Range Rover - im Test | 21.08.2002
On the road
Eine der besten Reiselimousinen der Welt...
Das Lenkrad läßt sich ebenso wie der Fahrersitz elektrisch verstellen. Hat man dann erst einmal die ideale Position gefunden und eben diese abgespeichert so kann es auch schon losgehen. Der aus diversen BMW Modellen bekannte 3,0 Liter Diesel erwacht sofort zum Leben und schon nach kurzer Warmlaufzeit tritt er zumindest akustisch in den Hintergrund. Leistungsmäßig überrascht er dafür schon beim Losfahren. Spontan nimmt er das Gas auch aus niedrigen Drehzahlen an und beschleunigt den immerhin über 2,5 Tonnen schweren RR munter voran. Die Automatik, die ebenfalls aus BMW Modellen bekannt ist schaltet dabei butterweich und paßt sich sehr schnell an den gerade aktuellen Fahrstil des Chauffeurs an. Zusätzlich gibt es auch noch einen Sportmodus und die Möglichkeit die Gänge per Hand zu wechseln was aber eigentlich nur im Hängerbetrieb oder aber im schweren Gelände Sinn macht. Kein Mensch kann hier ein ohnedies nicht lieferbares Schaltgetriebe vermissen.So ausgestattet läßt sich der RR flott durch den Stadtverkehr treiben. Auch an die üppigen Abmessungen gewöhnt man sich dank der übersichtlichen Karosserie sehr schnell und schon nach wenigen Tagen erklärt man den RR zum idealen Cityflitzer, so grotesk dies in Anbetracht von 2,5 Tonne verteilt auf 5 Meter Länge auch klingen mag.
Im Überlandbereich kann der RR dann auch sein modernes Fahrwerk als Joker aus dem Ärmel ziehen. Egal ob behutsames Gleiten im damals noch unvermurten Waldviertel oder beim Streben nach einer neuen PKW Bestzeit auf einen Motorradstrecke in den Dolomiten, der RR ist überall zu Hause. Verantwortlich dafür sind aber nicht nur sein Fahrwerk sondern auch die großzügig dimensionierten Bremsen, die perfekt arbeitende Automatik und der kraftvoll zubeißende Motor. Auch das griffige Lenkrad und das dank Bixenon Technologie sehr gute Abblendlicht haben einen gewichtigen Anteil am Erfolg und wenn es mal deutlich zu schnell in die Kurve geht, steht da immer noch die Elektronik parat die alles technisch mögliche versucht, den Übermut des Fahrers nicht durch den Kontakt mit einer Leitplanke zu bremsen.
Autobahnen dürften ebenfalls zum bevorzugten Einsatzgebiet der RR Käufer zählen. Anders läßt sich dieser Reisekomfort nicht erklären. 800 km am Stück sind dank des 100 Liter Tanks zumindest für behutsame Fahrer locker möglich aber auch solche die zwischendurch mal tanken müssen kommen entspannt am Ziel an. Dafür zeichnen sowohl die bequemen Sitze als auch das bei Autobahn Tempo automatische Absenken der Karosserie und das einmalige Raumgefühl verantwortlich. Auch die niedrigen Windgeräusche und der bis Tempo 170 sehr agile Motor haben daran ihren Anteil. Trotz allem Komfort ist der RR aber auch sehr fahrsicher, wovon wir uns anlässlich eines Elchtests bei Tempo 180 reichlich überzeugen konnten. Klar war das Fahrwerk bei dieser Aktion am Limit bzw. deutlich drüber doch mit fast jedem anderen Geländewagen hätte dieser unfreiwillige Test vermutlich mit mehreren Überschlägen geendet, beim RR hat hingegen nur ein Rad kurzfristig den Bodenkontakt verloren.