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Jimmie Johnson gewinnt die Daytona 500

Jimmie Johnson gewinnt den Klassiker schlechthin vor Casey Mears und Ryan Newman, im Hintergrund entbrennt eine Sicherheits-Diskussion.

Thema Nr. 1 vor dem „Great American Race“, den 500 Meilen von Daytona: das exzessive „bump drafting“ in den Vorläufen. Auf den Superspeedways von Daytona und Talladega wird die Leistung der an sich 850 PS starken Autos durch „restrictor plates“ auf die Hälfte kastriert. Aus eigener Kraft kann niemand mehr überholen, also wird bei 300 km/h angeschoben.

„Auf die Weise wird irgendwer in Daytona oder Talladega sterben; ich hoffe, dass ich nicht in der Nähe bin, wenn das passiert“, meint der regierende Meister Tony Stewart.

Der fünfte Jahrestag des tödlichen Unfalls von Dale Earnhardt sr. liefert zu dieser Diskussion eine makabre Begleitmusik. In den Qualifikationsrennen tags darauf ging die Rempelei bei Top Speed munter weiter. NASCAR kündigte drakonische Strafen für exzessive Anschieber an.

Thema Nr. 2: Mitfavorit Jimmie Johnson musste ohne seinen Chefingenieur Chad Knaus auskommen. Nach der technischen Überprüfung am Mittwoch wurde Knaus wegen einer aerodynamischen Trickserei mit sofortiger Wirkung der Strecke verwiesen und fürs ganze Wochenende ausgeschlossen, er wird (weil nicht zum ersten Mal erwischt) vermutlich für zwei weitere Rennen gesperrt.

Johnson selbst, als Neunter qualifiziert, blieb zuversichtlich: „wir können trotzdem gewinnen“ – und er hielt im Rennen Wort. Nach 122 Runden übernahm der Chevrolet Nr. 48 aus dem Stall von Rick Hendrick zum ersten Mal die Führung. Der befürchtete (und von der Presse eifrig beschworene) Super-Crash blieb aus, trotzdem gab es während der 203 Umläufe zehnmal „Full Course Yellow“.

Ausgerechnet der sicherheitsbewusste Tony Stewart zeigte sich von seiner ruppigen Seite. Anfangs in Führung, hatte er zuerst einen „Zwischenfall“ mit Jeff Gordon (Hendrick-Chevy Nr. 24), später mit Matt Kenseth (Roush-Ford Nr. 17). Beide waren mit beschädigten Autos ab da chancenlos, Stewart wurde ans Ende des Feldes strafversetzt.

Der erboste Kenseth zog bei der nächsten Ausfahrt aus den Boxen mit Stewart gleich: es gab wütende Gesten und einen angedeuteten Rempler, dafür wurde er ebenfalls bestraft. Stewart kam aus alldem noch am besten heraus, er wurde am Ende Fünfter.

In der neunten Gelbphase 14 Runden vor Schluß war Johnson wieder vorne, gleichzeitig zerbröselte der Dodge Nr. 2 von Kurt Busch an der Mauer. Casey Mears im Ganassi-Dodge heftete sich in der letzten Phase an Johnsons Fersen.

Das zehnte „Yellow“ ließ am Schluss nur mehr zwei Runden unter Grün zu; Johnson wurde nicht mehr ernstlich angegriffen und gewann vor „Rolex 24“-Sieger Mears und Penske-Fahrer Ryan Newman (ebenfalls Dodge).

Das 48. Daytona 500 geht also an die Nr. 48, und die erste Gratulation des Siegers Johnson ging an den abwesenden Chad Knaus. Dieser bekommt trotz Suspendierung eine Vertragsverlängerung angeboten. Johnson ist außerdem der erste Sieger im Nextel Cup mit bleifreiem Sprit im Tank - willkommen im 21. Jahrhundert!

Das nächste Rennen folgt in einer Woche: das Auto Club 500 am California Speedway.

Resultat
Tabelle

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