Zukunftsvisionen der Los Angeles Auto Show 2006 | 02.11.2006
California Dreamin'
Design Challenge der L.A. Auto Show zum Thema "ökologisches Autofahren": Neun Variationen zur kalifornische Auto-Zukunft von Acura bis VW.
Die L.A. Auto Show bietet den Rahmen für die Präsentation futuristischer Auto-Konzepte: Umweltbewusst und mit dem speziellen südkalifornischen Touch. Neun Hersteller haben für die Design Challenge im Rahmen der Projekte eingereicht, Motorline.cc stellt die Visionen der Auto-Zukunft vor: Los geht es mit den Entwürfen von Acura, Audi und Honda, Teil 2
In Kalifornien denkt man gern über das Auto der Zukunft nach. Die SUVs und Promi-Hummer der Gegenwart, die noch auf Jahre hinaus unnötig Platz und Treibstoff verbrauchen werden, haben es nicht so mit der Umweltfreundlichkeit, und für die irrsten Hot-Rods haben die kalifornischen Zulassungsstellen immer noch ein Herz. Längerfristig wollen der „Governator“ und die kalifornische Volksvertretung den Autoherstellern aber die ökologischen Daumenschrauben ansetzen.
Los Angeles hat sich wie kaum eine andere Stadt dem Auto untergeordnet, das bedeutet Verkehrsinfarkte und ausgesucht miese Luft. Andererseits ist Südkalifornien eine der schönsten Landschaften der Welt (außer bei Smogalarm) und deshalb nicht zufällig ein Anziehungspunkt für kreative Geister. Neben Entertainment und Elektronik hat sich auch die Autobranche längst mit Designzentren in Kalifornien etabliert.
Die dort ansässigen Designstudios wurden im Rahmen der Los Angeles Auto Show zu einem Wettbewerb gebeten: Das Auto der Zukunft, für den kalifornischen Lebensstil, ökologisch verträglich und trotzdem trendy. Die Design Challenge gibt den Grundgedanken vor: „A New Beginning“ - Autofahren als erlebter Umweltschutz. Bewertet wird nach den Kriterien Kreativität, Umweltverträglichkeit, Fahrzeugsicherheit sowie „Ausdruck des südkalifornischen Lebensstils“.
Die Fahrzeuge sollen auf eine Lebensdauer von mindestens fünf Jahren ausgelegt werden, die Umwelt möglichst wenig belasten und recyclierbar sein. Ansonsten gilt: Anything goes. Davon machen die angetretenen Designergruppen auch ausgiebig Gebrauch und setzen teilweise auf Technologien, die heute von der Praxistauglichkeit noch weit entfernt sind.
Vorgestellt werden (in Anbetracht der vorgeschlagenen Technologien: zwangsweise) keine kompletten Fahrzeuge, sondern zweidimensionale Entwürfe; Papier und Display sind geduldig. Einige der gezeigten Konzepte tönen noch sehr nach SciFi, aber das kann sich mitunter rasch ändern, wenn die Industrie nur mitspielt. Einigen Ideen wäre es zweifelsohne zu wünschen, dass sie nicht zugunsten eines weiteren überflüssigen Protz-SUV in der Schublade landen.
Was auffällt: Während deutsche und japanische Konzerne teilweise gleich mit zwei Marken vertreten sind (VW und Audi, Honda und Acura), traut sich nur ein einziger US-Platzhirsch in den Wettbewerb – und das mit der auf den ersten Blick unökologischsten Marke, die man sich denken kann: GM schickt einen völlig untypischen Hummer ins Rennen. DaimlerChrysler tritt mit einem Mercedes an, wird also zur deutschen Fraktion gerechnet.
Die eingerechten Projekte im Detail:
Acura FCX 2020 Le Mans – Acura Design Center
Audi Dynamic Space Frame – Volkswagen/Audi Design Center California
Honda Extreme – Honda Research & Development
Hummer O² - General Motors West Coast Advanced Design Studio
Kia Sandstorm – Hyundai Kia America Design Center
Mercedes-Benz RĒCY – Mercedes-Benz Advanced Design of North America
MINI BIOMOKE – BMW Group DesignworksUSA
Toyota RLV – CALTY Design Research
Volkswagen Nanospyder – Volkswagen/Audi Design Center California