Tokyo Motor Show: neuer Honda Jazz | 24.10.2019
Jazz geht's los
Honda setzt beim neuen Jazz auf Elektro-Power. Der Kleinwagen kommt in der vierten Generation ab Mitte 2020 nur als Hybrid-Fahrzeug auf den Markt.
mid/rubö
Honda legt Spannung an. Denn der Jazz ist zusammen mit dem rein elektrischen Honda e nur der Vorreiter. Bis 2022 wollen die Japaner alle ihre Volumenmodelle auf dem europäischen Markt elektrifiziert haben. Damit zieht Honda das ursprüngliche Ziel ehrgeizig um ganze drei Jahre vor.
Geplant sind in den nächsten 36 Monaten laut Tom Gardner, Senior Vice President von Honda Motor Europe, weitere vier Modelle. Darunter vermutlich auch der neue Honda Civic, ein Hybrid-SUV und eine zweites rein elektrisch betriebenes Fahrzeug.
Den neuen Honda Jazz gibt es gleich in zwei Varianten: als flotten Kleinwagen (Bild oben) und als Crossover-Version namens Crosstar (Bild unten) - leicht höhergelegt, mit größerem Kühlergrill, Dachreling und robusten Anbauteilen. Das Motorkonzept heißt e.HEV und unterscheidet sich von herkömmlichen Hybrid-Fahrzeugen. Üblicherweise greift der Elektromotor seinem Verbrenner-Kollegen nur unterstützend unter die Arme. Das heißt Benziner und Diesel sind die Hauptakteure. Bei Honda ist das genau anders herum. Hier wird der Verbrenner quasi nur als Stromerzeuger genutzt, das Auto fährt immer mit der E-Maschine.
Über Leistung und Verbrauch verrät Honda noch nichts. Immerhin weiß man, dass in Sachen Konnektivität mit Apple Car Play und Android Auto alle gängigen Smartphones wohl serienmäßig unterstützt werden. Ob der schicke Digitaltacho schon zur Grundausstattung gehört, auch da schweigen die Japaner noch.
Der Innenraum des Jazz erinnert an das Design des Honda e. Leicht, luftig und modern wirkt das Interieur. Sogar ergonomisch optimierte Sitze gibt es. Und so thront man bequem und komfortabel im neuen Jazz.
Verblüffend, denn von außen sieht man dem Kleinen seine innere Größe gar nicht an. Beibehalten haben die Japaner neben dem großzügige Platzangebot auch wieder die beidseitig klappbaren Rückenlehnen. Eine wirklich pfiffige Idee.
Mit Hybrid-Jazz und Honda e geht der japanische Hersteller in die Elektro-Offensive in Europa. Warum gerade hier?
Tom Gardner: "Der rasante Wandel in den Bereichen Regulierung, Markt und Verbraucherverhalten hat zur Folge, dass der Übergang zur Elektrifizierung in Europa schneller voranschreitet als in anderen Teilen der Welt. Angesichts der zunehmenden Geschwindigkeit dieses Wandels müssen wir schneller reagieren, um diese Herausforderungen zu bewältigen."
Und so nutzt Honda die Präsentationsbühne des Jazz, um die neue Marke aus der Taufe zu heben, unter der alle elektrifizierten Produkte weltweit zusammengefasst werden: "e.Technology" heißt das Branding künftig. Daimler hat das mit dem Prädikat EQ und Volkswagen mit dem Label ID ja schon vorgemacht.
Beim Energie-Management wird Honda mit dem schwedischen Konzern Vattenfall zusammenarbeiten, der auch in Deutschland tätig ist. Eine Kooperation wurde bereits vereinbart. Für die Verbraucher könnte das interessant werden. Geplant sind flexible Energieverträge speziell für E-Auto-Besitzer in Europa. Das bedeutet: Strom tanken, wenn er günstig ist. Oder nur dann aufladen, wenn der Strommix besonders umweltfreundlich, also erneuerbar ist. Honda elektrisch - es könnte spannend werden.