RALLYE

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Die große Unbekannte

Zum ersten Mal macht der WM-Tross in der Türkei Station, im Hinterland der Touristenstadt Kemer warten anspruchsvolle Schotterprüfungen.

Manfred Wolf

Kemer, 40 Kilometer südlich von Antalya gelegen, ist der Ausgangspunkt für die erste Türkei Rallye, dort wird auch der zentrale Servicepark stationiert sein.

Von dort aus verteilen sich rund 380 SP-Kilometer auf 18 Sonderprüfungen, die erste Action gibt es schon am Donnerstagabend, dann wird nämlich eine SuperSpecial gefahren.

Richtig ernst wird es am Freitag, viele SP’s führen nicht nur in das Hinterland von Kemer, sondern auch in die Berge Anatoliens, auf bis zu 1.700 Meter über dem Meeresspiegel – im Schnitt bewegen sich die Piloten meist auf 1.400 Meter.

Damit ist die Türkei Rallye eine der höchstgelegenen im WM-Kalender. Und wie in der WM üblich, werden die meisten Prüfungen zwei Mal, manche sogar drei Mal befahren, um die Rallye möglichst kompakt zu halten.

Dafür waren einige Veränderungen an dem früher als „Anatolien-Rallye“ bekannten Event notwendig. Ursprünglich war die Veranstaltung ja sogar eine Asphalt-Rallye und in Izmir basiert, erst im letzten Jahr hatte man genügend Routen für einen reinen Schotter-Event gefunden.

Und so hatten die weltbesten Rallye-Piloten wenig Gelegenheit, einmal an der Veranstaltung teilzunehmen, um deren Anforderungen und Tücken kennenzulernen. Bis auf Sébastien Loeb und Juuso Pykälistö war keiner der Spitzenpiloten zum „Probelaufen“ in Anatolien.

Besonders das Wetter wird den Teams und deren Piloten – möglicherweise aber auch dem Veranstalter – zu denken geben. Denn schon in den Wochen vor der Rallye bekamen die Organisatoren große Probleme, als Eis und Schnee mehrere SP’s in gefährliche Rutschpisten verwandelten.

Bei Schneefall während der Veranstaltung werden die betroffenen Sonderprüfungen zwar höchstwahrscheinlich ersatzlos gestrichen, Regen und Temperaturen um den Gefrierpunkt könnten aber trotzdem auf die Fahrer warten – keine einfache Aufgabe also.

Nach Favoriten für diesen ersten Schotter-WM-Lauf des Jahres 2003 braucht man nicht lange zu suchen. Peugeot, allen voran Weltmeister Marcus Grönholm aber auch seine Teamkollegen werden zumindest heftig um den Sieg mitstreiten. Noch dazu kann man sich bei Peugeot auf die gesammelten Daten aus dem Vorjahr verlassen, als Juuso Pykälistö von den „Löwen“ auf Erkundungstour geschickt wurde.

Aber auch die konzerninterne Konkurrenz von Citroen wird nicht schlecht unterwegs sein, wohl auch Aufgrund der Erfahrungswerte von Vorjahres-Starter Sébastien Loeb und den beiden „alten Hasen“ Colin McRae und Carlos Sainz.

Alles zuzutrauen ist Subaru. Nach der glanzvollen Vorstellung von „BigMäk“ Tommi Mäkinen in Schweden wird man alles daran setzen, auch in der Türkei vorne mitzumischen. Noch dazu bewies Petter Solberg im letzten Jahr, dass schon das alte Auto auf Schotter nicht zu unterschätzen war, mit dem neuen Subaru Impreza WRX dürfte es noch einmal deutlich besser gehen.

Ford hat mit dem Esten Markko Märtin ein Ass im Ärmel, der Youngster hat vor allem auf Schotter schon mehrmals bewiesen, dass er mit etwas Glück ganz schnell seinen ersten WM-Sieg – und damit auch einen Sieg für Ford – erzielen könnte.

Und bei sowohl bei Hyundai als auch bei Skoda setzt man stark auf den „Neuland-Faktor“, der PS- und Testdefizit ausgleicht – eine Rechnung, die zumindest teilweise aufgehen könnte. Noch dazu haben Freddy Loix (Hyundai) und Tony Gardemeister (Skoda) in Schweden bewiesen, dass sie auch mit ihren etwas schwächeren Autos ganz vorne mitfahren können.

Eine spannende Rallye ist also garantiert, noch dazu gibt es wieder einen österreichischen Teilnehmer – allerdings in der „kleinen“ Klasse der Junior-WRC. Beppo Harrach ist mit seinem Ford Puma zum ersten Mal auf Schotter unterwegs, eine ausführliche Vorschau von Beppo folgt!

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