOSCH Super Plus-Rallye. Denn es war durchaus so, daß der Verlauf der ersten Etappe allen recht gab, die in Christian Rosner den großen Favoriten sahen, und auch noch einige andere traten als ernsthafte Konkurrenten in Erscheinung, wie etwa Europameister Michael Stoschek, Gerhard Openauer und vor allem Michael Brandner.

Doch dann ereigneten sich – noch während dieser ersten Etappe – seltsame Dinge: Innerhalb weniger Prüfungen wurden die Vorderleute aus dem Bewerb gebeutelt oder zurückgeworfen, wobei sich Gerhard Openauer noch am besten gegen die ominösen „bösen Mächte“ wehren konnte. Die Ausfallsursachen waren so vielfältig wie die Typen an sich, dabei war das Schicksal gegenüber den Historischen diesmal bereits bedeutend gnädiger als noch vor einem Jahr, wo lediglich Sepp Pointinger und Koni Friesenegger angekommen waren.

Am Maßgeblichsten aus sportlicher Sicht war mit Sicherheit der Ausfall von Christian Rosner, der in der Kombination aus Fahrkönnen und vorhandener technischer Möglichkeiten die besten Voraussetzungen hatte: Unter normalen Umständen bei einer Rallye wie dieser nicht zu besiegen. Doch auch ein kleines Mißgeschick kann mitunter schon das Aus bedeuten – und so geschah es.

Überraschungsmann Michael Stoschek, der sich bisher bei seinen Österreich-Starts immer etwas zurückhaltend gegeben hatte, wäre diesmal ein lupenreiner Top-Drei-Kandidat gewesen, doch ein gesundheitliches Leiden zwang ihn zum Abbruch. Michael Brandner war zwar bei Christian Rosner ebenfalls auf eine uneinnehmbare Festung angerannt, ansonsten aber absolut siegverdächtig – jedoch nicht mit einer verstopften Benzinleitung an seinem Escort.

Sepp Pointinger quälte ein ominöses Leiden an der Laufkultur seines Motors, der sich noch dazu einige Minuten lang nicht starten ließ, und spielte von da an keine Rolle mehr. Ähnlich schlimm erwischte es Johannes Huber, bei dem es der Kupplung an Griffigkeit fehlte und der Öldruck im Keller war (hätte er doch den Ex-Röhrl-Porsche genommen...). Gerhard Openauer blieb bei einem Ausritt gerade das Schlimmste erspart, aber das unverhoffte „Erwarten“ der Führung war damit abgesagt. Und plötzlich war vorne alles frei...

Einer aber war Sepp Gruber noch als Konkurrent geblieben, und das war sein Bruder Alois Nothdurfter. Der lag noch um eine (!) Sekunde vor ihm. Das ultimative Brüder-Duell um den Sieg bei den Historischen war eröffnet.

Die Folge: Histo-Action pur, mit Pulver in der Luft und jeder Menge an herzhaften Drifts – eine wahre Freude, sich das anzusehen. Sowohl dem Ford Escort RS 2000 als auch Hansi, dem Auto von Alois Nothdurfter, wurde alles abverlangt, wahrscheinlich war deswegen die Öl-Leitung des Cortina-Motors auf der letzten Prüfung am Platzen. Angesichts der enormen Beanspruchung eigentlich fast schon eine Lappalie.

Aber im Wesentlichen wurde die Handlung auf ein sportliches Duell auf der Piste reduziert, und Sepp Gruber hätte mit Sicherheit nicht gegen seinen Bruder gewonnen, selbst unter diesen für ihn vorteilhaften Umständen, wenn er nicht von Anfang an alles gegeben hätte. Ein Glücksmoment wohl auch für Rudi Nothdurfter, der beim ersten Sieg seines schnellen Onkels in der Castrol Historic Rallye-Staatsmeisterschaft mit dabei war.

In diesem Jahr läuft es also ganz hervorragend für das Oberhaupt des MSC Kitzbühel – bisher hat sich seine Erfolgskurve immer nur nach oben bewegt. Besonders bemerkenswert: Zu der Führung in der Mitropacup-Wertung für Historische ist nun auch die Führung in der Castrol Historic Rallye-Staatsmeisterschaft dazugekommen, und nebenbei noch der derzeit fünfte Platz in der separat gewerteten IG Rallye Trophy, direkt hinter Größen wie Hermann Gassner oder Raimund Baumschlager.

Nach so einem Rallye-Wochenende, mit einem Doppelsieg für die Familie Nothdurfter, wäre „We are the champions“ von Queen wohl eine passende Ansage. Leicht möglich auch, daß tatsächlich ein Nothdurfter die Castrol Historic Rallye-Staatsmeisterschaft gewinnt. Und die ist bekanntlich noch lange nicht zu Ende.

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