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Wasserstoffautos – Was können Autofahrer erwarten?
Hyperion Companies Inc.

Brennstoffzellen-Fahrzeuge: Ökologie und Leistung

Wasserstoffautos sind in der Theorie überaus ökologisch und zu herausragenden Motorleistungen fähig. Um sich auf den Straßen durchzusetzen, bleibt aber noch viel zu tun.

Wasserstoffautos gelten als mächtiger, möglicher Hebel zur Einsparung endlicher natürlicher Ressourcen wie Öl. Allen voran vor allem wegen der Tatsache, dass sie emissionsneutrales Fahren wie auch ein Elektroauto erlauben, ohne aber deren großen „Nachteil“ der langen Ladezeiten mitzubringen. Tatsächlich IST ein Wasserstoffauto nämlich sogar ein E-Auto. Da wie dort wird mit Strom ein E-Motor angetrieben, der wiederum die Räder in Bewegung versetzt. Der große Unterschied ist aber, dass ein Wasserstoff-Fahrzeug über die Brennstoffzelle und darin erfolgende umgekehrte Elektrolyse höchstselbst seinen elektrischen Strom erzeugen kann und keine externe Zufuhr des selbigen benötigt. Zudem muss durch die Verwendung deutlich kleinerer Akkus erheblich weniger Kobalt und Lithium gefördert werden. Lediglich die Nutzung von Platin, das sich aufgrund seines hohen Schmelzpunktes von 1700 °C bei der Energiegewinnung für den Katalysator eignet, ist noch ein ökologischer Makel.

Zudem sind sich mehr und mehr Experten einig darin, dass die Wasserstoff-Technologie mittelfristig für PKW schlicht kein ökologischer Use-Case sein wird – eher für den Fernverkehr. Man sollte also nicht damit rechnen, bald günstige Brennstoffzellen-Autos für jedermann auf unseren Straßen zu sehen. Es wird vor allem bei dem bleiben, worin auch jetzt die meisten Aufsehen erregenden News um die Welt gehen: Sündteure Traumautos. An dieser Stelle eine weitere gute Nachricht für alle Autofahrer, die nicht nur auf der Piste das Risiko lieben: Geld Gewinnspiele sind nicht die einzigen verfügbaren Glücksspiele. In anderen Spielen werden Sachpreise ausgezahlt – wie eben Traumautos!

Hier geht es jedenfalls zu unserer Übersicht zu allen aktuellen Antriebsarten - inkl. aller Verbrenner, E-Autos und eben auch Wasserstoff-Fahrzeugen. 

Das achte Weltwunder

Als in den USA etwa der Hyperion XP-1 (siehe Bild) auf den Straßen von Las Vegas sein Stelldichein gab, war die Fachwelt begeistert und auch der Laie kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Mit Spitzengeschwindigkeiten von 355 km/h fährt er auch im Vergleich mit Verbrennern in der Weltspitze mit. Bei der Beschleunigung kann ohnehin kein klassisches Auto mithalten, denn die 100 km/h waren in nur 2,2 Sekunden erreicht. 

Wer den Hyperion xP-1 nur einmal vollgetankt hat, hat für eine sehr lange Zeit vorgesorgt. Die viel beschworene Reichweitenangst löst sich bei einer Kapazität von 1600 Kilometer förmlich in Luft auf. Autofahrern aus Leidenschaft muss der Prototyp wie das achte Weltwunder vorgekommen sein. Bedenkt man, dass die Technologie noch in den Kinderschuhen steckt, lässt sich erahnen, was in der Zukunft möglich sein wird.

Vergleich mit Elektroautos – Worin sind Wasserstoffautos besser?

Die Ladezeit von etwa zwei bis vier Stunden schreckt viele Autofahrer vor dem Kauf eines E-Autos ab, auch wenn sich der Ladevorgang durch einen Quick-Charge erheblich reduzieren lässt und einige Fortschritte in den letzten Jahren erzielt worden sind. Mit einem Wasserstoffauto haben Wagenlenker diese Problematik nicht, denn anders als beim E-Auto ist das Wasserstoffauto dazu fähig, sich über die Fahrt selbstständig mit Energie zu versorgen. Es fungiert im Auto als kleines Kraftwerk unter Beibehaltung der Rekuperationsfähigkeit. Der Tankvorgang ist bereits in drei Minuten gemeistert – ganz wie bei einem konventionellen Verbrenner. Die Reichweite beträgt bei Mittelklassewagen etwa 500 bis 1000 Kilometer und verringert sich anders als bei E-Autos auch nicht bei niedrigen Temperaturen. Der Haken: Das Tankstellennetz ist aktuell noch mehr als dürftig. In Österreich etwa gibt es mit Stand heute bloß fünf entsprechende Tankstellen. Da kann kaum von „Flächendeckung“ gesprochen werden.

Die Stärken von E-Autos hingegen, der flüsterleise Betrieb und die Vibrationsarmut, die im Vergleich mit Verbrennern ins Gewicht fallen, sind ebenso die Stärken der Wasserkraftautos. Somit bleibt auch der beliebte impulsive Antritt dem Wasserstoffauto erhalten, da Elektromotoren aus geringen Drehzahlen das volle Drehmoment herausholen können.

Große Herausforderungen

Wasserstoffautos bieten aus ökologischer Sicht ein großes Potenzial und bieten Leistungen, welche die Technologie auch für Autofahrer attraktiv macht. Mit zehn Milliarden Euro für die nächsten zehn Jahre hat die österreichische Regierung Subventionen für den Ausbau von grünen Energien zugesagt. Weltweit tüfteln Wissenschaftler an Lösungen, um den Wasserstoff als Energiequelle in der Breite durchsetzen zu können. Eine der größten Herausforderungen ist der momentan hohe Energieaufwand zur Nutzbarmachung von Wasserstoff als Energiequelle. Denn Wasserstoff (H2) liegt auf der Erde kaum in gebundener Form vor und muss deshalb erst energieintensiv produziert werden. Und dafür wird aktuell noch vor allem Erdgas genutzt. Das macht die vermeintlich schöne Ökobilanz freilich gleich wieder zunichte.

Weiterer, aktuell schwer wiegender Haken: Für einen Wagen der gehobenen Mittelklasse müssen Autofahrer noch rund 70.000 EUR berappen und damit ein ganzes Stück mehr als für Elektroautos. Fest steht also im Moment nur: Es bleibt spannend.

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